Solaris schließt 38-Mio.-Funding ab – und verliert seine Operations-Chefin

Die Solarisbank hat ihre Funding-Runde unter Dach und Fach gebracht – bleibt dabei jedoch hinter den zuletzt kolportierten Summen zurück: Wie das Berliner Fintech gegenüber „Finance Forward“ und „Finanz-Szene“ bestätigte, injizieren Bestandsinvestoren zunächst 38 Mio. Euro. Laut Solaris-Chef Carsten Höltkemeyer gibt es allerdings „die Überlegung“, im kommenden Jahr weiteres Geld einzusammeln – dann möglichst auch von neuen Investoren und in mutmaßlich größerem Umfang.

Der Unternehmenswert liegt Höltkemeyer zufolge unverändert bei 1,6 Mrd. Euro. Allerdings besagen unsere Informationen, dass sich die Zeichner der Runde eine sogenannte „Liquidationspräferenz“ haben einräumen lassen – das hieße, sie würden bei einem Verkauf gegenüber anderen Gesellschaftern deutlich bevorzugt.

Höltkemeyer nannte im Gespräch mit „Finanz-Szene“ und „Finance Forward“ auch aktuelle Ertragszahlen. Demnach hat die Solarisbank ihren Umsatz im vergangenen Jahr um plangemäß 30% auf 130 Mio. Euro ausgebaut – freilich auf Kosten eines umbaubedingt (siehe neulich unsere Analyse –> Warum die Solarisbank schon wieder Geld braucht) üppigen Fehlbetrags von 56 Mio. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte es angesichts der beschriebenen  Verzögerungen beim ADAC-Deal mit dem Wachstumsziel von 30% eher knapp werden. Dafür sieht Höltkemeyer sein Unternehmen nahe an der Profitabilität – zumindest bereinigt um Einmalkosten etwa für die laufende Restrukturierung oder die Folgen der Bafin-Sonderprüfung.

Die erst im vergangenen Jahr zur Solarisbank gestoßene Operations-Chefin COO Chloé Mayenobe wird den „Banking as a Service“-Spezialisten derweil verlassen. „In beiderseitigem Einvernehmen“, so Höltkemeyer, der einen großen Teil von Mayenobes Aufgaben künftig selbst übernehmen will.

Warum die Solarisbank schon wieder Geld braucht – und wie viel genau