von Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, 7. April 2022
Hatten wir nicht gerade erst gemeldet, dass sich der Preisanstieg bei Kontoführungsgebühren seit letztem Frühjahr sehr deutlich verlangst hatte? Hatten wir. Aber wie es nun mal so ist: Jetzt kommt die frisch fusionierten Rheinhessen Sparkasse (Bilanzsumme: 6,5 Mrd. Euro) und nutzt den Zusammenschluss, um ihre Entgelte über die denjenigen der Vorgängerinstitute (Sparkasse Worms-Alzey-Ried sowie Sparkasse Mainz) hinaus anzuheben. So kostet das Online-Konto künftig 3,90 Euro pro Monat (statt bislang 1,90 Euro bzw. 3 Euro) und das klassische Pauschalkonto 8,90 Euro (statt bislang 4,90 Euro bzw. 8 Euro). Und hinzu kommen noch 18 Euro im Jahr für die Girocard.
Dass man freilich nicht erst fusionieren muss, um die Preise anzuheben, zeigt derweil die Volksbank Köln-Bonn (Bilanzsumme: 6 Mrd. Euro). Die nämlich hat bei den beiden Kontotypen „Individual“ “Basis” das Grundentgelt um 75 % (nämlich von 2 Euro auf 3,50 Euro) angehoben und sich auch sonst noch ein paar Verteuerungen einfallen lassen. Das Ganze kommt übrigens (BGH-Gebührenurteil …) zusammen mit der erbetenen Zustimmungen zu den neuen AGBs. Ein Abwasch, wenn man so will. Nebenbei bemerkt ist Köln ein spannendes Beispiel für die Rolle des lokalen Wettbewerbs in Sachen Preissetzung, die in unserem Podcast zum Thema Konto-Pricing kürzlich Thema war: Bei der Volksbank Köln-Bonn kostet das pauschale Girokonto nun 9 Euro im Monat, bei der Stadtsparkasse KölnBonn ebenfalls 9 Euro und bei der Kreissparkasse Köln 10 Euro. Kölsches Oligopol.