Exklusiv: Paydirekt gewinnt nach Otto seinen zweiten Top-5-Händler

Achtungserfolg für Paydirekt: Nach exklusiven Informationen von „Finanz-Szene.de“ hat der Paypal-Klon der deutschen Banken einen weiteren renommierten Großkunden gewonnen, nämlich den viertgrößten deutschen Online-Shop „Notebooksbilliger.de“. Der auf Unterhaltungs-Elektronik spezialisierte Versandhändler setzte zuletzt gut 700 Millionen Euro jährlich um – womit laut Zahlen des EHI Retail Instituts hierzulande nur Amazon, Otto und Zalando größer waren. In Finanzkreisen hieß es, Paydirekt habe „Notebooksbilliger“ die Zusammenarbeit durch einen Werbekostenzuschuss in sechs- bis siebenstelliger Höhe schmackhaft gemacht. Ein Sprecher wollte sich hierzu nicht äußern.

Den Informationen zufolge soll Paydirekt bereits in den nächsten Wochen bei „Notebooksbilliger.de“ eingebunden werden.  Damit können Kunden den Bezahldienst  demnächst in vier der zehn wichtigsten Online-Shops hierzulande nutzen – die drei anderen sind Otto,  Media Markt (Nr. 6) und Alternate (Nr. 10).  Ein weiterer  Kandidat dürfte die Otto-Tochter Bonprix sein, die im EHI-Ranking zuletzt den fünften Platz belegte. Die Pipeline fülle sich, heißt es im Umfeld von Paydirekt hierzu.

Die Frage ist allerdings, ob solche Erfolge ausreichen, um den großen Abstand zum Marktführer Paypal in absehbarer Zeit signifikant zu verkürzen. Zuletzt war Paydirekt Ende Januar mit Zahlen nach draußen gegangen. Da war von 8600 Online-Shops die Rede, die die Bezahlmethode per Ende 2017 eingebunden hätten – eine Verdreifachung binnen zwölf Monaten. Zudem habe sich die Zahl der Endkunden auf rund 1,7 Millionen verdoppelt. Zum Vergleich: Paypal kommt in Deutschland auf rund 19 Millionen Nutzer.

Zu den tatsächlichen Transaktionszahlen fand sich in der Mitteilung allerdings kein Wort. Entsprechend sprießen die Spekulationen. So schrieb die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ unlängst: „Bei einer großen norddeutschen Sparkasse hieß es, dass im vergangenen Jahr gerade einmal rund 100.000 Euro Umsätze mit Paydirekt verbucht wurden. Gemessen an der Zahl der Kunden sei das ‚praktisch nichts‘. Diese Zahl deckt sich mit Eindrücken von Sparkassen-Experten wie Rainer Lindenau von der Unternehmensberatung mm1. Er schätzt, dass „auf 100 Euro, die mit Paypal bezahlt werden, nicht einmal 1 Euro kommt, bei dem das Bezahlverfahren Paydirekt heißt“.

Weiterführende Lektüre: Das Paydirekt-Dossier von „Finanz-Szene.de“

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