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Deutsche Bank schlägt im Startquartal mit 2,8 Mrd. € Gewinn die Erwartungen

Die Deutsche Bank hat die Kursrally ihrer Aktie mit eindrucksvollen Q1-Zahlen unterfüttert. Das größte deutsche Geldinstitut verdient von Januar bis März rund 2,8 Mrd. Euro vor Steuern und damit knapp 40% mehr als vor einem Jahr – und auch gut 200 Mio. Euro mehr, als Analysten erwartet hatten. Die Gewinnüberraschung hat dabei vollständig operative Gründe: Die Erträge fielen mit 8,5 Mrd. Euro rund 200 Mio. Euro höher als erwartet aus, die bereinigten Kosten lagen mit 5,1 Mrd. Euro um rund 100 Mio. Euro unter der Konsensprognose.

Ein sogar noch besseres Ergebnis verhinderte allein die Risikovorsorge, die sich auf luftige 471 Mio. Euro belief (39 Basispunkte des Kreditbuchs) verglichen mit einer Erwartung von 403 Mio. Euro. Das Management begründete dies unter anderem mit „Overlays“ (also einer allgemeinen Risikovorsorge), die wegen des schlechteren makroökonomischen Ausblicks gebildet worden seien.

Den größten Teil zum Vorsteuergewinn trug mit 1,545 Mrd. Euro das Investmentbanking bei – rund 100 Mio. Euro mehr als erwartet und somit rund 100 Mio. Euro über dem Analystenkonsens. Dabei stand den gestiegenen Erträgen (3,362 Mrd. Euro) eine auffällige Kostendisziplin gegenüber. So kam die Sparte mit einem Verwaltungsaufwand von 1,651 Mrd. Euro aus, fast 70 Mio. Euro weniger als prognostiziert. Ein markanter Unterschied zu früheren Quartalen, wo höheren Einnahmen im Investmentbanking fast immer auch höhere Kosten mit sich brachten.

Die zuletzt von Umbauten und Einmalbelastungen geplagte Privatkundensparte erfüllte mit einem Vorsteuergewinn von 491 Mio. Euro die Erwartungen. Das Gleiche galt für das Asset Management (204 Mio. Euro). Die Corporate Bank dagegen enttäuschte. Statt des für das Gesamtjahr verordneten Ertragswachstums von 5% blieb die Sparte im ersten Quartal sogar um 1% hinter dem Vorjahr zurück. Folge: Mit einem Ergebnis von 632 Mio. Euro wurde der Analystenkonsens um 4% verfehlt.

Für die Deutsche Bank dürfte es nun darum gehen, die Quartalsleistung zu verstetigen, da sie in den zentralen Kennziffern der Eigenkapitalrendite (11,9%, Jahresziel: über 10%) sowie der Cost-Income-Ratio (61%, Jahresziel: unter 65%) bereits auf Kurs für die eigenen Ambitionen im laufenden Jahr ist. Neue oder aktualisierte Ziele wurden am Morgen keine genannt.

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Die Zahlen in der Übersicht:

in Mio. EuroAnalysten-ErwartungIst Q1 / 2025vs. Vorjahr in %vs. Vorquartal in %vs. Analysten-Konsens
Erträge8.2988.524+ 10%+ 18%+ 3%
Kosten (bereinigt)5.2045.122+ 2%– 3%– 2%
Zinsüberschuss3.670+ 17%0%
Provisions-Überschuss2.752+ 5%+ 2%
Risikovorsorge403471+ 7%+ 12%+ 17%
Gewinn vor Steuern2.5962.837+ 39%+ 387%+ 9%
Nettogewinn vor AT11.8041.968+ 38%+ 547%+ 9%
Cost-Income-Ratio63,8%61,2%– 7,0 Ppt.– 24,9 Ppt.– 2,6 Ppt.
RoTE in %11,0%11,9%+ 3,1 Ppt.+ 11,1 Ppt.+ 0,9 Ppt.
CET1 Ratio in %13,8%13,8%+ 0,4 Ppt.0%+/- 0 Ppt.
Beschäftigte (FTEs)89.687– 1%0%

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Die Spartenergebnisse:

in Mio. EuroAnalysten-ErwartungIst Q1 / 2025zum Vorjahrzum Vorquartalvs. Konsens
Private Bank491490+43 %+202 %0
Corporate Bank657632+3 %+ 86%– 4%
Investmentbank1.4401.54522%+ 197%+ 7%
Asset Management (DWS)18620467%+ 12%+ 10%
Corporate & Other-185-34-89%– 95%– 82%

 

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