Personalien-Ticker

Sämtliche rund 120 Personalien aus dem November auf einen Blick

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker im November:

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Exklusiv: Apobank macht Eigengewächs zum „halben“ Vorstand

Das große Vorstands-Revirement bei der Apobank hat ja unter anderem zur Folge, dass es (nach dem Abgang von Jenny Friese) keinen Privatkundenvorstand mehr gibt – sondern das Ressort von Vorstandschef Matthias Schellenberg mitverantwortet wird. Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene wird die oberste Führungsebene nun aber trotzdem noch ein wenig angedickt. Zu diesem Zweck schafft die Apobank die Stelle des „Bereichsvorstands Filialvertrieb“ und besetzt sie mit Heiko Drews, der seit fast 30 Jahren für das Düsseldorfer Institut tätig ist – zuletzt als Marktgebietsleiter für die Region Nord & Ost. Die neue Position sei als „Schnittstelle zwischen der Zentrale und den Filialstandorten“ gedacht, sagte die Sprecherin. Drews werde „für die einheitliche Umsetzung der Vertriebsstrategie und die Steuerung des Filialvertriebs“ verantwortlich sein. Die Verantwortung für die Region Nnord & Ost übernimmt stattdessen Martin Evers, bislang Leiter Vertriebspartnergeschäfte in dem Gebiet.

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Exklusiv: Nächster hochrangiger Abgang beim Bank-Verlag

Die personellen Rochaden beim Bank-Verlag gehen weiter. In den vergangenen Monaten hatten wir sie ja schon über die Abgänge der Alt-Geschäftsführer Wilhelm Niehoff und Matthias Strobel informiert, genauso wie über deren Nachfolger Bernd Oletzky und Sascha Kraatz (siehe -> Warum der Bank-Verlag jetzt die komplette Führung auswechselt). Und letzte Woche dann – wussten wir zu berichten, dass der BdB (also der private Bankenverband, dem der Bank-Verlag untersteht) neben Kraatz noch einen weiteren Verbandsmann bei der Köln Tochter installiert, nämlich Ibrahim Karasu, der am Rhein die neu geschaffene Stelle des Relationship Managers übernimmt. Und heute nun? Gilt es (wobei es danach auch mal gut ist …) noch eine weitere Personalie aus dem Bank-Verlag zu vermelden. Nach unseren Informationen verlässt nämlich auch der „Leiter Unternehmensentwicklung“ Peter Bohnenkamp die BdB-Tochter zum Jahresende. Der Bank-Verlag bestätigte das zwar auf Anfrage – die Hintergründe sind aber weiterhin unklar, wohin es den früheren Hypo-Vereinsbank-Manager zieht ebenfalls.

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Kurz getickert

  • Exklusiv: Nachdem Sebastian Krämer-Bach im September als Kommunikationschef zur Fondstochter DWS rübergemacht hat, folgt ihm bei den Blauen Frank Hartmann als „Global Head of External Communications“ nach.
  • Die KfW-Tochter DEG holt anstelle von Philipp Kreutz (der in den Ruhestand geht) den Asien-Experten Joachim Schumacher in ihre Geschäftsführung. Der 48-Jährige leitet bislang die Abteilung für Ost- und Südostasien bei der KfW-Entwicklungsbank.
  • Die Commerzbank verliert ihren bisherigen „Head of Marketing“, den Payment-Experten Aydin Sahin, an die UBS, wo dieser ab dem Jahreswechsel den Bereich Marketing & Digital Sales für die Schweiz leiten soll.
  • Die Sparkasse Siegen hat Nadine Uebe-Emden für den Posten als Vorstandschefin bestellt. Sie löst zum 1. September 2023 Vorgänger Wilfried Groos ab, der in den Ruhestand geht.
  • Bei der Sparkasse Rotenburg-Osterholz rückt steigt der bislang stellvertretenden Vorstandschef Thorben Prenntzell auf und übernimmt Mitte kommenden Jahres den Vorsitz von Stefan Kalt, der dann aus dem Amt scheidet. Neu ins Gremium zieht Marko Putaro ein, der aktuell noch das Firmenkundengeschäft bei der Sparkasse Göttingen leitet.
  • Die Helaba hat einen Nachfolger für Kommunikationschef Mike Peter Schweitzer gefunden – nämlich den früheren Wirtschaftsjournalisten Rolf Benders, der zuletzt bei der Kommunikationsberatung Teneo als „Managing Director“ firmierte.

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Exklusiv: Der überraschende Abgang von Claudia Briem bei der BayernLB

Bei Deutschlands zweitgrößter Landesbank geht unseren Informationen zufolge nicht nur die Bereichsleitern Human Resources – sondern mit ihrem Abgang verliert gleich die ganze Sparte ihre Eigenständigkeit. Unsere Recherche:

BayernLB spart sich den Konzern-Bereich Human Resources

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Concardis macht früheren Payone-CFO Möller zum Finanzchef

Vor einigen Wochen hatten wir ja berichtet, dass Concardis eine neue Chefin hat – nämlich Carola Wahl, zuvor Vorständin bei der österreichischen Beteiligungsgesellschaft ÖBAG – und von 2004 bis 2016 bei der Deutschen Telekom aktiv. Nun formiert sich um Wahl herum auch die übrige Führungsriege beim Eschborner Zahlungsdienstleister neu. So amtiert als Finanzchef seit einigen Tagen der frühere Payone-CFO Götz Möller, der zuletzt (oder jedenfalls bis Sommer) für den deutsch-britischen Payment Service Provider PPRO unterwegs war. Wie bei Concardis mittlerweile üblich, wird Möller auch eine offizielle Funktion innerhalb der Organisationsstruktur des italienischen Mutterkonzerns Nexi einnehmen – dort firmiert er nämlich als „Finance Director DACH“. Wie Nexi weiter mitteilte, bleiben innerhalb der deutsche Organisation innerhalb der Nexi-Gruppe Marianne Bregenzer in der Schweiz und Damir Leko in Österreich als Country General Manager verantwortlich.

Mehr Payment-News im Ticker: FS Premium

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Commerzbank verliert ihren Compliance-Chef an die Allianz

Nächster namhafter Abgang bei der Commerzbank: Die Frankfurter verlieren ihren Chief Compliance Officer Armin Barthel* an die Allianz, wie am Donnerstag zunächst die „Wirtschaftswoche“ berichtete. Der promovierte Jurist war 2005 zur Coba gekommen und unter anderem mit den Verstößen des Instituts gegen amerikanische Iran-Sanktionen befasst. Barthel habe „die Compliance-Organisation erneuert und dafür gesorgt, dass die US-Behörden der Bank 2019 ein gutes Abschlusszeugnis ausgestellt“ hätten, zitiert die „Wiwo“ aus dem Umfeld der Bank.

Barthel reiht sich ein in eine ganze Reihe namhafter Verluste, die die Commerzbank auch in jüngster Zeit wieder treffen. So hatte Finanz-Szene Anfang November gescoopt, dass die für „Digital Banking“ sowie die Comdirect zuständige Bereichsvorständin Alena Kretzberg das Haus verlässt – mutmaßlich, um bei einem anderen Institut als Vorständin anzufangen (siehe unsere Berichterstattung hier). Kurz zuvor war bekannt geworden, dass ein weitere Bereichsvorstand, nämlich Chief Technology Officer Carsten Bittner, bei der ABN Amro anheuert (siehe -> Commerzbank verliert digitalen Top-Shot). Auch Barthel, der auch Aufsichtsrat der polnischen Tochter mBank angehört, firmiert als Bereichsvorstand.

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Kurz getickert

  • Apropos Commerzbank: Wie gestern zunächst der „Spiegel“ berichtete, soll der frühere FDP-Schatzmeister und Ex-Banker Harald Christ anstelle des langjährigen KfW-Managers Frank Czichowski in den Aufsichtsrat einziehen – als einer von zwei Vertretern des Bundes. Daneben könnte Medienberichten zufolge Jutta Dönges im Coba-AR verbleiben – obwohl sie jüngst als Geschäftsführerin der Finanzagentur ausgeschieden war.
  • Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist, was ihn möglicherweise freuen wird, zusätzlich zu seiner Tätigkeit als BdB-Präsident nun auch zum Präsidenten des Europäischen Bankenverbands (EBF) gewählt worden – übrigens als Nachfolger der Santander-Chefin Ana Botin.
  • Der künftige Metzler-Chef Gerhard Wiesheu bleibt für zwei weitere Jahre Präsident der Finanzplatz-Initiative „Frankfurt Main Finance“; dort hatte er 2020 die Nachfolge von Lutz Raettig angetreten. Als weitere Top-Banker sind im FMF-Vorstand (auch) künftig vertreten: Thomas Groß (Helaba), Nick Jue (ING Deutschland), Cornelius Riese (DZ Bank), Ingo Wiedemeier (Fraspa) und Eva Wunsch-Weber (Frankfurter Volksbank).
  • Beim BVR übernimmt Wolfgang Altmüller, Vorstandschef der meine Volksbank Raiffeisenbank eG in Rosenheim, den Verbandsvorsitz. Sein Vorgänger Veit Luxem war nach schwerer Krankheit gestorben.

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BdB-Mann Ibrahim Karasu wechselt zum Bank-Verlag

Die personellen Umpflanzungen im Bundesverband deutscher Banken (siehe unsere große Recherche kürzlich) gehen weiter: Zum 1. Dezember schickt der BdB seinen bisherigen „Leiter Banktechnologie und Sicherheit“ Ibrahim Karasu zum Bank-Verlag – also zu jener BdB-Tochter, die den privaten Banken hierzulande IT-Dienstleistungen vor allem rund um den Zahlungsverkehr anbietet. Im Sommer hatte der Verband bereits seinen bisherigen IT-Chef Sascha Kraatz in die Geschäftsführung des in Köln ansässigen Tochterunternehmens entsandt. Kraatz soll den Bank-Verlag gemeinsam mit dem extern rekrutierten Co-Geschäftsführer Bernd Oletzky modernisieren (siehe -> Warum der Bank-Verlag jetzt die komplette Führung auswechselt).

Karasu soll beim Bank-Verlag die neu geschaffene Stelle des Relationship Managers einnehmen und seine „Akquise- und Netzwerkstärke“ einbringen, wie es heißt – sprich: den Vertrieb voranbringen. Der 59-Jährige kam 2001 zum BdB und war dort im Laufe der Jahre unter anderem für Retail Banking, Zahlungsverkehr und Digitalisierungsthemen zuständig. Ausweislich seines Linkedin-Profils gehört Karasu auch dem Bankenbeirat der Schufa und dem Verwaltungsrat der Betreibergesellschaft von Ebcis an (Ebics wird der Multibanking-Standards für die Übertragung von  Zahlungsverkehrsdaten übers Internet genannt). Im BdB hofft man, dass dem Bank-Verlag diese Vernetzungen bei der Kundenakquise zugutekommt. Karasus Nachfolger als Leiter der Themengruppe „Banktechnologie und Sicherheit“ wird kommissarisch André Nash, auch er ein langjähriger BdB-Mann.

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Kurz getickert

  • Beim VÖB (also beim Verband der öffentlichen Banken) bleibt NRW-Bank-Chef Eckhard Forst für drei weitere Jahre Präsident; als Stellvertreter wurde Rainer Neske (LBBW) bestätigt. Darüber hinaus in den Verbandsvorstand gewählt: Thomas Bretzger (SaarLB), Jörg Frischholz (NordLB), Thomas Groß (Helaba), Nikola Steinbock (Landwirtschaftliche Rentenbank), Georg Stocker (Deka), Edith Weymayr (L-Bank), Stephan Winkelmeier (BayernLB), Erk Westermann-Lammers (IB.SH) und Stefan Wintels (KfW).
  • Raphael Doerling, der erst vergangenes Jahr von der ING Diba in die Frankfurter Dependance von Citi rübergemacht hatte, steigt bei der US-Bank auf und leitet dort nun die deutsche Commercial Bank.
  • Das auf Immobilien-Finanzierung spezialisierten Berliner Fintech Linus Digital wechselt seinen Vorstand aus: Der bisherige CEO David Neuhoff geht in den Aufsichtsrat, als neue Co-CEOs übernehmen seine bisherigen Stellvertreter Lucas Boventer und Christopher Danwerth.
  • Der Neobroker Trade Republic verliert Sarina Hergarten, die dort bislang als „People Leader“ firmiert, an das Heidelberger Insurtech Getsafe, wo sie den Posten der Personalchefin übernimmt. Finance Ffwd
  • Vom Fintech zur Privatbank: Die Privatbank Donner & Reuschel hat sich von besagtem Linus Digital die Relationship Managerin für das Insti-Geschäft, Heike Riedel, gekralltdie leitet bei den Hamburgern seit Monatsanfang den Bereich „Business Development Capital Markets Germany“.
  • Von der Sparkasse zur Privatbank: Der frühere Private-Banking-Direktor der Sparkasse Siegen, Oliver Feuerbach, hat bei der Münsterländischen Privatbank Thie & Co als Vertriebschef angeheuert.
  • Weg von der Privatbank: Berenberg verliert ihren „Leiter Product & Client Tax“ Bartosch Tomczyk an die Wirtschaftsprüferkanzlei Baker Tilly.
  • Die Baufi-Gruppe Bilthouse hat eine neue IT-Chefin: Iryna Zhovtobryukh, vormals CTO beim mittlerweile eingestampften Schweizer Blockchain-Projekt B3i, an dem auch die Allianz war. 
  • Justus Schrecker steigt bei dem Frankfurter KYC-Fintech Clarilab (ein Joint Venture von Schufa und Kontowechsel-Fintech Fino) zum dritten Geschäftsführer neben Tobias Eiß und Tobias Weber auf und kümmert sich dort künftig um Research und Kundenansprache.
  • Die deutsch-französische Bank Oddo BHF holt Sylvain Juillard als „Group Head of Mergers & Acquisitions“ von der UBS Frankreich.

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Von Coba bis N26: Wo J.P. Morgan für ihre deutsche Digitalbank rekrutiert

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Chefwechsel bei der DZ Hyp: Barthauer übernimmt für Reutter

Führungswechsel bei der DZ Hyp, also bei der deutlich größeren der beiden Hypothekenbanken im genossenschaftlichen Bankensektor: Wie am Freitag mitgeteilt wurde, wird der langjährige Vorstandschef Georg Reutter seinen per Ende Juli 2023 auslaufenden Vertrag „aus persönlichen Gründen“ nicht verlängern. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Auf den Chefposten bei der DZ-Bank-Tochter wird die unter anderem für die Marktfolge zuständige Vorstandskollegin Sabine Barthauer rücken – eine Personalie, die übrigens ganz hervorragend zu unserer dieser Tage getroffenen Feststellung passt, dass immer mehr Banken hierzulande auf weibliche CEOs setzen (siehe weiter unten).  

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Muss der Deutsche-Bank-Vize von Rohr um seinen Job fürchten?

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Kurz getickert

  • Neuer Geschäftsführer für den Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen: Per April 2023 folgt Sven Kießling, zurzeit noch Leiter der Abteilung Betriebswirtschaft bei der Sparkasse Zwickau, auf Amtsinhaber Thomas Wagner.
  • Die Union Investment verliert ihren Chief Investment Officer Andreas Köster, der erst letztes Jahr von der UBS zum Fondsdienstleister der Genobanken gewechselt war. Köster wolle sich „neuen Schwerpunkten widmen“ (Bloomberg, via Wiwo)
  • Thomas Lange, Chef der Nationalbank Essen und früherer BdB-Vize, übernimmt den Vorsitz des AGV Banken, also des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankengewerbes – und folgt damit auf die Coba-Managerin Sabine Schmittroth.
  • Der Regierungswechsel in Niedersachsen beschert der NordLB einen neuen Aufsichtsratschef. Anstelle des bisherigen Finanzministers Reinhold Hilbers (CDU) übernimmt dessen grüner Nachfolger Gerald Heere die Position (Mitteilung).

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Exklusiv: Inside BdB. Wie der private Bankenverband zur Großbaustelle mutierte

Letzte Woche wurde Christian Ossig eigentlich zurückerwartet. Doch es kam anders. Eine Debatte in Brüssel, an welcher der BdB-Chef nach monatelanger Absenz teilnehmen sollte, wurde kurzfristig abgesagt. So bleibt fürs Erste offen, wann Ossig zurückkehrt. Der Bankenverband will sich auf Anfrage auch weiterhin auf kein konkretes Datum festlegen (siehe hierzu auch schon unser Briefing vom 2. September). In gewisser Weise steht die schwierige Lage rund um den BdB-Hauptgeschäftsführer – der sich von einem im Sommer erlittenen Unfall erholt – stellvertretend für die schwierige Lage, in der sich der Lobby-Verband der privaten Kreditwirtschaft insgesamt befindet. Nach der Pleite der Greensill Bank hatte der BdB sich und dem ihm unterstellten Prüfungsverband (der vom Greensill-Kollaps kalt erwischt worden war) eigentlich einen Neustart verordnet. Einfachere Strukturen. Klarerer Fokus. Frisches Personal. Indes: Was als Reform gedacht war, sieht im Moment eher nach einer einzigen Großbaustelle aus. Führungskräfte kommen und gehen, die Fliehkräfte scheinen zuzunehmen, das Gemurre im Verband (der de facto führungslos ist, weil Ossigs langjähriger Co-Chef Andreas Krautscheid zu Jahresbeginn abserviert worden war) nimmt zu. Die Stimmung? Den Umständen entsprechend. Finanz-Szene hat tief in den BdB hineingehört. Hier das Ergebnis unserer Recherchen, die unter anderem eine Reihe weiterer Abgänge zutage fördern: FS Premium

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Beinahe ein Trend: Hiesige Banken, die von Frauen geführt werden

Zugegeben, es ist noch ein zarter Trend – aber es ist einer:

  • Die 5.-größte Bank hierzulande, nämlich die HVB, wird ab dem 1. März 2023 von einer Frau geführt werden (Marion Höllinger)
  • Die Nummer 14, also die Landwirtschaftliche Rentenbank, hat seit Januar eine Chefin (Nicole Steinbock)
  • Selbiges trifft seit vergangenem Jahr auf die Nummer 35 zu, sprich auf die Targobank (Isabelle Chevelard)
  • Und diese Woche wurde nun publik, dass eine weitere Top-100-Bank, nämlich die GLS Bank, von Januar an ebenfalls auf eine weibliche CEO setzt (Aysel Osmanoglu)

Nimmt man noch die Nummer 17 dazu (Citigroup, Kristine Braden, schon seit 2020) oder auch die hiesige Barclays (Ingrid Hengster, seit Jahresbeginn), wiewohl es sich bei der hiesigen Barclays streng genommen bloß um eine Niederlassung handelt – dann lässt sich mit aller Vorsicht behaupten: Wenn hierzulande eine namhafte Bank einen neuen Chef sucht, dann könnte die Wahrscheinlichkeit, dass daraus eine Chefin wird, inzwischen näher bei 50% als bei 0% liegen.

Nun gilt es einzuschränken, dass uns gestern die Zeit für eine valide Auswertung aller Top-100-Banken gefehlt hat (unsere These beruht eher so auf Pi mal Daumen mal Bauchgefühl). Und zur Wahrheit gehört selbstverständlich auch, dass z.B. Frau Hengster auch deshalb Barclays-Chefin wurde, weil ihr bei der KfW ein Mann vorgezogen wurde, ein Schicksal, dass sie mit Frau Orlopp von der Commerzbank verbindet. Plus: Nicht nur Coba und KfW, sondern auch NordLB, Aareal, VWFS und Apobank regelten ihre CEO-Nachfolge zuletzt, nun ja: traditionell. Doch selbst wenn die valide Auswertung ergäbe, dass wir dann doch eher von 25-30% reden als von 40-50%, so wäre es trotzdem ganz sicher mehr als noch vor wenigen Jahren.

Nun muss man bei solch einem Trend nicht zwingend nach dem „Warum?“ fragen, wenn die stattbare Gegenfrage „Warum den nicht?“ lautet. Hier dennoch ein paar Deutungsansätze zum „Warum jetzt?“.

  • Die freundliche Erklärung: Die Banken können nun endlich! Oder anders ausgedrückt: Der Fundus an potenziellen Kandidatinnen vergrößert sich dank des voranschreitenden Generationenwechsels in den Häusern allmählich und das Argument „Es gibt halt keine Frauen, die infrage kommen“ löst sich auf.
  • Die neutrale Deutung: Die Banken müssen auch endlich – zum einen, weil Regelwerke wie das Führungspositionengesetz bestimmte Quoten vorschreiben, zum anderen weil der Druck auch seitens Investoren, Belegschaft und Öffentlichkeit zunimmt. Und im Angesicht der unruhigen Zeiten, die der Branche noch bevorstehen, lässt der ein oder andere karriereorientierte Kandidat vielleicht auch mal großzügig einer Kandidatin den Vortritt … Wobei das schon fast eine unfreundliche Lesart wäre.

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Kurz getickert

  • Nach seinem (seit nun auch offiziellen) Abgang als IT-Vorstand bei der Apobank hat Holger Wessling einen neuen Job: Er löst laut einer gestrigen Mitteilung bei der Sparkasse Rhein-Nahe zum 1. Juni 2023 den in Rente gehenden Vorstandschef Peter Scholten ab. Gleichzeitig steigt Steffen Roßkopf, bislang Vorstandsmitglied bei dem rheinland-pfälzischen Institut zum Vize-Chef auf.
  • Lars Markull, bislang Deutschlandchef beim britischen „Banking as a Service“-Fintech Weavr, räumt seinen Posten nach nur acht Monaten wieder – um sich künftig als Berater zu verdingen, wie er auf Linkedin schreibt.
  • Das im Frühjahr von der Aareal Bank übernommene Mahnwesen-Fintech CollectAI (siehe hier) bekommt ein neues Führungs-Trio: Neben dem bisherigen Managing Director Sebastian Hoop – der ab jetzt als CEO firmiert –  kommt mit Pierre Schramm ein neuer „Chief Revenue Officer“ dazu sowie ein Finanzchef in Gestalt von Raphael Ehret.
  • Nachdem das Münchner Working-Capital-Fintech CRX Markets künftig ohne seinen „Vice President Finance“ Bernhard Roth auskommen muss (siehe weiter unten), ist dort der bisherige Operations-Beauftragte Markus Schöllhorn zum „Head of Finance“ umfirmiert.
  • Das Berliner Inkasso-Fintech Pair Finance engagiert die frühere Ferratum-Managerin Liva Zepa als „Director Innovation“.
  • Bei der OLB zeichnet Sandra Büschken künftig nicht mehr nur für die Investor Relations, sondern in Personalunion auch für die Unternehmenskommunikation verantwortlich.
  • Bei der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen soll das bisherige Vorstandsmitglied Georg Riesterer zum Vorstandschef aufsteigen – vorbehaltlich der Bafin-Zustimmung.
  • Bei der genossenschaftlichen Hausbank München ist der bisherige Vorstandssprecher Peter Sedlmeier zum Vorstandschef aufgestiegen.
  • Bei Berenberg übernimmt Sebastian Plath die Leitung der Niederlassung in Münster und tritt damit die Nachfolge von Ludger Hoppe an, der in Ruhestand geht.

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Linktipp

Auch bei der israelisch-britischen Trading-App Etoro (an der u.a. die Commerzbank beteiligt ist) geht der Deutschlandchef: Dennis Austinat verlässt das Unternehmen zum Jahresende. Alle Hintergründe dazu bei unserem Partner-Medium Finance Fwd

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HVB zahlt Frauen im Top-Management 25% weniger als Männern

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Quintet Merck Finck findet neuen Vizechef – und zwar bei der Bawag

Es gab Zeiten, da kamen wir bei den Personal-Rochaden von Merck Finck kaum hinterher (was uns nicht davon abhielt es zu versuchen, siehe dazu unser Archiv-Stück -> „Merck Finck und die „Tinder-Falle““). Seit aus der Münchner Privatbank eine Marke der luxemburgischen Quintet geworden ist, war’s zuletzt eher ruhig – bis Vizechefin Linda Urban im April zum Vermögensverwaltungs-Fintech Liqid rübermachte (siehe hier). Für die einstige Operations-Verantwortliche ist laut „Private Banking Magazin“ zum 1. Dezember in Person von Florian Kayl nun endlich ein Ersatz gefunden – und zwar einer, der von seiner Vita her auch nicht unbedingt nach Verlegenheitslösung aussieht: Kommt von der österreichischen Bawag, wo er gut ein Jahr als „Head of Division Online Brokerage“ firmierte. Was an seinem Profil auffällt: eine starke Ausrichtung aufs Direktbank- und Brokerage-Geschäft – sowohl in seiner letzten Position bei der Bawag als auch bei diversen Digitalbank-Marken wie Hello Bank, DAB und Consors.

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Kurz getickert

  • Der früherer Co-CEO Jürgen Fitschen zieht sich im Mai 2023 von seinem Posten als Aufsichtsratschef bei dem Bochumer Wohnimmobilien-Konzern Vonovia zurück. Da er bereits an der AR-Altergrenze von 75 Jahren kratzt, will er sich bei der Hauptversammlung nicht erneut zur Wiederwahl stellen. (Wiwo)
  • In unserem Oktober-Ticker hatten wir ja festgehalten, dass der langjährige NordLB-Manager Sören Klose die Hannoversche Landesbank verlassen hat. Nun ist auch klar, in welche Richtung – nämlich gen Norden zur HCOB, wo er jetzt als „Department Head Loan & Collateral Operations“ firmiert.
  • Die Hamburger Privatbank Donner & Reuschel holt für den Ausbau ihres Verwahrstellengeschäfts in Luxemburg Stefan Forse in die Geschäftsleitung. Der war vorher Verwahrstellen-Leiter des Service-Anbieters Intertrust.
  • Bei der DSV-Tochter S-Markt & Mehrwert wird die frühere TUI-Managerin Christina Martin zum 1. Januar 2023 Mitglied der Geschäftsführung.
  • Mit einigem Vorlauf hat der Vorstandschef der Weser-Elbe Sparkasse, Peter Klett, seinen Rückzug zum Jahresende 2023 angekündigt.  Sein Nachfolger wird ab 2024 der bisherige Stellvertreter Rolf Sünderbruch.
  • Fintech-Wechsel aus der zweiten Reihe: Felix Glahn, bislang Produktmanager beim Berliner Kreditkarten-Fintech Moss, wechselt nach Paris zur neuen Penta-Mutter Qonto (für Penta übrigens war Glahn auch schon mal tätig).
  • Die LBBW-Managerin Isabella Domann-Härning, die für die Landesbank zuletzt im Firmenkundengeschäft in Singapur tätig war, hat bei dem Münchner Fintech iBanFirst als „Head of Desk“ angeheuert.
  • Der ehemalige Deutschlandchef des niederländischen Payment-Fintechs Mollie, Frank Bertele, wirkt (nach Zwischenstation Grillherstellers Mercklinger) nun wieder bei einem Finanz-Startup. Er soll dem spanischen Finanzierungs-Fintech Capchase als „DACH Country Manager“ den Weg in den hiesigen Markt ebnen. (Ffwd)

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Linktipp

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Kurz getickert

  • Das Berliner Groß-Fintech WebID erweitert sein Management mit Christian Senitz um einen „Chief Financial Officer“ – und teilt mit, dass der Fokus der neuen Position auf „wachstums-beschleunigenden M&A-Transaktionen“ liegen soll.
  • J.P. Morgan verliert in Deutschland seinen obersten Investmentbanker Christian Kames (Ex-Goldman, Ex-Citigroup) an die US-Investmentbank Lazard. Kames dort gemeinsam mit dem früheren Deutsche-Bank-Finanzchef Marcus Schenck das DACH-Geschäft leiten.

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KfW-Chef Wintels setzt auf neue Kommunikationschefin

Die KfW bekommt eine neue Chefsprecherin. Wie die Staatsbank am Montag mitteilte, wird die Berliner PR-Beraterin Verena Köttker ab Mitte November die Leitung des neu geschaffenen „Unternehmensbereichs Konzernkommunikation“ übernehmen. Hintergrund: Bislang hatte die Kommunikation bei der KfW nur den Status einer Abteilung – und war als solche zumindest formell dem sogenannten Generalsekretariat zugeordnet. Unter Köttker wird aus der Kommunikation nun ein eigenständiger Bereich „mit direkter Berichtslinie an den Vorstandsvorsitzenden Stefan Wintels“, wie es in der Mitteilung heißt.

Über den bisherigen Kommunikationschef Michael Helbig, der die Position 2006 übernommen hatte und seitdem insgesamt vier CEO-Wechsel überstand, sagt die Pressemitteilung, dieser werde „mit seinen Aufgaben in den neu gegründeten Bereich wechseln“. Ob sich Helbig mit dieser Rolle dauerhaft zufriedengeben wird, bleibt abzuwarten. In einem eigenen Statement auf Linkedin äußerte er sich gestern nicht zu seiner eigenen Zukunft, sondern sprach lediglich davon, dass er „den Staffelstab“ weiterreiche.

Es ist nicht das erste Mal, dass Stefan Wintels kurz nach Dienstantritt bei der Kommunikation eigene Vorstellungen geltend macht: Als der heutige KfW-Chef 2014 zum Deutschland-CEO der Citigroup aufgestiegen war, ersetzte er die dortige Sprecherin Annette Baum umgehend durch Christoph Schlüter. Die neue KfW-Kommunikationschefin Köttker ist von Haus aus Journalistin und arbeitete für den Focus sowie für den Springer-Verlag. Von 2008 bis 2015 verantwortete sie die Öffentlichkeitsarbeit beim Recycling-Konzern Alba, seitdem führte sie ausweislich ihres Social-Media-Profils „eine eigene Agentur für PR und Public Affairs mit Sitz im Berliner Regierungsviertel“.

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Kurz getickert

  • Die anstehenden Umbauten im Investmentbanking der Credit Suisse gehen auch am hiesigen Finanzplatz nicht spurlos vorbei. Wie das „Handelsblatt“ (Paywall) berichtet, scheidet Urgestein Joachim von der Goltz (der zuletzt als „Head Equity Capital Markets Northern Europe“ im Rang eines Managing Directors firmierte) bei der Schweizer Großbank aus, um sich als Berater selbständig zu machen.
  • Bei der VR Payment, also beim Payment Service Provider der DZ Bank, hat Produktchef Henrik Evers (der letztes Jahr von Oetker gekommen war) jetzt sein Bafin-Zeugnis – und steigt damit plangemäß in die Geschäftsführung auf.
  • Die Deutsche Bank verliert ihren „Head of Cash Sales DACH“ Tilmann Dengler, der nach 15 Jahren in den Doppeltürmen als „Head Corporate & eCommerce Sales DACH“ bei J.P. Morgan aufgeschlagen ist. Der Rang (Managing Director) bleibt ebenso gleich wie die Destination (Frankfurt).
  • Und noch ein Neuzugang bei J.P. Morgan in Frankfurt. Und zwar: Engin Bahadir. Der läuft bei der US-Bank seit dem 1. November unter „Executive Director Platform Sales Securities Services“, nachdem er zuvor 14 Jahre lang für die hiesige HSBC tätig war.
  • Die deutsche Banking&Fintech-Community nimmt fürs erste Abschied von …
  1. Dominik Steinkühler (Ex-Lendico, Ex-Commerzbank, Ex-Friday), den es zur VC-Tochter von Vorwerk verschlagen hat,
  2. Florian Müller (Ex-DKB und zuletzt schlanke sechs Monate „Head of Product“ bei Penta), der neuerdings wieder als „Head of Product“ eines Software-Dienstleisters namens Proliance firmiert, sowie von
  3. Dirk Rudolf (Ex-Sofortüberweisung, Ex-FintecSystems), der beim FintecSystems-Schlucker Tink jetzt auch offiziell raus ist und von nun an, äääähh, was eigentlich? Das Leben genießt? Keine Ahnung.
  • Apropos Abschied: Das Münchner Working-Capital-Fintech CRX Markets verliert einen seiner Schlüsselmanager, nämlich den „Vice President Finance“ Bernhard Roth, der sich einem Social-Media-Post zufolge einer „neuen Herausforderung“ hingeben will, welche auch immer das sein mag.
  • Sven Meyrer heuert nach zehn Jahren bei der FMS Wertmanagement (zuletzt als Senior Director) nun als Leiter Sonderprojekte bei der Münchener Hyp an.
  • Die Kreissparkasse Eichsfeld (Thüringen) bekommt einen neuen Vorstandschef, nämlich Steffen-Peter Horn, zuletzt Vorstand bei der VR-Bank Mitte im niedersächsischen Duderstadt.

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Commerzbank verliert ihre Comdirect-Bereichsvorständin Alena Kretzberg

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Kurz getickert

  • Die kurioseste Fintech-Personalie des Jahres ist allem Anschein nach rückabgewickelt worden. Wie exklusiv berichtet, war der Technologie-Berater Holger Friedrich (der als Herausgeber der „Berliner Zeitung“ weit über die Finanzbranche hinaus bekannt wurde) in diesem Sommer laut Handelsregister zum Prokuristen bei der N26 Bank aufgestiegen. Inzwischen ist, was als erstes „Gründerszene“ aufgefallen war, der entsprechende Registereintrag verschwunden. Eine N26-Sprecherin wollte sich am Wochenende nicht äußern. Im Umfeld der Berliner Neobank wird die Berufung des eigenwilligen Multi-Managers rückblickend als spleenige Idee beschrieben, die schlichtweg nicht durchdacht gewesen sei.
  • Die Deutsche Bank hat ein „Global Advisory Board“ berufen, von dem sich das Geldinstitut künftig Ratschläge „zu wichtigen Trends in Wirtschaft und Politik“ erhofft. Vorsitzender des neuen Gremiums wird Ex-AR-Chef Paul Achleitner, weitere Mitglieder sind der frühere US-Außenminister Henry Kissinger, Ex-Google-Chef Eric Schmidt, Ex-Pepsi-Chefin Indra Nooyi, Ex-SAP-Chef Jim Hagemann Snabe und der MIT-Präsident Rafael Reif.

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N26 wird zur AG – und das sind die fünf Aufsichtsräte

Ohne Ironie ist’s natürlich nicht: Da haben unsere Groß-Fintechs die letzten ein, zwei Jahren schön brav an ihrer „IPO-Readiness“ gearbeitet – und jetzt wären sie es (mehr oder weniger), doch der IPO-Markt ist tot. Nun denn. Jedenfalls hat N26-CEO Valentin Stalf gestern vor ausgewählten Journalisten den Governance-Umbau der Berliner Neobank in eine Aktiengesellschaft ankündigt (um im gleichen Atemzug zu erklären, dass „es bis zum Börsengang noch einige Jahre dauert und der IPO auch nur eine Option ist“).

Aus der bisherigen GmbH soll als Zwischenschritt eine AG und laut Stalf „innerhalb der nächsten zwölf Monate“ eine europäische SE werden (was wir im Frühjahr ja schonmal berichtet hatten, da noch mit einer etwas forscheren Zeitplanung, siehe hier). Auf dem Weg dorthin tut’s der startup-übliche Beirat, besetzt mit Abgesandten der VC-Investoren, freilich nicht mehr. Stattdessen braucht es als AG (auch als noch nicht börsennotierte) einen unabhängigen, haftenden und von der Bafin abgesegneten Aufsichtsrat. Hier die Gründung-Mitglieder des neuen N26-Gremiums im Überblick:

  • Marcus W. Mosen** wird N26-Aufsichtsratschef. War von 2015 bis 2018 CEO des Zahlungsdienstleisters Concardis und gilt mit Stationen bei Ingenico, Ogone, Easycash und First Data als Urgestein der Payment-Branche. Investierte 2013 in das von Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Finanz-Startup Papaya, den Vorläufer von N26.
  • Jörg Gerbig wird Mosens Stellvertreter und ist mehr Unternehmer denn Finanzexperte. Gründete 2009 die Lieferdienst-App Lieferando und verkaufte diese dann fünf Jahre später für 63 Mio. Euro die holländische Konkurrenz Just Eat Takeaway, wo er bis heute Operations-Chef ist.
  • Barbara Roth wird Vorsitzende des Regulatorik-Ausschusses – und hat die meiste klassische Banking-Erfahrung im Gremium. War früher Chief Compliance Officer der HVB-Mutter Unicredit und wechselte Anfang des Jahres als „Group Head Internal Audit“ zur Deutschen Börse.
  • Julian Deutz bekommt den Vorsitz über den Audit- & Risikoausschuss. Ist Finanzchef beim Medienkonzern Axel Springer, dessen VC-Arm dereinst zu den ersten Investoren bei N26 gehörte.
  • Robert Kilian sitzt den Ausschüssen zur Nominierung und Vergütung vor. Der Rechtsanwalt war bis 2020 Generalbevollmächtigter bei N26, gründete zwischenzeitlich ein Software-Startup und doziert an der Berliner Humboldt Universität zu Regulatorik und Unternehmertum.

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Exklusiv: Zörner wird Deutschland-Chef von Qonto/Penta

Bei der Berliner KMU-Neobank Penta sortiert die Neu-Mutter Qonto nach der Übernahme das Management neu: Der bisherige Penta-CEO Markus Pertlwieser hat seinen Platz im Management bereits im September geräumt und lediglich noch eine beratende Funktion (was ja ohnehin der Plan war, unklar war der Zeitpunkt). Was allerdings nicht bedeutet, dass Qonto den freien Posten nun mit eigenen Zöglingen besetzt – im Gegenteil. Neuer starker Mann im Deutschlandgeschäft des französischen Fintechs ist Lukas Zörner, bislang Produktchef bei Penta. Wie Qonto auf Anfrage bestätigte, übernimmt 29-Jährige nicht nur die Leitung des operativen Geschäfts auf dem deutschen Markt, sondern bekommt darüber hinaus noch einen Sitz in globalen Geschäftsleitung von Qonto. Torben Rabe, der bislang Deutschlandchef bei Qonto war, bleibt demnach offenbar Teil der Geschäftsführung, Zörner ist ihm allerdings vorgesetzt.

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Kurz getickert

  • Die Deutsche Bank verliert ihre China-Expertin Sonia Wentzel an die Standard Chartered Bank in Frankfurt. Dort soll die Juristin als „Managing Director“ für das Firmenkundengeschäft im deutschsprachigen Raum verantwortlich zeichnen.
  • Berenbergs Investment-Banking-Chef für den DACH-Markt, Dominik Bär, macht rüber zu der Münchner Investment-Gesellschaft Summiteer.
  • Bei der Frankfurter Sparkasse steigt der bisherige Ressortleiter Michael Westphalen zum Risikovorstand auf. Sein Vorgänger Arne Weick bleibt dem Gremium erhalten und wird künftig das Firmenkundengeschäft leiten…
  • …gleichzeitig übernimmt Vertriebsmanager Harald Nobisrath bei selbigem Institut die Leitung des Private Bankings – wobei dieses Geschäftsfeld unter der Marke „1822 Private Banking“ läuft.
  • Alexander Orth ist seit Anfang November Geschäftsführer der LBBW-Tochtergesellschaften SüdLeasing und SüdFactoring, bei denen er zuvor bereits Generalbevollmächtigter war. Der Manager soll u.a. Risikosteuerung, Vertragsmanagement und Revision verantworten.
  • Die Baader Bank holt Karin Seyfried als neue Chefin ihrer internen Revision. Seyfried kommt von der BayernLB, wo sie zuletzt als „Head of Internal Audit“ firmierte.
  • Das Berliner Finanzierung-Startup Recap macht seine bisherige Finance-Direktorin Mélanie Dufour zur neuen CFO. Finance Fwd
  • Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat einen neuen Vorstandschef – und zwar Daniel Zeiler, bisher stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Tuttlingen. Zeiler folgt auf Marcel Thimm, der in den Ruhestand geht.
  • Engin Bahadir wechselt nach über 20 Jahren bei der HSBC (wo er zuletzt „Associate Director“ im Vertrieb war) von Düsseldorf in die Frankfurter Dependance von J.P. Morgan, dort mit dem Titel „Executive Director“.
  • Bei der Sparkasse Mittelfranken-Süd rückt der bisherige Direktor Frank Sarres als zweiter Mann in den Vorstand auf und löst damit die Interimsbesetzung Michael Preißinger ab.
  • Und mal wieder ein kleiner Schwenk in die Welt der Finanzkommunikatoren: Andreas Framke, zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung bei Newmark Finanzkommunikation, ist seit diesem Monat Newsroom-Chef bei der Commerzbank.
  • Ebrahim Attarzadeh, dereinst Deutschbanker und lange Jahre Chef bei der einstigen Frankfurter Investment-Boutique Mainfirst, macht jetzt in ESG – und hat ein Startup namens Callirius gegründet, bei dem es irgendwie um CO2-Zertifikatehandel geht.
  • Bei der EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB wird die Chefin Elke König nach Ablauf ihrer Amtszeit zum Jahresende von dem Franzosen Dominique Laboureix abgelöst.

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* In der Ursprungsfassung hatten wir Armin Barthel versehentlich Andreas Barthel genannt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

** Transparenzhinweis: Marcus W. Mosen ist regelmäßiger „Gäste-Blogger“ bei Finanz-Szene. Auf unsere Berichterstattung über N26 hat das selbstverständlich keinen Einfluss.

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