von Christian Kirchner, 9. November 2022
Die Commerzbank hat im abgelaufenen Quartal trotz hoher Belastungen im Polen-Geschäft einen Nettogewinn von 195 Mio. Euro erwirtschaftet. Das war zwar nur halb so viel wie im Vorjahresquartal, schlug aber die Erwartungen der Analysten; hier lag die optimistischste Schätzung bei 169 Mio. Euro. Zudem bestätigte die zweitgrößte deutsche Privatbank sämtliche Jahresziele – also mindestens 1 Mrd. Euro Nettogewinn und maximal 6,4 Mrd. Euro Kosten – und will bei der Kernkapitalquote sogar bei mindestens 13,5% statt wie bisher bei zumindest 13% landen.
Aufgrund der Geschäfts- und Zinsentwicklung erhöhte die Commerzbank den Ausblick für 2024, also dem Zieljahr der im vergangenen Jahr verkündeten Strategie. Statt 9,1 Mrd. Euro strebt die Coba nunmehr Erträge von 10,0 Mrd. Euro an, statt 3,0 Mrd. Euro will sie 3,2 Mrd. Euro vor Steuern verdienen. Damit einher gehen allerdings auch höhere Kosten, diese sollen nun 6 Mrd. Euro statt 5,4 Mrd. Euro betragen.
Einen wesentlichen Gewinnbeitrag lieferte im dritten Quartal das Zinsergebnis, das infolge der Zinswende um 44% zum Vorjahr auf 1,621 Mrd. Euro anstieg. Die größte Gewinnüberraschung gab es im Firmenkundengeschäft. Hier fiel der operative Gewinn mit 536 Mio. Euro fast doppelt so hoch aus, wie Analysten im Schnitt erwartet hatten. Es ist das beste Quartalsergebnis der Sparte seit sieben Jahren.
Unauffällig blieb derweil die Risikovorsorge, sie lag mit zusätzlichen 84 Mio. Euro unterhalb der im Schnitt erwarteten 133 Mio. Euro. Die bereits Ende September angekündigten Belastungen aus den Franken-Krediten in Polen verbucht die Commerzbank nicht im Risikoergebnis, sondern als sonstigen Ertrag/Belastung.
Hier die Zahlen im Überblick:
*Saldo mBank&PUK Deutschland
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