von Christian Kirchner, 10. Juli 2023
Gäbe es eine „BNP Paribas Deutschland AG“ – sie wäre eine der größten Banken überhaupt hierzulande. Mit fast 6.000 Mitarbeitern (das ist ziemlich exakt das Niveau der ING Diba). Gut 2,2 Mrd. Euro Umsatz (etwas weniger als die BayernLB). Und einem 2022er-Vorsteuergewinn von 727 Mio. Euro (ein Stück mehr als die Helaba).
Nun gibt es zwar bekanntermaßen keine „BNP Paribas Deutschland AG“. Doch dafür unterhält die französische Großank (aus deren Jahresbericht wir die obigen Zahlen geklaubt haben) hierzulande ein riesiges Geflecht aus Niederlassungen und Marken, von der Frankfurter CIB-Einheit bis zur Münchner DAB BNP Paribas, von der Consorsbank bis zur Consors Finanz, von Exane bis zur Opel Bank. Und demnächst kommt dann auch noch die auf den deutschen Markt strebende „Kiosk-Bank“ Nickel hinzu.
Der Mann, der dieses Sammelsurium verantwortet, heißt: Lutz Diederichs. 2017 machte die BNP Paribas den vormaligen Firmenkundenchef der Hypo-Vereinsbank zu ihrem hiesigen Statthalter. Klarer Auftrag: das Deutschland-Geschäft spürbar auszubauen.
Daran hat sich Diederichs bislang grosso modo gehalten (auch wenn die Franzosen zum Beispiel im Wealth Management nicht ganz so flott vorankommen wie geplant) – und eigentlich soll es so auch weitergehen, sollen die Erträge über die nächsten Jahre in Richtung 3 Mrd. Euro weiterwachsen.
Indes: In unserem heutigen Podcast zeigt sich Lutz Diederichs interessanterweise weniger bullish, als man das von ihm in den letzten Jahren gewohnt war. Der Kern seiner Argumentation: Die Lage da draußen sei so komplex, wie er das in 30 Berufsjahren noch nicht erlebt habe. Welche Probleme sind aus Diederichs Sicht die größten? Und wie könnte die Branche sie lösen?
Unser Finanz-Szene-Podcast Nummer 111 – auf geht’s:
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