von Christian Kirchner, 3. September 2020
Dass der Aufsichtsrat der Commerzbank kein Abklingbecken ist, das wird Hans-Jörg Vetter auch vorher schon klar gewesen sein. Indes: Dass bei der ersten AR-Sitzung unter seinem Vorsitz gleich mal die EZB mit am Tisch hockt, um ein bisschen über die Strategie der abzupesten (so jedenfalls berichtet es heute Früh die wieder mal großartig informierte SZ-Kollegin Meike Schreiber …) – darauf hätte Vetter vermutlich gern verzichtet. Und sonst so? Einen neuen Vorstandschef konnten die Coba-Aufseher gestern erwartungsgemäß nicht präsentieren. Als chancenreich gelten weiterhin Frau Orlopp und Herr Boekhout, wobei sich Vetter (entnehmen wir wiederum der „SZ“ sowie „Reuters“) auch externe Kandidaten ansehe. Und sonst so? Wie gestern Früh schon vermutet, entzieht der Coba-AR dem bisherigen Wirtschaftsprüfer Ernst & Young von 2022 an den Prüfauftrag. Und zwar wegen drohender Interessenkonflikte bei einer etwaigen rechtlichen Aufarbeitung des Wirecard-Skandals. Nun sind wir hier keine Juristen. Aber für uns klingt das nicht so, als würden sich die Commerzbank und weitere Wirecard-Geschädigte mit ein bisschen Kleingeld wegen eines womöglich fahrlässig falsch erteilten Testats zufriedengeben. Sondern: Das klingt so, als könnte es ans Eingemachte gehen.
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