von Christian Kirchner, 17. September 2020
151 Wörter bzw. 1119 Zeichen ist die Stellungnahme lang (oder besser: kurz), die sich seit Dienstagabend auf der Website des Baden-Badener Finanzdienstleisters Grenke findet. Das ist dann doch erstaunlich wenig angesichts der schweren Anschuldigungen („Geldwäsche“, „Betrug“), die die Shortseller von Viceroy einige Stunden zuvor gegen das börsennotierte Familienunternehmen erhoben hatten. Inhaltlich ging das Statement nur auf einen der viele von Viceroy erhobenen Vorwürfe konkret ein. Die übrigen Anschuldigungen wies Grenke pauschal zurück – und kündigte eine „ausführliche Replik“ an, von der zumindest bis gestern Abend aber noch nichts zu sehen war auf der Website. Die Investoren, durch den Fall Wirecard nachvollziehbarerweise sensibilisiert, reagieren auf ihre Weise: Nachdem die Grenke-Papiere am Dienstag um 23% gefallen waren, ging es gestern sogar um 40% nach unten. Vernichteter Börsenwert, addiert: 1,3 Mrd. Euro. Im besten Fall sind wir in den beiden vergangenen Tagen die Zeugen einer katastrophalen Krisenkommunikation geworden.
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