von Christian Kirchner, 18. Dezember 2024
Was Herr Orcel sagt und was Herr Orcel meint und was Herr Orcel tut – das sind drei verschiedene Paar Schuhe. Sollte eigentlich jeder wissen inzwischen. Und doch stand man auch gestern Früh wieder einigermaßen perplex vor dem Nachrichten-Ticker mit der Frage: Hat er das jetzt wirklich getan??? Simple Antwort: Ja, der Unicredit-CEO hat es getan. Nämlich die Commerzbank überrumpelt. Zum nunmehr dritten Mal. Statt wie bislang auf 21% hat die italienische Großbank nun also Zugriff auf 28% aller Commerzbank-Aktien. Obwohl Andrea Orcel doch Ende November noch gesagt hatte, dass er … – wobei, nein, wortwörtlich gesagt hatte er es natürlich nicht (und gemeint hatte er es vermutlich erst recht nicht), sondern lediglich angedeutet, dass er bis zur Bundestagswahl die Füße still halten würde.
Wenn man nur ausdauernd genug drüber nachdenkt: Vermutlich gab es diese Füße (also die, die Orcel stillhalten wollte) wirklich. Allerdings steckten sie halt blöderweise in einem der beiden anderen Paar Schuhe und nicht in dem „Was Herr Orcel tut“-Paar Schuhe.
Jedenfalls: Was man als Frankfurter Finanzjournalist im Angesicht dieser Gemengelage am allerwenigsten will, das ist, in seinem eigenen Paar Schuhe zu stecken! Denn: Die jüngste Volte des Herrn Orcel journalistisch zu interpretieren, läuft am Ende ja nur wieder darauf hinaus, in ein paar Wochen festzustellen, dass die eigenen Interpretationen größtenteils falsch waren. Aber hilft ja nix!
Sieben ganz kurze Einordnungen unsererseits (lange Einordnungen trauen wir uns bei Herrn Orcel nicht mehr):
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