von G. Hädicke, B. Neubacher, C. Kirchner und H.-R. Dohms, 30. Oktober 2022
In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.
Hier unser Ticker für den Oktober:
Dass wir die Berliner Digitalbank-Umtriebe von J.P. Morgan mit dem uns eigenen dezenten Interesse beobachten, dürfte Ihnen vielleicht schon aufgefallen sein (etwa bei der Lektüre der Artikel hier, hier, hier oder hier). Und da die US-Bank in der Angelegenheit gerne ihre Personalentscheidungen für sich sprechen lässt, kommt hier ein weiteres Puzzlestück in der Angelegenheit: Denn wie wir jetzt erst erfahren haben, ist der Digital-Product-Experte Max Kellner bereits vor Monaten als „Vice President“ für J.P. Morgan nach Berlin gewechselt – just bevor die (immer noch etwas diffusen) Digitalbank-Pläne in der Hauptstadt bekannt wurden.
Zur Erinnerung: In London betreibt J.P. Morgan unter der Marke „Chase“ bereits ein Digital-Banking-Angebot für Endkunden, und in der Vergangenheit haben die Amerikaner immer mal wieder durchklingen lassen, dass sie Konzepte, die sich in UK bewähren, durchaus auch nach Kontinentaleuropa übertragen würden. Kellners Vita liest sich zumindest wie ein guter „Match“ für solch ein Vorhaben: Nach dem Studium war er gut zwei Jahre bei der Solarisbank in Berlin (und zeichnete sich dort ausweislich seines Social-Media-Profil u.a. für „Payment & vIBAN“ verantwortlich). Bevor er zu J.P. Morgan ging, war er noch ein halbes Jahr für das europäische Digitalbank-Projekt der Commerzbank (Name „Copernicus“, siehe hier) tätig, das der Vorstand aber schon nach wenigen Monaten wieder einstampfte. Ob sein jetziger Arbeitgeber mit seinem Berlin-Projekt einen längeren Atem hat als seinerzeit die Coba mit Corpernicus? Bislang sieht’s zumindest danach aus.
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Als Solarisbank-CEO Roland Folz Ende August den Strategieschwenk seines Instituts verkündete – da deutete nichts darauf hin, dass er nicht auch der Mann sein würde, der die neue Strategie exekutieren soll. Was seitdem passiert ist? Mmmhhh. Es war zwar ein wenig unruhig in seinem Laden (weil mit dem Strategieschwenk auch Einsparungen und mit den Einsparungen wiederum einige Entlassungen einhergingen). Aber diese Phase gilt als ebenso überwunden wie auch der Konflikt mit der Bafin dem Vernehmen nach weitgehend ausgeräumt sein soll. Und ganz nebenbei konnte Folz zuletzt ja auch noch den bislang größten Triumph seiner rund sechsjährigen Amtszeit verbuchen – nämlich die spektakuläre Gewinnung des ADAC, dessen Kreditkarten-Portfolio die Solarisbank in den kommenden Jahren als Co-Branding-Partner betreiben wird. Und so war es dann doch (auch für weite Teile der Belegschaft) eine ziemliche Überraschung, als das Berliner „Banking as a Service“-Fintech gestern verkündete, dass Folz im Frühjahr ausscheiden wird. Und ihn (nach sechsmonatiger Einarbeitung, die schon kommende Woche beginnt) ein gewisser Carsten Höltkemeyer ersetzen soll, ehedem Deutschland-Chef von Barclaycard, zuletzt operativ nicht tätig, sondern Aufsichtsratschef bei Auxmoney. War der Wechsel von langer Hand geplant? Oder ist da irgendwas passiert in den vergangenen Wochen? Und – wer ist der Neue genau, was kann er, warum fiel die Wahl ausgerechnet auf ihn? Hier die Hintergründe: FS Premium
Im genossenschaftlichen Bankensektor gibt es zwar nicht ganz so viele „Vergütungs-Millionäre“ wie bei den Sparkassen (siehe unser Stück hier) – trotzdem sind wir bei unserer Auswertung auf immerhin 22 von ihnen gestoßen. Hiervon entfielen 16 auf klassische VR-Banken, zwei auf die BB Bank und vier auf die Apobank, also auf das Düsseldorfer Klientelinstitut, das zwar genossenschaftlich organisiert ist, ansonsten allerdings nicht viel mit dem übrigen Sektor gemein hat. Da etliche Genobanken noch keinen Offenlegungsbericht für 2021 publiziert haben, könnte sich in den nächsten Wochen und Monaten noch das ein oder andere Institut mit siebenstelligen Vergütungen zeigen. Sehen Sie hier die komplette Tabelle, jetzt auch vor der Paywall: Finanz-Szene (frei zugänglich)
Wenn Bankenverbände Vergütungs-Millionäre hervorbringen
Clearing-Bank SECB tauscht nach Bafin-Rüffel ihre Führung aus
Als die DKB vor drei Jahren ihre neue Konzernstrategie vorstellte, da fielen die Begriffe „Wachstum“ und „Digital“ dermaßen inflationär, dass man sich beim Lesen der Pressemitteilung vorkam, als würde man zwei Amateurboxern zusehen, die mit wildesten Schwingern um die Aufmerksamkeit der Punktrichter buhlen. Nach einem überaus eng geführten Schlagwörterabtausch über insgesamt zehn Absätze setzte sich dank des besseren Stehvermögens letztlich die Digitalisierung mit zwölf Nennungen gegen das Wachstum mit lediglich acht Nennungen durch – und rückblickend bleibt festzuhalten: Ganz, ganz, ganz vielleicht war das ja damals schon ein Zeichen! Denn: Von ihrem Wachstumsziel hat sich die DKB im Laufe der vergangenen Monate peu à peu verabschiedet, siehe unsere Berichterstattung hier und hier. Die Digitalisierung dagegen? Ist auch weiterhin der zentrale Wesenskern der DKB!!! Wie sollte es anders auch sein! Ähhh, oder? Naja, sagen wir es so: Dass die zweitgrößte deutsche Direktbank auch weiterhin beträchtliche Investitionen stemmt auf ihrem – noch ein Zitat aus der 2019er-Mitteilung – „Weg zur Tech-Bank“, daran kann es angesichts der kontinuierlich steigenden Sachaufwendungen (siehe hier) kaum Zweifel geben. Zugleich allerdings bleiben die Fortschritte bei digitalen Prestigeprojekten (App, Robo) oft seltsam überschaubar. Und nun? Nähert sich die zweitgrößte Direktbank der Republik allmählich dem nächsten Strategie-Zyklus. Und ausgerechnet jetzt haben nach Recherchen von Finanz-Szene der Strategiechef und drei weitere Top-Shots aus der Abteilung das Haus verlassen. Was hat das zu bedeuten? Hier die Namen, welche Rolle die Manager(innen) innerhalb der DKB spielten und wohin sie gewechselt sind: FS Premium
DKB macht Unterlandstättner zum ewigen CEO. Tilo Hacke? Muss warten
Zahl der „Millionäre“ bei deutschen Banken steigt auf breiter Front
Darf ein Sparkassen-Vorstand mehr verdienen als die Bundeskanzlerin? Diese Frage kam 2016 auf, als Recherchen von „Correctiv“ und „FAZ“ zutage förderten, dass Spitzenkräfte bei hiesigen Kommunalinstituten mit bis zu 850.000 Euro p.a. entlohnt werden. Freilich – heutzutage müsste die Frage anders gestellt werden. Zum einen, weil die Bundeskanzlerin inzwischen ein Bundeskanzler ist. Vor allem aber, weil es bei vielen Sparkassen-Vorständen unter Einrechnung der (zinsbedingt seit Jahren explodierenden) Pensions-Rückstellungen längst nicht mehr um sechsstellige Beträge geht – sondern um signifikant siebenstellige. Nun war es bislang allerdings so, dass man über die genaue Höhe der Saläre in den allermeisten Fällen lediglich Mutmaßungen anstellen konnte. Weil die Gesetzeslage einzig die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen dazu anhielt, die Bezüge ihrer Vorstände detailliert zu zeigen. Seit Kurzem indes – ist alles anders! Eine Novellierung der Offenlegungs-Verordnung verpflichtet nun nämlich alle großen und sogar Dutzende von mittelgroßen Sparkassen, die Zahl ihrer Vergütungs-Millionäre zu publizieren. Finanz-Szene hat daher in den vergangenen Tagen die Offenlegungsberichte (und teils auch zur Ergänzung die Geschäftsberichte) der 100 größten deutschen Sparkassen durchstöbert – und kommt zu Ergebnissen, die man kaum für möglich gehalten hätte. Obwohl bislang nur ein Teil der Institute die Berichte überhaupt publiziert hat, kommen wir bei der Zählung bereits auf 78 Mitarbeiter mit einer Gesamtvergütung (wie gesagt: inklusive Zuführung zu Pensions-Rückstellungen) in Höhe von mindestens 1 Mio. Euro und teils sogar deeeeutlich mehr. Ein besonderes Schmankel dazu finden Sie weiter unten. Hier aber erst einmal der komplette Überblick: FS Premium
Nächster Führungswechsel bei der EIS Einlagensicherungsbank – also der Spezialbank des privaten Bankenverbands BdB: Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene zeichnet in Werner Lang seit Anfang Oktober der dritte Geschäftsführer binnen neun Monaten für die Marktfolge verantwortlich. Lang löst Matthias Heinrich abgelöst, der erst zu Jahresbeginn angetreten war und die Spezialbank zum Monatsende verlassen wird, wie ein BdB-Sprecher auf Anfrage bestätigte. Langs Vorvorgänger Thorsten Drescher hatte im Januar nach rund sechs Jahren seinen Hut genommen.
Die EIS Bank (Bilanzsumme: zuletzt 180 Mio. Euro) unterstützt die Sicherungseinrichtungen der privaten Banken unter anderem bei der Bankenabwicklung und der Einlegerentschädigung. Der Wechsel fügt sich ein in eine ganze Reihe von personellen Veränderungen im BdB-Kosmos seit Zusammenbruch der Greensill Bank. Nachdem der 3 Mrd. Euro schwere Entschädigungsfall im Frühjahr letzten Jahres eingeschlagen hatte, war zunächst Manfred Kühnle zurückgetreten, der Vorstandssprecher des 160 Personen starken Prüfungsverbands. Seinen Posten nahm interimistisch zunächst der von Deloitte wechselnde Manager Hans-Dieter Bienen ein. Im Februar dieses Jahres rückte dann in Andreas Hähndel erstmals ein Bankmanager an die Spitze des bislang von Wirtschaftsprüfern geleiteten Prüfungsverbands.
Im Verband wird ein Zusammenhang der Personalien mit dem Greensill-Debakel dementiert. Heinrich soll demnach von anderer Stelle ein hochattraktives Angebot ins Haus geflattert sein. Drescher wiederum habe, so heißt es, den auch aus Kostengründen beschlossenen Umzug der EIS von Köln nach Berlin nicht mitmachen wollen. Der nun berufene Werner Lang leitete nach einer Laufbahn als Vorstand und Aufsichtsrat von Gesellschaften der Royal-Bank-of-Scotland-Gruppe zuletzt die Geschäfte der Münchener Niederlassung der Middle East Bank; im Markt wird er als Kandidat von BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig eingeschätzt. Bei der EIS bildet Lang mit Klaus Vajc, Sprecher der EIS-Geschäftsführung, die zweiköpfige Spitze des Instituts. Vajc war im Juli 2019 als Vorstand der Düsseldorfer Hypothekenbank zur EIS gestoßen.
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Fünf Jahre lang war Markus Gunter Chef der N26 Bank. Während die Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal das Fintech nach außen vertraten und (vor allem Stalf) an den Produkten schraubten, war Gunther für die bankfachliche Kärrnerarbeit zuständig – was die Neobank vor regelmäßigen Disputen mit der Bafin freilich nicht bewahrte. Vor gut einem Jahr schied Gunter schließlich aus, genau wie Finanzchef Richard Groeneveld. Doch während letzterer bald wieder auftauchte (nämlich bei der SWK Bank), war von Gunter rund anderthalb Jahre lang nichts mehr zu hören.
Nun jedoch: Feiert der einstige DAB-Manager sein Comeback. Nach Informationen von Finance Forward und Finanz-Szene hat Gunter beim hochgewetteten Investment-Fintech Lemon Markets angeheuert. Sein Job dort? Ähnlich wie einst bei N26 soll Gunter ein junges Fintech (Gründer von Lemon Markets ist der 22-jährige Maximilian Linden) mit Erfahrung und Reputation bereichern. Oder wie es Linden ausdrückt: „Markus im Team zu begrüßen, ist für uns ein großer Meilenstein, der uns unserem Ziel, ein reguliertes Wertpapierinstitut zu werden, einen deutlichen Schritt näher bringt.“
Was Lemon Markets und Markus Gunter konkret vorhaben, darüber berichtet heute Früh unser Partner-Medium Finance Forward.
Schon seit längerem sieht sich die Commerzbank mit einem Exodus vor allem weiblicher sowie tech-affiner Führungskräfte konfrontiert. Dass der Brain Drain auch auf demographischem Wege vonstatten gehen kann, wird zum Jahreswechsel die Firmenkundensparte erfahren. Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene werden dann nämlich zwei Bigshots in Ruhestand gehen, die gleichsam zum Urgestein der Frankfurter Großbank gehören:
Laut einer internen Mitteilung werden beide Posten aus den eigenen Reihen nachbesetzt. Die Position von Schmidt übernimmt per 1. Dezember Gernot Kleckner, seit 2016 Head of Corporate Sales im Geschäftsbereich FICC der Firmenkundensparte. Kleckner war 1996 als Spezialist im Treasury des Konzerns eingestiegen und nahm diverse Führungspositionen im Risiko- und Kreditbereich wahr. Von 2012 bis 2016 amtierte der Manager als CEO der Commerzbank Eurasija in Moskau, in deren Aufsichtsrat er laut seines Linkedin-Profils nach wie vor sitzt.
Auf Giesbert folgt als Bereichsvorständin „Institutional Clients & Transaction Banking Sales“ ebenfalls bereits Anfang Dezember Brigitte Réthier. Sie leitet bei der Commerzbank seit April vergangenen Jahres den Bereich Transaction Banking, Sales International. Die gebürtige Kanadierin war 1995 von der Royal Bank of Canada zur damaligen Dresdner Bank gewechselt und hatte nach der Fusion mit der Commerzbank als Abteilungsleiterin im Mittelstandsbank-Portfoliomanagement gearbeitet. Ab 2018 leitete sie zunächst eine Abteilung im FICC-Bereich, dann das Vertriebsmanagement für institutionelle Kunden im Firmenkunden-Segment „Development & Digitalisation“ und schließlich den „Sales International“-Bereich im Transaction Banking.
Der frühere Deutsche-Bank-Manager Michael Baltruschat, zuletzt Marketingchef beim digitalen Berliner Vermögensverwalter Liqid, wechselt nach exklusiven Informationen von Finanz-Szene in gleicher Funktion zum Frankfurter Robo-Advisor Ginmon. Zur Erinnerung: Baltruschat hatte erst letztes Jahr bei Liqid angeheuert, nachdem er zuvor rund zehn Jahre bei der Deutschen Bank verbracht hatte – zunächst als „Leiter Privatkunden-Marketing“ und zuletzt gut vier Jahre als „Head of Digital Business & Channels“.
Ginmon (ein Player, den wir in der Vergangenheit ja manchmal etwas härter angepackt haben, siehe etwa hier) sendet mit der Verpflichtung Baltruschats ein „Wir sind auch noch da“-Signal. Laut Linkedin zählt das Frankfurter Fintech derzeit 29 Mitarbeiter (d.h.: 29 Mitarbeiter, die sich bei Linkedin als solche outen).
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Die frühere Deutschbankerin und spätere Concardis-Managerin Jana Brendel zieht es nach zwei Jahren als Chief Information Officer (CIO) des Telekom-Anbieters 1&1 zurück in den Finanzsektor: Die Software- und Zahlungverkehrs-Expertin startet Anfang November – wiederum als CIO – für den Bereich Group Services der niederländischen ING Groep. Beim Mutterkonzern der hiesigen ING Diba tritt die Managerin die Nachfolge von Simon Andrews an, der das Haus verlässt. Brendel soll die IT-Aktivitäten zur Unterstützung von Funktionen wie Finanzen, Risiko, Know-your-Customer sowie Human Resources verantworten und direkt an Chief Technology Officer Ron van Kemenate berichten.
Jana Brendel – von Haus aus Software-Entwicklerin – hatte bis 2018 rund 20 Jahre bei der Deutschen Bank gearbeitet, zuletzt als Head of Digital Solutions, bevor sie für jeweils gut ein Jahr als CIO der Concardis Payment Group sowie als Chief Technology Officer des skandinavischen Zahlungsanbieters Nets Group mit Zuständigkeit für den deutschsprachigen Raum tätig war. Von Mai 2020 bis August dieses Jahres saß Brendel zudem im Aufsichtsrat des Gewerbeimmobilien-Finanzierers Aareal Bank.
Nach immerhin 26 Jahren bei der HSBC in Düsseldorf hat Andreas Meffert seinen Ausstieg bei der in London ansässigen Großbank erklärt, wo er bislang den Titel „Head of Electronic Trading Germany“ trug. Und geht nun? Mitnichten zu einem anderen internationalen Banken-Großkaliber. Sondern: Zur im bayerischen Unterschleißheim ansässigen Baader Bank. Wie aus Mefferts Social-Media-Profil hervorgeht, bekleidet er dort seit Monatsbeginn die Funktion des „Head of Electronic Market Access“. Was insofern interessant ist, als dass HSBC und Baader noch auf andere Weise schicksalhaft miteinander verbunden sind – waren es doch ausgerechnet die Bayern, die den Düsseldorfen im vergangenen Jahr die Transaktionsabwicklung für den HSBC-Kooperationspartner Sino AG ausspannten (siehe hier).
Das Bankhaus Metzler bekommt laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ einen neuen Chef. Demnach geht der heutige (zumindest inoffizielle) Vorstandssprecher Emmerich Müller per Mitte nächsten Jahres in Ruhestand – und wird ersetzt durch Gerhard Wieshau, bislang innerhalb des Vorstands für das Asset Management und das Auslandsgeschäft verantwortlich. Schon Anfang 2023, so berichtet die „FAZ“ weiter, soll Franz von Metzler, Sohn von Familienoberhaupt Friedrich von Metzler, in den Vorstand berufen werden. Während sich Wiesheu dann stärker auf das klassische Private Banking konzentrieren werde (also jenes Ressort, um das sich bislang Müller kümmert), solle Metzler von Wiesheu das Asset Management übernehmen und diesem in ein paar Jahren dann auch im Vorstandsvorsitz folgen. Laut „FAZ“ sollen die Personalien bei einer AR-Sitzung am 10. Oktober abgesegnet werden. Die Bank wollte die Informationen nicht kommentieren.
Die spanische Großbank Santander ist hierzulande ja vor allem für ihren in Mönchengladbach beheimateten Konsumenten-Finanzierer (also für die Santander Consumer Bank) bekannt. Dass die Iberer auch anders können, zeigten sie Anfang letzten Jahres, als sie eines der Kern-Assets aus der Wirecard-Insolvenzmasse herauslösten – nämlich die Abwicklungsplattform für Kreditkartenzahlungen. Und nun? Scheint Santander auch in weiteren Gefilden einen gewissen Ehrgeiz zu entwickeln.
So hatten die Spanier ja bereits Mitte September mitgeteilt, dass sie Tobias Heilmaier (also den Co-Head des hiesigen Investmentbankings von J.P. Morgan) zum neuen Deutschland-Chef ihrer „Corporate & Investment Banking“-Sparte machen. Allem Anschein nach soll das nicht der einzige namhafte Neuzugang bleiben. Ausweislich seines Social-Media-Profils hat Anfang Oktober nämlich auch Sven Nisi bei Santander in Frankfurt angeheuert. Der war zuletzt 14 Jahre lang für BNP Paribas unterwegs – und firmiert bei den Spaniern nun als (schöner, kurzer, einprägsamer Titel …) „Head of Financial Institutions Group for DACH and Nordics at Santander Corporate & Investment Banking“.
Vergangene Woche hatten wir ja berichtet, dass Paydirekt (also die Betreibergesellschaft des bankeneigenen Online-Bezahldiensts Giropay) einen neuen Chef bekommt – nämlich Henning vorm Walde, bis dato Geschäftsführer der GIZS. In dieser Position freilich hatte vorm Walde auch vorher schon mit Paydirekt zu tun gehabt. Schließlich ist die GIZS jene sparkasseneigene Gesellschaft, die vor einigen Jahren eigens von der S-Finanzgruppe aufgesetzt wurden, um die sektoreigenen Paydirekt-Aktivitäten zu koordinieren.
Jedenfalls, seit diesem Wochenende steht nun auch fest, wer vorm Walde zumindest vorübergehend nachfolgt: Als neuer Interims-Geschäftsführer der GIZS „in Teilzeit“ firmiert seit dem 1. Oktober nämlich ein gewisser Michael Eichler. Wer bei dem Namen jetzt aufmerkt – genau: Es handelt sich um jenen Michael Eichler, der vor einem Jahr unter nebulösen Umständen beim Bank-Verlags ausgeschieden war, also beim Payment-Dienstleister der privaten Banken hierzulande (siehe unser damaliges Stück -> Beben beim Bank-Verlag – Geschäftsführer vor Abgang).
Concardis-CEO Hoffmann vor dem Abgang. Und weitere Personalien
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