Live-Blog

Deutsche Bank schlägt mit 2,4 Mrd. Euro Quartalsgewinn die Erwartungen

Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal einen Gewinn vor Steuern von 2,4 Mrd. Euro erwirtschaftet und damit die Erwartungen der Analysten um gut 200 Mio. Euro geschlagen. Ursächlich waren die Erträge, die mit gut 8 Mrd. Euro merklich höher ausfielen, als von den Analysten prognostiziert (knapp 7,8 Mrd. Euro). Nach Angaben der Bank handelt es sich um den höchsten Q3-Gewinn ihrer Geschichte. Verglichen mit dem Vorjahr bedeuteten die 2,4 Mrd. Euro eine Steigerung um nochmals 10%, obwohl das Institut damals von einer Teilauflösung von Rückstellungen für die Postbank-Prozesse profitiert hatte.

Mit den vorgelegten Zahlen dürfte das Erreichen des 2022 ausgegebenen Langfristziels von 10% Eigenkapitalrendite – der zentralen strategischen Kennziffer der Bank – im laufenden Jahr nun Formsache sein. Im dritten Quartal lag der Wert mit 10,7% deutlich über den Erwartungen (9,3%), auf Sicht der ersten neun Monate steht der Wert sogar bei 10,9%.

In der Zusammensetzung der Ergebnisse offenbarte sich eine kleine Überraschung – und eine Umkehrung der Verhältnisse der jüngeren Vergangenheit. So schlug die Private Bank die Prognosen der Analysten besonders deutlich. Hier betrug das Ergebnis vor Steuern satte 683 Mio. Euro und damit knapp 200 Mio. Euro über den Erwartungen. So blieben Kosten und Risikovorsorge jeweils unter der Konsensschätzung. Zudem stiegen die Erträge sowohl im „Personal Banking“ als auch im „Private Banking & Wealth Management“ um jeweils 4%. Dabei verbuchte das Institut über Einlagen und Investmentprodukte beachtliche Nettozuflüsse in Höhe von 13 Mrd. Euro. Die in den vergangenen drei Jahren von Umbauten, Integrationen und einer Restrukturierung geplagte Sparte schob sich mit diesem Quartalsergebnis sogar vor die Corporate Bank, die mit 670 Mio. Euro Gewinn vor Steuern allerdings ebenfalls leicht positiv überraschte.

Die Investmentbank schwächelte dagegen – gemessen an den Erwartungen – mit einem Vorsteuergewinn von 965 Mio. Euro etwas (60 Mio. Euro unter Konsens). Wesentliche Ursachen war die Risikovorsorge (308 Mio. Euro). Die Bank verwies dazu in einer flankierenden Präsentation unter anderem auf „Modell-Updates“.

Die Kernkapitalquote stieg auf 14,5% – auch das besser als erwartet (14,3%). Beim Ausblick hielt sich die Deutsche Bank bedeckt und wiederholte lediglich, auf Kurs für die wesentlichen Ganzjahresziele von 32 Mrd. Euro Erträgen, unter 65% Cost-Income-Ratio und über 10% Eigenkapitalrendite zu sein.

–––

Die Zahlen in der Übersicht:

in Mio. EuroAnalysten-ErwartungIst Q3 / 2025zum Vorjahr in %zum Vorquartal in % zum Analysten-Konsens
Erträge7.7778.043+ 7%+ 3%+ 3%
Kosten (unbereinigt)5.1445.180+ 9%4+ 1%
Zinsüberschuss3.916+ 20%2%
Provisions-Überschuss2.654+ 8%– 1%
Risikovorsorge419417– 16%– 1%0
Gewinn vor Steuern2.2142445+ 8%+ 1%+ 10%
Nettogewinn vor AT11.5291773+ 9%5+ 16%
Cost-Income-Ratio66,1%64,4%+1,2 Ppt.+ 0,9 Ppt.– 1,7 Ppt.
RoTE in %9,3%9,6% + 0,5 Ppt.+ 0,5 Ppt.+ 0,3 Ppt.
CET1 Ratio in %14,3%14,5%+ 0,7 Ppt.+ 0,3 Ppt.+ 0,2 Ppt.

–––

Sparten-Ergebnisse:

in Mio. EuroAnalysten-ErwartungIst Q3/2025zum Vorjahrzum Vorquartal zum Analysten-Konsens
Private Bank497683+ 119%+ 13%+ 37%
Corporate Bank601670+ 23%– 9%+ 11%
Investmentbank1024965+ 19%+ 17%– 6%
Asset Mgmt. (DWS)227237+ 42%+ 6%+ 4%
Corporate & Other-148-110– 26%

Rechtehinweis

Die Artikel von Finanz-Szene sind urheberrechtlich geschützt und nur für den jeweiligen Premium-Abonnenten persönlich bestimmt. Die Weitergabe – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Wie Sie Inhalte rechtssicher teilen können (z.B. via Pressespiegel), erfahren Sie hier.

Danke für Ihr Verständnis. Durch Ihr Abonnement sichern Sie ein Stück Journalismus!

To top