von Christian Kirchner, 15. Februar 2021
Die Comdirect baut ihr Girokonto-Modell grundlegend um: Ab 1. Mai ist das bislang kostenlose Girokonto für alle Kunden nicht mehr ohne weiteres kostenlos, sondern nur noch, wenn es aktiv genutzt wird (entweder monatlich über 700 Euro Geldeingang, eine Nutzung von Apple Pay oder Google Pay oder Wertpapiertransaktionen). Andernfalls kostet das Konto 4,90 Euro pro Monat. Zudem verändert die Comdirect ihr Kartenportfolio: Alle Kunden erhalten künftig grundsätzlich eine Visa-Debitkarte, die Girocard wird nur noch auf Wunsch ausgegeben (bleibt aber kostenlos), und die bislang gebührenfreie Visa-Kreditkarte (als echte Charge-Card) kostet ab sofort 1,90 Euro pro Monat.
Neu eingeführt wird auch eine Gebühr für Echtzeitüberweisungen (Instant Payment), hier kosten ausgehende Überweisungen jeweils einen Euro. Das Kontomodell wird zudem um ein kostenpflichtiges Konto namens „Girokonto plus“ ergänzt. Für Neukunden gelten die Veränderungen seit gestern, aber auch die rund 1,8 Millionen Kunden, die ein Girokonto unterhalten, werden zum 1. Mai zwangsumgestellt auf die neuen Modelle.
Bemerkenswert an den Schritten sind drei Dinge:
Bleibt die Frage, wie sich die Girokonten der Comdirect jetzt noch von den Modellen der Commerzbank unterscheiden, was sie im direkten Vergleich überhaupt noch abhebt? Denn: Die Angleichung findet offenbar in Richtung der „alten“ Commerzbank statt und nicht umgekehrt. Das im Falle gewisser Aktivität kostenlose Girokonto gibt es bislang auch bei der Commerzbank, ebenso ein Premium-Produkt, das, wie gesagt, auch noch günstiger ausfällt – es sei denn, die Commerzbank ändert demnächst auch die Preise und Leistungen ihres eigenen Kontoangebots.
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