von Heinz-Roger Dohms, 13. Mai 2020
Bafin ledert heftig gegen Volks- und Raiffeisenbanken. Auf den ersten Blick handelte es sich bei der gestrigen Jahrespressekonferenz der deutschen Finanzaufsicht um ein Festival der Erwartbarkeiten (okay, das Wort „Erwartbarkeit“ gibt es nicht, aber Sie wissen, was wir meinen …): Ja, die Bafin hat die Causa Wirecard fest im Blick. Ja, es wird im Zuge der Corona-Pandemie deutlich mehr Kreditausfälle geben. Und ja, die deutsche Kreditwirtschaft hat aufgrund ihrer guten Kapital- und Liquiditätsausstattung dennoch die Chance, die Krise einigermaßen glimpflich zu überstehen. Alles nicht unspannend. Aber, siehe oben: Halt auch nicht besonders überraschend. Also weiter zum nächsten Thema? Nein, halt, stopp! Der eigentliche Bafin-Knaller findet sich im ebenfalls gestern veröffentlichten Jahres-Tätigkeitsbericht. Und zwar auf Seite 70, Unter-unter-unter-Punkt 1.3.1.4.4. Da nämlich setzt die Bafin (während sie die übrigen Bankengruppen von Kritik weitgehend verschont) unvermittelt zu einer Wutrede gegen die Volks- und Raiffeisenbanken an. Was ist da los? Finanz-Szene.de
Wo wir schon mal bei den Lieblingsbanken unserer lieben Bafin sind: Gestern Früh sind die Q1-Zahlen der Aareal gekommen. In a nutshell: Die Risikovorsorge stieg Corona-Krisen-bedingt auf 58 Mio. Euro (Vorjahresquartal: 5 Mio. Euro); das Konzernergebnis sank auf 6 Mio. Euro (Vorjahresquartal: 39 Mio. Euro); und obwohl die Welt da draußen so ist, wie sie ist, hält der Wiesbadener Immofinanzierer im Gesamtjahr ein „deutlich positives Betriebsergebnis“ für erreichbar, räumt allerdings ein, dass diese Prognose mit „erheblichen Unsicherheiten“ behaftet ist. Mithin: 1.) Nichts Genaues weiß man weiterhin nicht. 2.) Der Aktienkurs blieb gestern nahezu unverändert (minus 0,3% auf 14,50 Euro). Und 3.) Die Bafin darf sich bestätigt sehen, dass auch die Aareal Bank in Corona-Zeiten als allenfalls bedingt dividendenfähig anzusehen ist. Mitteilung
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