von Bernd Neubacher, 2. Februar 2023
Dank einer milliardenschweren Steuergutschrift hat die Deutsche Bank ihr Rendite-Ziel von 8% im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich übertroffen. Wie das Institut am Morgen mitteilte, zog die Verzinsung des Eigenkapitals auf 9,4% an. Dadurch kommt das Institut seinem für 2025 postulierten Ziel, die Rendite auf mehr als 10% zu steigern, theoretisch schon recht nahe. Analysten hatten im Konsens 7,8% für 2022 prognostiziert.
Das Nachsteuer-Ergebnis schoss um zwei Drittel auf 5,659 Mrd. Euro nach oben und landete damit deutlich über der Prognose von 4,780 Mrd. Euro. Die Einnahmen stiegen um 7% auf 27,2 Mrd. Euro, was allerdings hinter der Konsens-Prognose von 27,4 Mrd. Euro zurückblieb.
Wie die Bank mitteilte, schlug ein positiver Steuereffekt von 1,4 Mrd. Euro infolge einer Bewertungsanpassung bei latenten Steueransprüchen „infolge guter Geschäftsentwicklung in den USA“ zu Buche. Zudem erzielte die Bank einen Gewinn von rund 310 Mio. Euro aus dem Verkauf der „Deutsche Bank Financial Advisors“ in Italien.
Im operativen Geschäft haperte es hingegen. Beim Vorsteuergewinn verfehlte die Bank die die Erwartungen um über 300 Mio. Euro. Hintergrund: Im vierten Quartal blieben die Erträge unter den Erwartungen, die Kosten hingegen lagen leicht darüber. So enttäuschten insbesondere die Investmentbank (wo das Vorsteuerergebnis im Schlussquartal um 87% auf noch 106 Mio. Euro einbrach, verglichen mit einer Prognose von 358 Mio. Euro) sowie das Asset Management (wo das Bruttoergebnis mit 81 Mio. Euro um die Hälfte hinter den Erwartungen zurückblieb). Während das Vorsteuerergebnis in der Privatkundenbank nach einem Minus von 51 Mio. vor Jahresfrist auf 651 Mio. in die Gewinnzone drehte und damit die Prognose erfüllte, zog es in der Unternehmensbank um 46% auf 726 Mio. Euro an, womit die Sparte die Markterwartung um 62% übertraf.
Die Dividende soll um 10 Cent je Aktie auf 30 Cent steigen.
Hier die Gesamtjahreszahlen 2022:
Und hier die Zahlen des vierten Quartals:
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