Kurz gebloggt

Wenn der „Elferrat“ tagt – und Sparkassen-Exegese an Grenzen stößt

Am heutigen Montag also kommen die elf regionalen Sparkassen-Präsidenten in Berlin zu ihrer „Verbandsvorsteher-Konferenz“ zusammen – so viel immerhin darf als sicher gelten. Und ebenfalls darf man fest davon ausgehen, dass dabei das Thema „Schleweis-Nachfolge“ zur Sprache gebracht wird. Schon an diesem Punkt allerdings enden die Gewissheiten. Nutzen die Regionalfürsten das Treffen lediglich zum unverbindlichen Meinungsaustausch? Wird wenigstens ein Wahl-Prozedere (inkl. fixem Zeitplan) festgezurrt? Oder kommt es wirklich schon zu einer Probeabstimmung? Innerhalb des „Elferrats“ gibt es durchaus Stimmen, die letzteres befürworten (sei es, um das Verfahren zu beschleunigen, oder sei es, um dem eigenen Kandidaten zu einem vorzeitigen Sieg zu verhelfen) – es gibt aber auch Kräfte, die genau das lieber verhindern würden. Nur zur Erinnerung: Vergangene Woche war ja bereits der Vorstoß gescheitert, am heutigen Montag gleich alle 21 Wahlberechtigten in Berlin zusammenzuholen, um eine rasche Entscheidung herbeizuführen …

Zu den nachweislichen Bremsern, das ist verbürgt, gehörten in den zurückliegenden Tagen die drei Kommunalverbände. In einem uns, aber auch anderen Medien vorliegenden Brief warnen die Präsidenten von Städtetag, Landkreistag sowie Städte- und Gemeindebund davor, bei dem heutigen Treffen bereits „Vorfestlegungen“ zu treffen. Die tiefere Exegese dieses Vorgangs freilich fällt wieder mal schwer. Manche meinen, in dem Brief eine Intervention zugunsten der Kandidatin Buchholz zu erkennen (weil ein vorzeitiger Sieg des Kandidaten Reuter verhindert werden solle). Andere verweisen belustigt auf die unfreiwillige Ironie des Schreibens (schließlich hatten sich ja ausgerechnet die Geschäftsführer von zwei der drei Kommunalverbände in den letzten Wochen bereits öffentlich oder halböffentlich vorfestgelegt). Es gibt aber auch die, die im Off erläutern, mit dem Brief wollten die Präsidenten der Kommunalverbände über Bande ihre eigenen Geschäftsführer zurückpfeifen (eine intellektuell interessante, aber natürlich auch verwegene These). Sie sehen also, liebe Leserinnen und Leser: Es ist alles ganz furchtbar kompliziert. Und falls uns jetzt irgendwer fragt, wer’s denn am Ende werden wird: Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen „FAZ“ („Reuter ist Favorit“) und „BÖZ“ („Ein Favorit zeichnete sich bislang nicht klar erkennbar ab“).

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