von Heinz-Roger Dohms, 9. November 2021
Wussten Sie schon … dass die Volksbank Frankfurt und die Taunus Sparkasse ihre 26 gemeinsam betriebenen „Finanzpunkte“ künftig rund um die Uhr bewachen lassen wollen, um weiteren Automaten-Sprengungen vorzubeugen? So jedenfalls steht es in einer gestern versandten Pressemitteilung und so wurde es uns auch auf explizite Nachfragen hin noch einmal telefonisch bestätigt. Anlass: Nachdem vergangene eine Sprengung eine so genannte „Finanzpunkt“-Filiale in Oberursel vollständig zerstört hat und Anwohner evakuiert werden mussten, ermittelt nun selbst die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wegen versuchten Mordes (siehe hier).
Nun haben wir zugegebenermaßen keine genaue Vorstellung davon, was eine Stunde „Security“ da draußen kostet. Aber gehen wir einfach mal davon aus (demnächst soll ja auch der Mindestlohn wieder steigen …), dass der zuständige Sicherheits-Dienstleister den beiden Instituten irgendwas um die 20 Euro in Rechnung stellen wird. Das wären dann pro Automat 480 Euro am Tag, 14.400 Euro im Monat und 175.200 Euro im Jahr. Multipliziert mit 26 Standorten käme man auf knapp 4,6 Mio. Euro.
Und hochgerechnet auf die – wobei die Angaben hierzu divergieren – angeblich rund 61.000 von der deutschen Kreditwirtschaft insgesamt betriebenen Automaten?
Wäre es grob 10,7 Mrd. Euro. Das hieße: Macht das Beispiel der „Finanzpunkte“ Schule, würden, wenn wir uns nicht verrechnet haben, 75% des aggregierten Jahresüberschusses sämtlicher Banken und Sparkassen hierzulande (vor Steuern, laut Ertragslagestatistik der Bundesbank, 2020) für die Überwachung der Geldautomaten draufgehen.
Zum Wohle der Automaten, der Filialen, der Mitarbeiter und der Anwohner sicherlich eine sinnvolle Aufwendung. Betriebswirtschaftlich indes zu hinterfragen.
Geldautomaten: Eine Eskalation namens Festsprengstoff
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