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BayernLB glänzt auch jenseits der DKB – vor allem bei Corporates und Kosten

Die BayernLB hat von Januar bis März bereits einen substanziellen Teil des für dieses Jahr angepeilten Jahresergebnisses eingefahren. Zur Erinnerung: Die Münchner Landesbank hatte einen Vorsteuergewinn von 600 Mio. bis 800 Mio. Euro als realistisches Gewinnziel ausgegeben. Im ersten Quartal waren es indes schon 447 Mio. Euro – also knapp zwei Drittel des mittleren Wertes innerhalb der ausgegebenen Spanne.

Bei Lichte betrachtet profitierte die BayernLB in erster Linie von der Ertragsexplosion bei ihrer Berliner Direktbank-Tochter DKB (siehe dazu unseren separaten Bericht -> Zinswende als Gewinnturbo: DKB kommt jetzt auf 31% Rendite!). Doch auch die beiden übrigen operativen Segmente verbesserten ihr Ergebnis, also einmal das „Corporates & Markets“ genannte Firmenkundengeschäft und zum anderen die Immobiliensparte, zu der bei der BayernLB auch das Sparkassen-Geschäft gehört.

Konkret:

  • Auch in der „Corporates & Markets“-Sparte ging das Zinsergebnis nach oben (+24% auf 83 Mio. Euro), wenn auch nicht ganz so spektakulär wie im granular gefundeten Retail-Geschäft der DKB. Daneben verdoppelte sich der Provisionsüberschuss auf 31 Mio. Euro, das Fair-Value-Ergebnis schoss sogar um rund 125% auf 43 Mio. Euro nach oben. Da zugleich der Verwaltungsaufwand leicht sank (63 Mio. Euro) und Risikovorsorge im Umfang von 22 Mio. Euro aufgelöst wurde, kam das Segment letztlich auf ein starkes Ergebnis von 114 Mio. Euro – verglichen mit kümmerlichen 7 Mio. Euro vor einem Jahr.
  • Nicht ganz so hell glänzte die „Immobilien & Sparkassen“-Sparte. Zwar stieg auch hier das Zinsergebnis brutal an, nämlich um ein Drittel auf 118 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss allerdings ging zurück (um 14% auf 61 Mio. Euro), und anders als im Vorjahr musste das Segment diesmal auch eine überschaubare Risikovorsorge bilden (nämlich 12 Mio. Euro). Die Kosten allerdings sanken von zuvor 99 Mio. Euro auf nunmehr nur noch 96 Mio. Euro – und so lag das Segmentergebnis letztlich doch leicht über dem Vorjahr.

Weil darüber hinaus …

  • auch die Reste-Sparte „Zentralbereiche & Sonstiges“ ihren Verlust begrenzte (übrigens sank auch hier der Verwaltungsaufwand, und zwar fast um fast 20% auf nur noch 58 Mio. Euro)
  • und auch die Pflichtabgaben (ungefähr gleich Bankenabgabe) sanken,

… kam unterm Strich das außergewöhnlich gute Gesamtergebnis heraus. Wohlgemerkt, obwohl die BayernLB diesmal ohne erkennbare Sondereffekte auskam – anders als in den Vorjahren, Stichwort TLTRO, Stichwort Immobilienverkauf.

Und so waren am Donnerstag also (inklusive DKB) folgende lange nicht mehr erreichte Kennziffern zu bewundern:

  • Eigenkapitalrendite: 16,3% (vor Steuern)
  • Cost-Income-Ratio: 43%

Freilich: Aufs Gesamtjahr werden sich diese Werte nicht hochrechnen lassen.

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Die Q1-Zahlen im Detail:

in Mio. Euro Q1 22 Q1 23 Delta in %
Zinsüberschuss 444 750 + 69%
Provisions-Überschuss 97 117 + 21%
Bewertungsergebnis 20 74 + 270%
Sonstige Ergebnis-Bestandteile 17 -5 k. A.
Bruttoerträge 579 937 + 62%
Verwaltungs-Aufwand 402 402 0
Risikovorsorge 28 2 - 93%
Restrukturierungs-Ergebnis 3 0 - 100%
Ergebnis vor Pflichtabgaben 146 533 + 265%
Pflichtabgaben 118 86 - 27%
Ergebnis vor Steuern 29 447 +1.441%
Ertragsteuern 0 105 -
Ergebnis nach Steuern 18 341  +1.794%
Konzernergebnis 18 341 + 1.794%
Bilanzsumme (Mrd. Euro) 290 285,7 - 1%
Kernkapital-Quote (CET1) 16,6% 17,4% + 0,8 Ppte.
Cost-Income-Ratio 69% 43% - 26 Ppte.
Eigenkapital-Rendite (RoE) 1,1% 16,3% + 15,2 Ppte.

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