Exklusiv

DKB macht Unterlandstättner zum ewigen CEO. Tilo Hacke? Muss warten

Ist es Zufall – oder Zeitgeist? Jedenfalls: Wenn man mal die CEOs der größeren deutschen Banken durchgeht, dann findet sich kaum einer, der schon richtig, richtig lange im Amt ist. Sewing? Seit 2018. Knof? Seit 2021. Riese/Fröhlich? Seit 2019. Jue? Seit 2017. Winkelmeier? Seit 2019. Groß? Seit 2020. Wintels? Seit 2021. Frischholz (wie der Name schon sagt): Seit 2022. Und Diederich? Immerhin seit 2018 – aber dafür demnächst dann auch raus. Abgesehen von Nick Jue sitzt überhaupt nur ein einziger deutscher Top-10-Bank-CEO schon länger als fünf Jahre im Sattel, nämlich Rainer Neske, der seinen Job bei der LBBW im Juli 2016 antrat.

Alles in allem? Ist das dann doch eine bemerkenswerte Schnelllebigkeit – was wiederum umgekehrt die personelle Kontinuität an der Spitze einer anderen deutschen Bank umso erstaunlicher macht. Die Rede ist: von der DKB. Die nämlich ist über das zurückliegende Vierteljahrhundert mit gerade mal zwei Vorstandschefs ausgekommen. Der eine war der legendäre Günther Troppmann (1996-2012), der die einstige DDR-Staatsbank zur zweitgrößten deutschen Direktbank formte. Und der andere? Ist der nicht ganz so legendäre, aber inzwischen ähnlich ewige Stefan Unterlandstättner.

Seit fast zehn Jahren steht der Manager an der Spitze der BayernLB-Tochter – und nach Informationen von Finanz-Szene wird das auch noch einige Jahre so bleiben: Wie die DKB nämlich gestern auf Nachfrage bestätigte, hat Unterlandstättner vor einigen Wochen klammheimlich seine nächste Vertragsverlängerung erhalten.

Der Leidtragende, sozusagen? Ist der Privatkundenchef und gefühlt ewige Kronprinz Tilo Hacke, der also weiterhin auf den Sprung an die Spitze warten muss. Vielleicht als kleiner Trost: 1.) Auch Hackes Vertrag wurde laut unseren Informationen jüngst verlängert; und 2.) Immerhin ist Hacke damit weiterhin ein CEO in spe; in anderen deutschen Banken (siehe oben) wäre er vielleicht schon ein Ex-CEO.

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