von Christian Kirchner, 4. September 2025
Die Schalternutzung in Bankfilialen scheint regelrecht zu kollabieren. Bezogen auf alle Banken und Sparkassen hierzulande sank die Zahl der Bargeld-Abhebungen im vergangenen Jahr laut Bundesbank-Daten auf nur noch 41 Millionen. In einer durchschnittlichen Filiale wurde damit pro Werktag nur noch neunmal Geld ausgereicht. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2022 zählten die Statistiker der Bundesbank immerhin noch 65 Mio. Bargeld-Abhebungen – und das, obwohl damals einige Zweigstellen (zumindest in der ersten Jahreshälfte) wegen der Corona-Pandemie zeitweilig geschlossen waren.
Sogar noch drastischer geht derweil die Zahl der Einzahlungen zurück. Hier registrierte die Bundesbank im vergangenen Jahr nur mehr 24 Mio. Vorgänge – verglichen mit dem Vorjahr ein Rückgang um ein Viertel, gemessen an 2022 sogar ein Minus von 42%. Der Anteil der klassischen Einzahlungen an allen sogenannten „Barverfügungen“ liegt damit bei nur noch 2%.
Dabei muss man sich vor Augen führen, dass die Zahl der Zweigstellen zwar ebenfalls stark sinkt (im vergangenen Jahr um 9% auf noch 17.590 Stück), allerdings bei weitem nicht so schnell wie die Zahl der ausgeführten Dienstleistungen am Schalter. Das dürfte ein Indiz dafür sein, dass die Menschen nicht deshalb immer seltener in die Bankfiliale gehen, weil es immer weniger Bankfilialen gibt – sondern dass es mit Ursache und Wirkung tendenziell eher umgekehrt ist. Gleichwohl: Die Zahl der „beleghaften“ (also klassisch auf Papier ausgefüllten) Überweisungen ging nicht ganz so stark zurück, nämlich um 7% auf noch 584 Millionen – das entsprach etwa 125 Überweisungen pro Tag und Zweigstelle (wobei solche Überweisungen ja oft einfach nur eingeworfen werden, also keinen Schaltervorgang auslösen).
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