Personalien-Ticker

Ein reiches Fintech im Hiring-Modus. Und >100 weitere Personalien aus Juli & August

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den August 2024:

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Münchner Fintech-Parvenü holt Banker von M.M. Warburg und BNP Paribas

Das hochgefundete Münchner Fintech Neoshare bedient sich für seine Führungsriege erneut in der Banken-Welt: Nachdem die auf Immobilien-Finanzierungen spezialisierte SaaS-Plattform vergangenes Jahr bereits mit der Verpflichtung diverser Topshots aus den Volksbanken- und Sparkassen-Lagern von sich Reden machte (siehe unseren Personalien-Ticker aus dem November), holen die Münchner nun zwei weitere Manager mit klassischer Bankerfahrung in den Vorstand.

Neuer Finanzchef wird Dominik Wilcken, der die vergangenen 14 Jahre seines Berufslebens bei M.M. Warburg verbracht hat und dort zuletzt als „Head of Strategy“ firmierte. Zudem kommt mit Piotr Bienkowski der frühere CEO der Immobilien-Tochter der deutschen BNP Paribas ins Führungsteam – er soll als Vorstand das Real Estate- und Beratungsgeschäft verantworten. Darüber hinaus bekommt die SaaS-Plattform einen neuen Co-Geschäftsführer, Peter Bigelmaier, der früher bei dem Immobiliendienstleister Colliers die Geschäfte führte.

Neoshare ist zwar erst 2023 mit einem Produkt aus der Deckung gekommen, verfügt aber bereits über ein beträchtliches Kapitalpolster. Im Frühjahr steckten unter anderem mehrere Volksbanken noch einmal 19 Mio. Euro Funding in das Startup – was offensichtlich unter anderem für die Akquise von eher Fintech-untypischem Personal genutzt wird. Wie lange die Halbwertzeit der Führungskräfte ist, wird sich zeigen. Die im Oktober 2023 von der Evangelischen Bank geholte COO Andrea Kemmer ist ausweislich ihres Social-Media-Profils jedenfalls seit Mai wieder weg.

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Kurz getickert

  • Die PSD Bank Hannover hat nach dem Verlust gleich dreier Vorstände (siehe –> Braucht die PSD Bank Hannover überhaupt noch Vorstände?) doch noch rechtzeitig zwei Nachfolger gefunden. Nämlich: Martin Laubisch, bislang Vize-Chef der Sparda-Bank Berlin. Und Michael Kauffmann, der zuletzt (das heißt: von Oktober 2022 bis April 2023) für wenige Monate dem Vorstand der Raiffeisenbank Wyhl angehörte.
  • Die Volksbank Brawo befördert den Generalbevollmächtigten Lars Berkefeld zum zweiten Vorstand – er übernimmt von Altvorstand Ralf Schierenböken, der nach dem plötzlichen Tod seines Nachfolgers Mark Uhde im Januar interimistisch auf den Posten zurückgekehrt war.
  • Michael Germann, bislang bei der Hypo-Vereinsbank als „Head of Transaction & Payment Sales Germany“ im Firmenkunden-Segment beschäftigt, wird „Chief Commercial Officer“ beim Münchner Working-Capital-Fintech CRX Markets (das wir vor längerer Zeit einmal genauer durchleuchtet haben).
  • Die Deutsche Bank holt den Manager Alexander Glawe für die DACH-Region als neuen „Head of Financial Sponsors“ (vulgo: die Kundengruppe bestehend aus Private Equity, Hedge Fonds, Staats- und Pensionsfonds). Glawe war bislang in gleicher Funktion bei HSBC in Frankfurt unterwegs.
  • Bastian Krautwald, Gründer der Kreditplattform „Deine Studienfinanzierung“, zieht sich nach dem Verkauf des Startups an das Insurtech Getsafe als CEO aus seinem Fintech zurück, wie er auf Social Media mitteilt.

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Zugänge

Wer Wohin Position Kommt von
Guido Janz Geno Bank Essen Vorstandsmitglied (ab 2025) Sparkasse Schwelm-Sprockhövel
Henning Wichart Volksbank im Bergischen Land Vorstandsmitglied Geno Bank Essen
Christian Henne Volksbank Ettlingen Vorstandsmitglied (ab 2025) Sparkasse Rastatt-Gernsbach
Sven Fischer Sparkasse Landsberg-Dießen Vorstandschef (ab Oktober) Kreissparkasse Nordhorn

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Kurz getickert

  • Generationswechsel beim Bankhaus Seeliger: Der persönliche haftende Gesellschafter Friedrich-Carl Heidebroek geht nach 23 Jahren in den Ruhestand, ihm folgt der vor zwei Jahren installierte bisherige Generalbevollmächtigte Cosimo von Dungern. PBM
  • Bei der Sparda München steigt der bisherige Generalbevollmächtigten Peer Teske in den Vorstand auf – womit das Institut wieder einen richtigen IT-Chef bekommt (siehe –> „Eine Bank mit massiven IT-Problemen – aber keinem ausgewiesenen IT-Vorstand“).

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Warum die Behrens-Personalie apart anmutet – vielleicht ja aber auch Sinn macht

Oliver Behrens gehört zu jener Kategorie von Bankern, bei der man davon ausgehen darf, dass sie ihre private Vermögensplanung, wie man so sagt, abgeschlossen hat. Chef der DeAM (also was heute die DWS ist). Vize-Chef der Deka. Deutschland-Chef von Morgan Stanley. Da kann man, wenn man die 60 überquert (was Behrens letztes Jahr getan hat), schon mal auf die Idee kommen, auf halbe Stelle umzustellen. Umso erstaunlicher, dass Behrens, nachdem er neulich erst aus dem operativen Geschäft bei Morgan Stanley in den AR-Vorsitz der DWS gewechselt war, sich nun doch wieder ins Getümmel stürzt. Und zwar so richtig, denn einen potenziell aufreibenderen CEO-Posten als den bei Flatex-Degiro hat Frankfurt derzeit nicht zu vergeben.

Die Herausforderungen sind gewaltig. Behrens muss den eigenen Laden befrieden. Er muss das angekratzte Renommee aufpolieren. Und er muss eine Antwort auf die strategisch hochkomplexe Frage finden, wie sich Flatex-Degiro im Angesicht der Trade Republics und Scalable Capitals am Markt positionieren soll. Ist Behrens der Richtige dafür? Ein Mann, der bei allen Meriten kaum Erfahrung im Retail-Brokerage aufweist? Es ist eine erstaunlich seniore, aber auch eine etwas aparte Besetzung. Aber apart muss ja nicht schlecht sein. AR-Chef der DWS soll Behrens übrigens bleiben.

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Exklusiv: Deka muss im Private Banking weitere Abgänge verkraften

Die Reihe der Abgänge im Private Banking der Deka (siehe zuletzt bereits hierhier, und hier) setzt sich fort: Nach Informationen von Finanz-Szene verlassen die beiden Vertriebsdirektoren Michael Nowak und Florian Preissler das Haus zum Jahresende. Ein Sprecher bestätigt auf Anfrage den Abgang zweier Mitarbeiter, ohne indes Namen zu nennen.

Nun ist „Vertriebsdirektor“ bei der Deka zwar keine absolute Top-Position. Dennoch fällt die Fluktuation in dem erst vor zwei Jahren geschaffenen Bereich „Private Banking & Wealth Management“ auf. So waren Nowak und Preissler (zusammen mit drei weiteren Managern) erst vor einem Jahr bei dem Fondsdienstleister der Sparkassen aufgeschlagen, Nowak kam damals von der Münsterländischen Bank Thie & Co, Preissler von Columbia Threadneedle.

Bei der Deka ist das Duo für die „Vertriebsregion Mitte“ (NRW, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Saarland) zuständig.

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Kurz getickert

  • Die Schufa besetzt den seit Jahresbeginn vakanten Posten des „Chief Technology Officer“ ab September mit Klaus Kolitz, der vom Autovermieter Sixt zu der Wiesbadener Auskunftei wechselt.
  • Ulrich Lepsch, Vorstandschef der Sparkasse Spree-Neiße, ist neuer Verbandsobmann des Ostdeutschen Sparkassenverbands. Er löst Michael Bräuer ab, den an die Spitze der Frankfurter Bankgesellschaft gewechselten Chef der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien. Neuer stellvertretender Verbandsgeschäftsführer im OSV wird derweil Eigengewächs André Nakonz, der Albrecht Veit nachfolgt.
  • Die Bafin bereitet laut „Platow-Brief“ (Paywall) die Nachfolge von Chefbankenaufseher Raimund Röseler vor und soll demnach Egon Zehnder mit der Suche einer Nachfolgerin bzw. eines Nachfolgers beauftragt haben. Der 62-Jährige wird die Aufsichtsbehörde nach Ablauf seines Vertrags im Q1/25 verlassen.
  • Bei dem in Bankbesitz befindlichen Kölner Rating-Spezialisten Credarate steigt der bisherige Prokurist Thomas Siwik zum Jahreswechsel in die Geschäftsführung auf – nachdem Chef Christoph Müller-Masiá zu Mitte 2025 seinen Abgang angekündigt hat (siehe weiter unten).
  • Veronika Bienert, Chefin von Siemens Financial Services, zieht bei dem Münchner Industriekonzern in den Gesamtvorstand ein.

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Wer Wohin Position Kommt von
Monika Lang Solaris Head of Group Financial Risk Management Westpac Frankfurt
Stefanie Jaeger Raisin Group Head of Regulatory Reporting Solaris
Markus Schrickel Oddo BHF Head of Data & Digital Finvia (Familiy Office)
Jann Gallwitz Raisin Bank Head of AML Nexi Germany
Anaïs Charreteur J.P. Morgan Berlin VP Compliance Upvest

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Braucht die PSD Bank Hannover überhaupt noch Vorstände?

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Kurz getickert

  • Der frühere Comdirect-Vorstand und spätere Smartbroker-Chef Matthias Hach (2021 auch mal zu Gast in unserem Podcast) verstetigt sein Beraterdasein – und wird „Senior Advisor“ bei Deloitte.
  • Der im Besitz diverser Banken (Aareal, Hauck, Apobank, M.M. Warburg, National-Bank) befindliche Kölner Rating-Spezialist Credarate verliert per Mitte 2025 seinen langjährigen CEO Christoph Müller-Masiá.
  • Die Frankfurter Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe hat den Vertrag mit Vorstandschef Michael Bentlage laut „Platow“ um zweieinhalb Jahre verlängert.
  • Der neue Aareal-Chef Christian Ricken ist in den elfköpfigen Vorstand des BdB gewählt worden. Er ersetzt den demissionierten PBB-Chef Andreas Arndt.

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„Bösartige Kampagne“: Warum der Ex-DKB-Chef nicht Reiter-Präsident wird

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Kurz getickert

  • Der langjährige Solarisbank-Vorstand Jörg Howein kehrt nach zwischenzeitlicher Auszeit in die Fintech-Branche zurück – und wird Produktchef beim ambitionierten Berliner Krypto-Startup Finoa (Finance Fwd)
  • Die „Maverick-Volksbank“ aus Schmalkalden bekommt einen neuen Aufsichtsratschef – nämlich den IT-Governance-Experten und früheren Commerzbanker Christian Kirchner (interessanter Name!)
  • Der Vorstand von N26 schrumpft von bislang vier auf vorübergehend nur noch drei Mitglieder. Wie die Berliner Neobank mitteilt, wird „Chief Regulatory Officer“ Jan Stechele das Fintech per Ende September verlassen – seine Aufgaben übernimmt Risikochefin Carina Kozole (also die frühere HVB-Bankerin, die letzten Herbst bei N26 angedockt hatte). Der einstige BayernLB-Mann Stechele war vor zwei Jahren zu N26 gekommen und im April 2023 ins Führungsgremium aufgerückt. Allerdings sei die Vorstandstätigkeit „immer nur interimistisch“ angelegt gewesen, hieß es gestern in Berlin.

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13 neue Sparkassen-Vorstände auf einen Blick

Bei insgesamt 353 Sparkassen hierzulande kommen pikante Führungswechsel außer der Reihe schon mal vor. Etwa wie der plötzliche CEO-Abgang bei der Sparkasse Wunstorf, der einen veritablen Führungskräfte-Exodus nach sich zu ziehen schien (siehe hier). Oder wie jüngst bei der Fusion der Sparkassen Münsterland Ost und Beckum-Wadersloh, bei der die Führungsspitze des Juniorpartners aus Beckum, bestehend aus Jürgen Wenning und Stefan Bürger, kurzerhand von Vorstand zu Generalbevollmächtigtem runtergestuft wurde.

Allerdings zeigen die neusten Vorstands-Ernennungen unserer kleinen und mittelgroßen Sparkassen in den vergangenen Wochen: Das Nachfolge-Thema im roten Lager ist fundamentaler. Von insgesamt 13 Nachfolge-Prozessen für Vorstandschefs und -mitglieder waren neun dem Renteneintritt des bisherigen Amtsinhabers geschuldet. Wobei die Blitzanalyse auch zeigt: Die neuen Chefs sind in der Regel interne Besetzungen – und männlich. Frauen schaffen es dagegen meist nur als einfache Vorstände ins Führungsgremium – und kommen auffällig oft von außen.

Hier die zuletzt angekündigten Vorstandswechsel bei den Sparkassen auf einen Blick (erst die Chef, dann die übrigen):

Wer Wo Neue Position Wechsel für
Grund des Wechsels
Sebastian Lebek Sparkasse Kinzigtal Vorstandschef (ab 1. Juli 2025) intern Martin Seidel Ruhestand
Tobias Streifinger Sparkasse Allgäu Vorstandschef (ab 1. Januar 2025) intern Manfred Hegedüs Ruhestand
Peter Vogt Sparkasse Mitten im Sauerland Vorstandschef (ab 1. Januar 2025) intern Peter Schulte Ruhestand
Eric Westerheide Sparkasse Mittelmosel-Eifel Mosel Hunsrück Vorstandschef intern Edmund Schermann Ruhestand
Kay Facklam Sparkasse Mecklenburg-Nordwest Vorstandschef intern Manuel Krastel verstorben
Christoph Ernst Sparkasse Borken-Schwalmstadt Vorstandschef intern Wilhelm Bechtel Ruhestand

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Wer Wo Neue Position Wechsel für
Grund des Wechsels
Verena Reidenbach Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach Vorstandsmitglied (ab 1. Nov. 2025) extern von Sparkasse Mainfranken Würzburg Walter Paulus-Rohmer Ruhestand
Shakib Ahmed Sparkasse Mainfranken Würzburg Vorstandsmitglied (ab 1. August 2025) extern von Sparkasse Lörrach-Rheinfelden Jürgen Wagenländer Ruhestand
Thorsten Biller Sparkasse Westholstein Vorstandsmitglied (ab 1. Juli 2025) intern Michael Burmeister Ruhestand
Michael Albert Sparkasse Bayreuth Vorstandsmitglied (ab 1. Mai 2025) extern von Sparkasse Nürnberg Wolfgang Hetz Ruhestand
Cindy Berend Kreissparkasse Göppingen Vorstandsmitglied (ab 1. Januar 2025) intern Klaus Meissner
wird Vorstandschef
Stefan Possehl Sparkasse Mecklenburg-Nordwest Vorstandsmitglied extern von Ostseesparkasse Rostock Kay Facklam
wird Vorstandschef (siehe oben)
Daniel Kopf Sparkasse Heidelberg Vorstandsmitglied extern von Sparkasse Karlsruhe Stefan Beismann
wird Firmenkundenchef bei der DZ Bank

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Kurz getickert

  • Der frühere Chief Commercial Officer der Stuttgarter Creditplus Bank, Daniel Eschbach, wechselt zum Wuppertaler Absatzfinanzierer AKF Bank. Dort soll er als Mitglied der Geschäftsführung den Vertrieb verantworten, nicht nur bei der AKF Bank selber, sondern auch bei deren Leasing-Tochter.
  • Bei der Varengold Bank, die wegen ihrer Verwicklung in Iran-Geschäfte in den Fokus der Bafin gerückt war, übernimmt Dirk Auerbach, Chef der WP-Gesellschaft Schalast Auerbach, den AR-Vorsitz. In Bonn dürfte man die Personalie wohlwollend betrachten – immerhin hatte die Bafin selbst den Geldwäsche- und Compliance-Experten Auerbach im Dezember 2023 als Sonderbeauftragten in der Funktion eines Aufsichtsrates in die „Maverick-Bank“ VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden entsandt.
  • Die LBBW holt Sandrina Zurmühlen, bis 2022 für die Commerzbank in Asien unterwegs und zuletzt bei der IKB fürs NRW-Firmenkundengeschäft zuständig, als Bereichsleiterin fürs „Large Corporate“-Geschäft.
  • Jörg Ambrosius, zur Zeit bei State Street in München als „Chief Commercial Officer“ tätig, steigt bei dem US-Finanzdienstleister zum „President“ für die Investment-Services-Sparte auf.
  • Der „Visualvest“ genannte digitale Vermögensverwalter der Union Investment und dessen früherer CEO Olaf Zeitnitz gehen getrennte Wege: Zeitnitz hatte die Chef-Position schon 2022 niedergelegt, war Visualvest aber noch als „Chief Visionary Officer“ erhalten geblieben – nun hat er sich endgültig verabschiedet.

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Exklusiv: Commerzbank verliert schon wieder Topshot an die Deutsche Börse

Die Commerzbank verliert schon wieder einen Spitzenmanager (genauer: diesmal ist es eine Spitzenmanagerin) an die Deutsche Börse. Konkret: Laut exklusiven Informationen von „Finanz-Szene“ soll Andrea Bracht, die bei der größten deutschen Privatbank bislang die Interne Revision leitet, spätestens per Januar zum Eschborner Börsenbetreiber wechseln und dort dann die quasi identische Position („Head of Group Audit“) bekleiden. „Ich freue mich, dass die Deutsche Börse eine so hoch angesehene Expertin für solch eine zentrale Position in unserer Organisation gewinnen konnte“, lässt sich der künftige Vorstandschef Stephan Leithner in einen internen Mitteilung zitieren.

Für die Commerzbank bedeutet der Abgang Brachts einen erheblicher Verlust an Erfahrung, immerhin arbeitet die Revisionsexpertin laut ihres Linkedin-Profils seit fast 25 Jahren für die Frankfurter (wobei allerdings ihre Zeit bei der Dresdner Bank eingerechnet ist). Pikant: Erst im Mai hatte die Deutsche Börse – wie von „Finanz-Szene“ ebenfalls exklusiv berichtet – den vormaligem „Head of Big Data“ der Commerzbank, Dominik Schmidt-Kiefer, zu ihrem Chief Risk Officer gemacht. Damit verliert die zweitgrößte deutsche Privatbank (deren Vorstände, kleiner Fun Fact, bekanntlich lieber über Tradegate als über Xetra handeln) binnen weniger Monate gleich zwei Bereichsvorstände an den benachbarten Dax-Rivalen.

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Kurz getickert

  • Beim Görlitzer Wealthtech-Fintech Niiio Finance sind die Tage von CEO Johann Horch nach der Übernahme durch den Investor Pollen Street gezählt. Die Geschäfte werden künftig von Heribert Steuer und Christian Ropel geführt, die den in Niiio hineinfusionierten Schwesterfirmen Patronas und Fundsaccess entstammen.
  • Christian Machts (Ex-HVB, Ex-Commerzbank, Ex-Blackrock) kehrt bei Fidelity von London zurück an den hiesigen Standort in Kronberg und steigt dort zum „Head of Central Europe“ auf.
  • Dirk Rudolf, der einst das Open-Banking-Startup Fintecsystems mitgründete, steigt (wie es derzeit Trend ist unter ehemaligen Fintech-Gründern zu sein scheint) als Investor ins VC-Geschäft ein. Finance Forward

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Abgänge

Wer Wo Letzte Position Geht zu
Joachim Ringer Credit Suisse Vorstand Credit Suisse (Germany) AG
GFI Engineering (Ingenieurs-Dienstleistungen)
Reiner Krieglmeier Bankhaus Herzogpark Vorstand Wertiq (Family Office)
Oliver Pfeil Evangelische Bank Geschäftsführer der Tochter SIM n/a
Ralf Bräuer Helaba Vertriebschef der Tochter Helaba Invest
Faros Consulting (Investment-Beratung)
Jens Böhnlein Commerzbank Leiter Asset Management bei der Commerz Real n/a
Philip Baumgärtner BayernLB Director Investment Management bei der Bayern Immo n/a

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Die ESG-Chefs unserer Banken: Wer sie sind. Wie sie’s wurden. Was sie tun.

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Exklusiv: Chef der Problem-VR-Bank Magstadt-Weissach tritt ab

Der langjährige Vorstandschef der VR-Bank Magstadt-Weissach, Andreas Zeller, verlässt das baden-württembergische Institut, wie Finanz-Szene exklusiv erfahren hat. Der 59-jährige Manager, der die Bank in den vergangenen Jahren mit wechselnden Vorstandskollegen führte, gilt als hauptverantwortlich für den wirtschaftlichen Abstieg des genossenschaftlichen Instituts mit zuletzt knapp 300 Mio. Euro Bilanzsumme (siehe dazu -> „Die Geschichte vom seltsamen Niedergang der VR-Bank Magstadt-Weissach“).

Für Zeller ist zum Monatswechsel Mirco Kübler in den Vorstand eingetreten. Der 49-Jährige führte bisher die Geschäfte der Beratungsgesellschaft „Adjuvamus“. Zuvor war Kübler laut seines Social-Media-Profils Generalbevollmächtigter bei der genossenschaftlichen Hausbank München. In Magstadt bildet er die Führungsspitze zusammen mit Ex-Castellbank-Vorstand Klaus Vikuk, der im Oktober 2023 ins Gremium berufen wurde. Ende vergangenen Jahres hatten die Magstadter ihre Übernahme durch die deutlich größere Volksbank Stuttgart (Bilanzsumme 2023: 8,8 Mrd. Euro) vereinbart. Im April allerdings vertagten die Stuttgarter die Verschmelzung mit Verweis auf „umfangreiche und komplexe Prüfungen“.

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Donner & Reuschel macht Horst Schmidt zum Vitt-Nachfolger

Donner & Reuschel hat vier Wochen, nachdem Finanz-Szene exklusiv den Abgang von Vorstandschef Markus Vitt publik machte (siehe hier), einen Nachfolger gefunden – und zwar Horst Schmidt, der zum 1. September die Führung der Hamburger Privatbank übernehmen soll. Der 58-jährige Branchen-Veteran war von 2007 bis 2017 Chef der Bethmann Bank, wenngleich mit zuletzt immer schwächeren operativen Ergebnissen (siehe unser Archiv-Stück aus 2019 -> „Die Wahrheit über die Bethmann Bank“). Seitdem verdingte sich Schmidt unter anderem als sogenannter „Transitions-Officer“ beim Bankhaus Lampe im Zuge der Übernahme durch Hauck & Aufhäuser sowie als Berater bei der Consulting-Firma Arthur D. Little.

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Kurz getickert

  • Bei der Commerzbank rückt die bislang vor allem für die Comdirect zuständige Emine Danisman zur Marken-Chefin des Gesamtinstituts auf. Danismans Vorgängerin, die frühere „Head of Brand and Research“ Katrin Menne, war im April nach zwei Jahren bei der Großbank zurück zum Pharmakonzern Merck gewechselt.
  • Der frühere Comdirect-Chef Arno Walter geht unter die Consultants – und zwar als „Senior Adviser“ bei der auf Finanzdienstleister spezialisierten Frankfurter Beraterfirma Investors Marketing.
  • Carola Schroeder, die derzeit das Portfolio-Management des genossenschaftliche Fondsdienstleisters Union Investment leitet, rückt in die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft Union Investment Institutional auf.
  • Die BMW Bank bekommt eine neue Finanzchefin – nämlich Kerstin Zerbst, die bei der Financial-Services-Tochter des Autobauers zuletzt für Teile des Asien-Geschäfts verantwortlich zeichnete. Zerbst tritt die Nachfolge von Winfried Müller an, der die BMW Bank per Ende September verlässt.
  • Die zur BNP Paribas gehörende Kiosk-Bank Nickel besetzt den seit dem Frühjahr vakanten Posten des Deutschland-Chefs (siehe unseren Personalien-Ticker aus dem März) mit Dagmar Gaede, die zuletzt „Head of Growth & Go-To-Market“ beim Payment-Konzern Nexi war.
  • Die frühere Finanzchefin des hiesigen Ablegers der Silicon Valley Bank, Iris Bleck (die zuletzt die Geschäfte beim gescheiteren Frankfurter Startup FintechX verantwortete, siehe hier), schlägt als Co-CEO bei dem IT-Dienstleister Finone auf. Der wiederum war letztes Jahr aus den beiden Gesellschaften Fintus und Finstreet hervorgegangen.
  • An der Spitze des im Sparkassen-Lager fusionierten Zahlungsdienstleisters Qards (siehe den Payment-Ticker aus dem Juli) stehen künftig vier Geschäftsführer: Julian Weste und Stephan Heintz, die bisher den Fusionspartner Pluscard leiten, sowie Mark Hauel und Ferdinand Lachner vom Counterpart Bayern Card-Services.
  • Der beim BdB aufgehängte Prüfungsverband deutscher Banken bekommt zum Jahreswechsel ein neues Vorstandsmitglied – nämlich den Wirtschaftsprüfer Robert Kujath, bislang Partner bei EY.
  • Der langjährige Deutsche-Bank-Manager Michael Ost (zuletzt Vize-Chef der Bauspar-Tochter BHW) wechselt in die Fintech-Branche – und wird Vorstand bei Finexity, einem Startup, das Anlagen in außergewöhnliche Asset-Klassen ermöglicht.

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Sämtliche >40 Personalien aus unseren Banken und Fintechs im Juli

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