Exklusiv

Bank-Verlag mutiert zum Alumni-Treff. Und rund 100 weitere Oktober-Personalien

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den Oktober 2023:

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Exklusiv: Oletzky macht Bank-Verlag zum Alumni-Treff

Der neue Geschäftsführer Bernd Oletzky setzt beim Kölner Bank-Verlag nicht nur inhaltlich erste Duftnoten (siehe hier) – sondern auch personell, wobei er vor allem auf Manager aus seinem langjährigen Wirkungskreis bei Deutsche Bank und Postbank zu setzen scheint. So ist als neuer „Corporate Development“-Chef Moritz Frings in die Domstadt gewechselt, der von 2016 bis 2022 von Bonn aus für die Privatkundensparte des größten deutschen Geldinstituts tätig war. Ebenfalls Gesamtprokura erhielt der „Leiter IT und Services“ Frank Simon; er hatte fünf Jahre in Diensten des Deutsche-Bank-Kooperationspartners Zurich Financial gestanden, bevor er im Juli vergangenen Jahres zum Bank-Verlag wechselte. Fast 18 Jahre bei der Postbank (zuletzt von 2013 bis 2017 als Geschäftsführer der Postbank Direkt GmbH) war Michael Heinen, der Ende Dezember als „Bereichsleiter Central Service Center“ beim Bank-Verlag aufgeschlagen ist. Kurz nach ihm kam als neuer Kommunikationschef Erik Bertenrath, zuletzt „Director Change & Communications“ in der Private Bank der Deutschen Bank.

Auch ansonsten wird beim Bank-Verlag (also beim Multi-IT-Dienstleister der privaten Banken hierzulande) personell aufgerüstet. Zwei Beispiele:

  • Vom Software-Entwickler Entersekt kam Uwe Härtel. Er firmiert als neuer „Head of Sales Trusted Services & Digital ID“, ein Fingerzeig, dass der Bank-Verlag in diesem Feld zukünftige Geschäftschancen sieht
  • Als Compliance-Manager wechselte Erik Robert-Nerzic (zuvor bei einem AML-Spezialisten tätig) zum Bank-Verlag

Zudem hat der Bank-Verlag (bei dem es sich bekanntlich um eine 100%-ige Tochter des BdB handelt) seit März 2022 sieben seiner inzwischen acht Beirats-Posten neu besetzt, und zwar mit Joachim Dahm (BdB/Vorsitz), Steffen Dunemann  (Oddo BHF), Laura Wirtz (ING Diba), Marco Schulmerich (Bankhaus Metzler), Jan Lisaus (Deutsche Bank), Carsten Esbach (BNP Paribas) und Manfred Richels (Unicredit Bank).

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Kurz getickert

  • Die Hamburger Privatbank Donner & Reuschel setzt bei der Besetzung von Führungspositionen auf frischen Wind von außen. Der Vorstand Dominic Rosowitsch (kam 2021 von der PSD-Bank Karlsruhe) sowie die Generalbevollmächtigtem Felix Miederer (kam 2023 von der Commerzbank) und Philipp Marx (kam 2023 von M.M. Warburg) waren diesbezüglich ja kürzlich schon Thema, siehe weiter unten. In die Liste passen allerdings auch die neuerdings mit Prokura ausgestatteten Daniel Schröder (kam 2022 von der Hanseatic Bank), Jan Sandermann (kam 2022 von SSW Trading), Jenny Siepe (kam 2022 von der Apobank) und Jessica Teiwes (kam 2022 von M.M. Warburg).
  • Der DSGV verliert seinen Brüsseler Büroleiter Georg Huber, wie der „Platow-Brief“ (Paywall) berichtet. Der einstige BayernLB-Manager hatte die Position seit 2015 inne.
  • Die Serie von Abgängen hochrangiger Fintech-Manager setzt sich fort. So geht beim Exporo-Widersacher Zinsbaustein der langjährige CEO Volker Wohlfarth –als alleiniger Geschäftsführer übernimmt Markus Kreuter, der seit 2021 im Unternehmen ist.

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Zugänge

Wer Wohin Position Kommt von
Anna Klewer LBBW Associate Director DZ Bank
Parham Tavakoli Rothschild & Co (Frankfurt) Vice President Wealth Management Commerzbank
Julia Bräutigam Deutsche Bank Vice President Corporate Bank SaarLB
Holger Kapitza Deutsche Pfandbriefbank Equity Sourcing bei der PBB Invest Ventus Capital (zuvor u.a. Unicredit)
Philipp Monnet Deka HR Business Partner Oddo BHF
Sebastian Krammich DZ Bank Abteilungsdirektor Fixed Income Sales ABN Amro (Frankfurt)
Ferdinand Klink Volksbank Elsen-Wewer-Borchen Vorstand Verbund-Volksbank OWL
Olaf Gräbe BBVA (Düsseldorf) Vice President Fixed Income Sales Santander (zuvor u.a. BayernLB)
Sven Schneider Pair Finance Chief Operating Officer Riverty (früher Arvato)
Marc-Oliver Knobloch Pair Finance Director Strategic Sales Vistra (zuvor u.a. Creditshelf)
Claudio Wilhelmer Dock Financial Chief Commercial Officer Paydora (Gründer)
Lisa Wenninger Hypo-Vereinsbank Teamleiterin Private Banking Apobank
Tim Rehkopf NordLB Bereichsleiter Unternehmens-Kommunikation Deutsche Bank
Frank Lammering Sparkasse Bodensee Vize-Vorstandsvorsitzender Sparkasse Engen-Gottmadingen
Marcel Saur PSD Bank Braunschweig Vorstand für Finanzen und Produktion VR Bank Mecklenburg

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Interne Wechsel

Wer Wo Seit Neue Position
Ulricke Modersohn LBBW Asset Management 2023 Mitglied der Geschäftsführung
Jens Schuhmacher Commerzbank 2008 Bereichsleitung Trade Finance & Cash Management Sales Germany
Frederik Plank LBBW 2004 Abteilungsleiter („Head Zertifikate“)
Benno Deutsch Fürst Fugger Privatbank 2009 Standort-Leiter Mannheim
René Albert Dock Financial 2022 Chief Strategy Officer
Sergey Zhuravskiy Solaris 2021 Director Banking Operations
Stefan Ullmann* Volksbank Niedersachsen Mitte 2010 Vorstandsvorsitzender (ab 2024)
Sven Horstmann* Volksbank Niedersachsen Mitte 2020 Vorstand (ab 2024)
Volkmar Grätsch Sparkasse Barnim 2018 (im Vorstand) Vorstandsvorsitzender (ab 2024)
Frank Röhr Sparkasse Unna-Kamen 2011 Vorstandsvorsitzender (ab Herbst 2024)
Johannes Krauß Trumpf Bank 2011 Geschäftsführer

* Korrektur: In einer früheren Version dieser Tabelle hatten wir Sven Horstmann direkt zum neuen Vorstandschef gemacht. Korrekt ist: Horstmann wird neuer Vorstand bei der Volksbank Niedersachsen Mitte, den Vorsitz übernimmt jedoch Stefan Ullmann. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen!

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Kurz getickert

  • Von der CS nach FFM (I): Die Deutsche Bank macht die frühere IT-Chefin der Credit Suisse, Joanne Hannaford, zur Chief Information Officer ihrer Corporate Bank. Sie folgt auf Rafael Otero, der (so liest sich jedenfalls eine uns vorliegende interne Mitteilung) eine andere Aufgabe innerhalb des Instituts übernimmt.
  • Von der CS nach FFM (II): Die Frankfurter Fonds-Service-Plattform Universal Investment hat fünf Monate nach dem überraschenden Abschied von Michael Reinhard (dem interimistisch zunächst Chairman David Blumer nachfolgte) eine neue CEO gefunden – nämlich die ehemalige COO der Credit Suisse, Francesca McDonagh.
  • Bei der Frankfurter Bankgesellschaft bleiben trotz neuer Holding-Struktur die handelnden Personen die gleichen. Sprich: 1.) Oberster Chef ist auch weiterhin Holger Mai. 2.) Der bisherige Deutschland-Vorstand Thomas Wagner rückt in die Holding-Führung auf. 3.) Die drei übrigen Deutschland-Vorstände (Sandra Michelfelder, Gerhard Kebbel, Udo Kröger) bleiben der hiesigen Einheit erhalten. Mitteilung

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Exklusiv: BofA-Deutschland-Chef Falkenhayn gibt Funktionen ab

Einer der prominentesten Frankfurter Investmentbanker, nämlich BofA-Deutschland-Chef Armin von Falkenhayn, gibt einen Teil seiner Funktionen ab. Nach Informationen von Finanz-Szene hat der ehemalige Deutschbanker sein Amt als „Geschäftsleiter Markt“ der hiesigen Bank-of-America-Niederlassung schon vor Monaten an Kristijan Krstic weitergereicht (Krstic leitet bekanntlich seit 2019 das „Corporate Banking DACH“ des US-Instituts). Darüber hinaus wird Falkenhayn auch sein Mandat als deutscher Vertreter der in Irland ansässigen Europa-Holding niederlegen. Seine wesentlichen Funktionen als „Country Executive“ sowie als „Head of Global Corporate & Investment Banking“ im deutschsprachigen Raum behält der 55-Jährige allerdings bei. Falkenhayn, einstiger Assistent von Josef Ackermann, entstammt der Deutschen Bank, für die er rund 25 Jahre lang tätig war, zuletzt als Co-Chef des deutschen Firmenkundengeschäfts und Investmentbankings. Diese Position legte er 2014 nieder, um kurz darauf bei der Bank of America anzuheuern.#

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Kurz getickert

  • Die ING Deutschland verliert eine weitere hochrangige Managerin. Nämlich: die Head of Treasury Rachel Brekhman, die zur Danske Bank wechselt, wo sie Finanzchefin der „Large Corporates“-Sparte wird. Brekhmans Nachfolge bei der Oranje-Bank hat derweil Matthäus Wojciechowski angetreten, ehemals Commerzbank (Korrekturhinweis, Mittwoch, 19. Oktober, 7.29 Uhr: In der Ursprungsfassung unseres Artikels hieß es, Herr Wojciechowski sei nicht „ehemals“, sondern „bislang“ für die Coba tätig gewesen. Tatsächlich gingen wir – weil wir schlicht die Vita zu flott überflogen haben – fälschlicherweise davon aus, Herr Wojciechowski sei gerade erst zur ING Diba gewechselt. In Wirklichkeit hat er das schon 2019 getan und ist jetzt in besagte Position aufgestiegen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen)
  • Bei Moonfare bekommt CEO Steffen Pauls einen Co-Chef an die Seite gestellt – nämlich den früheren N26-Manager Lorenz Jüngling, der bislang als CFO des Berliner Private-Equity-Fintechs fungierte.
  • Der frühere CEO der insolventen und unlängst verkauften Neobank Ruuky, Jes Hennig, hat eine neue berufliche Heimat gefunden: Er wird „Chief Commercial Officer“ beim Berliner Investment-Fintech Forget Finance. (Finance Forward)
  • Bei der Volksbank pur“ in Karlsruhe übernimmt nach dem Abgang von Privatkundenchef Martin Schöner (siehe weiter unten) der für Unternehmensentwicklung zuständige Vorstand Andreas Thorwarth das vakante Ressort. Das Führungsgremium schrumpft somit von fünf auf vier Köpfe.  

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Abgänge

Wer Wo Letzte Position Geht zu
Sebastian Schwarz Apobank (seit 2014) Abteilungsdirektor Firmenkunden Liberty Corporate Finance
Philipp Netz SWK Bank (seit 2018) Leiter Marketing & Vertrieb Macht sich selbständig
Stefan Pascal Schätzlein Payone (seit 2017) Director Scheme Management Sodexo (Personal-Management)
Alexander Eimermacher Oddo BHF (seit 2018) Global Head Client Development Focam (Family Office)
Daniela Müller-Marc BayernLB (seit 2005) Senior Relationship Manager Corporate Banking REM Capital (Hypoport-Gruppe)
Marius Janssen Whitebox (seit 2021) Chief Marketing Officer Rapidmail (Marketing-Software)
René Laux M.M. Warburg (seit 2016) Leiter Standort Braunschweig
Consulting Team (Vermögensverwalter)
Lienhardt Meyer Volkswagen FS Head of Digitalization Programme Bonpago (Beratung)
Christian Evermann Neelmeyer/OLB (seit 2008) Strategischer Portfoliomanager Familiy Office (k.w.A.)
Henning Dorstewitz Unstoppable Finance (seit 2022) Director PR & Communications Slack (Chat-Anbieter)
Daniel Knellesen DSV-Gruppe (seit 2023) Leiter Kommunikation Echolot Public Relations
Florian Bach Barclays (seit 2011) Head of Partnerships Axa Germany Partners

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Kurz getickert

  • Die „Volksbank pur“ in Karlsruhe, mit knapp 12 Mrd. Euro Bilanzsumme die drittgrößte VR-Bank hierzulande, trennt sich zum dritten Mal binnen anderthalb Jahren von einem ihrer Vorstände – diesmal von Privatkundenchef Martin Schöner. BNN

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Exklusiv: „Donner & Reuschel“-Vorstand Krebs scheidet aus

Nicht einmal sechs Monate, nachdem Donner & Reuschel die Erweiterung des Vorstands auf drei Personen verkündete, ist das Gremium (zumindest vorerst) wieder auf zwei Mitglieder geschrumpft. Wie eine Sprecherin der Hamburger Privatbank auf Anfrage von Finanz-Szene bestätigte, ist Uwe Krebs kürzlich aus dem Gremium ausgeschieden. Der 59-Jährige war Anfang der Nullerjahre von der Dresdner Bank zu Reuschel gewechselt und nach dem Zusammenschluss mit Donner schließlich 2013 in den Vorstand des Fusionsinstituts aufgestiegen. Der Abschied von Donner & Reuschel sei „aus privaten Gründen“ und „auf eigenen Wunsch“ erfolgt, sagte der Sprecher.

Perspektivisch solle der Vorstand wieder auf drei Personen erweitert werden, hieß es weiter – wenig überraschend, nachdem Aufsichtsratschef Martin Berger im Mai unter Verweis auf den angeblichen Wachstumskurs des Instituts erklärt hatte, es sei nur folgerichtig, „auch die Anzahl der Vorstandsmitglieder entsprechend anzupassen“. Seit Anfang September indes besteht die Führung der Signal-Iduna-Tochter lediglich aus dem langjährigen Vorstandschef Marcus Vitt sowie dem früheren PSD-Banker Dominic Rosowitsch. Im Zuge von Rosowitschs Berufung in den Vorstand in diesem Frühjahr waren auch zwei Generalbevollmächtigte ernannt worden, nämlich Felix Miederer (Ex-Commerzbank) und Philipp Marx (Ex-Warburg). Interne Kandidaten für den Vorstand gäbe es theoretisch also durchaus.

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Kurz getickert

  • Michael Kostuj, der bislang bei der Helaba als Direktor für „medialen Vertrieb und Verbundkommunikation“ firmierte, wird Geschäftsführer der Sparkassen-Tochter S-Country Desk, also der Internationalisierungs-Beratung der S-Finanzgruppe.
  • Bei Hauck Aufhäuser Lampe steigt der bisherige Frankfurter Niederlassungsleiter Naveed Arshad zum Co-Leiter Wealth Management an der Seite von Daniel Sauerzapf auf.
  • Sebastian Reichardt, bislang bei der Volksbank im Bergischen Land als Geschäftsbereichsleiter für die Marktfolge Kredit verantwortlich, tritt bei der kirchlichen Pax-Bank die Nachfolge des bisherigen Vorstands Hans-Bernd Kloth an.
  • Der frühere Commerzbanker Alexander Geck legt bei der neu formierten Volksbank Darmstadt Mainz einen raschen Aufstieg hin – und firmiert anderthalb Jahre nach seinem Wechsel bereits als Bereichsdirektor Private Banking.

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Zugänge

Wer Wohin Position Kommt von
Stefan Quermann Standard Chartered (Frankfurt) Head of Cash Product Capco (zuvor u.a. HSBC in Düsseldorf)
Christian Conrad-Koch Deka Vertriebsdirektor Private Banking Sparkassenverband Bayern
Marc-André Koch Nexi (Eschborn) Sales Director Retail Token.io
Heiko Spitz Hauck Aufhäuser Lampe Direktor Merck Finck
Jörg Joswig DZ Bank Stv. Direktor Firmenkunden Apobank

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Deutsche-Bank-Umbau erreicht BHW Bausparkasse – Vorstandschef geht

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Verwirrung um Alter des „altersbedingt“ scheidenden Sparda-Chefs Hettich

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Die ING-Diba-Gang: Diese 34 Ex-Manager machen der Oranje-Bank jetzt Konkurrenz

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Kurz getickert

  • Die Helaba verliert die Geschäftsführerin ihrer Projektentwicklungs-Tochter OFB, Simone Moser. Die frühere Deutschbankerin werde das Unternehmen per Vertragsende Mitte 2024 „auf eigenen Wunsch“ verlassen.
  • Die LBBW hat einen kleinen personellen Coup gelandet – und macht Michael Hünseler (Ex-Deka, Ex-HVB und zuletzt Fixed-Income-Chef bei der Munich-Re-Tochter MEAG) zum Chief Investment Officer ihrer Asset-Management-Tochter.
  • Die Deutsche Pfandbriefbank ist auf der Suche nach einem neuen Vorstandschef in den Doppeltürmen fündig geworden. Zum 1. Februar 2024 soll Kay Wolf, bislang Risikochef im Privatkunden-Geschäft der Deutschen Bank, in München aufschlagen und dann „nach einer kurzen Einarbeitungszeit“ die Nachfolge von Andreas Arndt antreten. Dessen Kontrakt läuft Mitte April aus, der 65-Jährige hatte kürzlich bereits angekündigt, mit Vertragsende bei der PBB auszuscheiden.

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Aus der Szene

Bei der Deutschen Bank arbeiten zwar zahllose frühere Journalisten – allerdings in aller Regel da, wo man sie auch vermuten würde. Also in Kommunikation und Marketing. Oder allenfalls in Themenfeldern, die irgendwas mit „ESG“ und „Lobbyismus“ zu tun haben. Positionen mithin, in denen es nicht so auffällt, wenn man vom eigentlichen Geschäft nur so halb was versteht (was auf uns selber ja auch und sowieso zutrifft). Jedenfalls: Wie es die herrschenden Verhältnisse offenbar so wollen, hat nun erstmals auch ein früherer Finanz-Szen’ler in den Doppeltürmen angeheuert. Nämlich: Hendrik Dahlhoff, der 2019/2020 einige Monate lang über Payment-Themen aller Art für uns geschrieben hat, bevor er gen S-Payment weiterzog und von dort aus also nun zur Deutschen Bank. Wie die meisten Verlassenen trauern auch wir durchaus und immer noch hinterher, trösten uns allerdings mit der Erkenntnis, dass unsere Leute wenigstens was Richtiges machen, wenn sie in Ihre Branche, liebe Leserinnen und Leser, überlaufen. Konkret: Dahlhoff nennt sich bei der Deutschen Bank jetzt „Product Manager & Business Product Specialist“ für „Alternative Payment Methods“. Wir freuen uns für den Ex-Kollegen und gratulieren herzlichst!

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Welche Banker auf der Liste der reichsten Deutschen stehen

Auf der einmal jährlich erscheinenden „Manager Magazin“-Rangliste der 500 reichsten Deutschen sind Bankerinnen und Banker traditionell unterrepräsentiert. Einen „Herrn Sparkasse“ gibt es schließlich ebenso wenig wie eine „Frau Volksbank“ (auch wenn es immerhin mal einen Herrn Raiffeisen gab, aber das ist zu lange her, als dass etwaige Nachkommen eine Beteiligung an der DZ Bank für sich reklamieren könnten) – und als einfacher Angestellter hat man selbst in den seligen Zeiten des Josef A. so wenig verdient, dass es vermögenstechnisch kaum zu einer Top-Platzierung gereicht hätte. Mal abgesehen davon, dass Herr Ackermann ja Schweizer war und immer noch ist. Bleiben als natürliche Kandidaten also nur die Privatbankiers. Allerdings hat sich deren Vermögen (so es sich denn vorrangig aus dem Wert ihrer Bank ableitet) in den letzten Jahren zumindest nicht in allen Fällen vermehrt.

Kurzum: Es wundert einen also kaum, dass man in der dieser Tage vorgestellten 2023er-Liste (hier der Link zum entsprechenden „MM“-Artikel) die Banker und Bankiers-Dynastien wieder mal mit der Lupe suchen muss. Man findet dann, immerhin, die Castells (Platz 442 mit 0,5 Mrd. Euro), die Metzlers (Platz 183 mit 1,2 Mrd. Euro) und sogar auf Platz 129 mit 1,9 Mrd. Euro die „Großfamilie Berenberg“, wobei hier u.a. die Herren Peters und Riehmer eingerechnet sind, was ranking-methodologisch darauf hindeutet, dass das „MM“ den Adoptiv-Begriff eher exzessiv auslegt. Und sonst so? Sind da erstens Industrielle, die womöglich längst vergessen haben, dass ihnen neben allem anderen auch eine Bank gehört (Familie Würth/Bankhaus Bodensee; Familie Strothoff/Cronbank, Familie Leibinger/Trumpf Bank). Zweitens ist da der Quirin-Bank-Ur-Gründer und Tradegate-Chef Holger Timm, dessen Erscheinen auf der Liste einen jedes Jahr aufs Neue überrascht (diesmal: Rang 227 mit 0,9 Mrd. Euro). Und drittens sind da Artverwandte wie die Pohls (DVAG, Platz 75), die Flossbach-Storchs (Platz 133), die Grenkes (Platz 390), die Hankammers (A.B.S. Factoring, Platz 390) oder die Ehrhardts (DJE, Platz 462).

Und die Fintech-Jungs? Ach, die Fintech-Jungs. Der Hypoport-Chef Roland Slabke kann sich mit 0,4 Mrd. Euro so eben in den Top-500 halten. Die Trade-Republic-Gründer hingegen sind runtergeflogen. Und die Herrn Stalf und Tayenthal? Wären vermutlich auch nicht drauf, sind aber ohnehin so sehr Österreicher, wie Herr Ackermann Schweizer ist.

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Kurz getickert

  • Der frühere N26-Bank-Vorstand Richard Groeneveld, zuletzt als Finanzchef der SWK Bank unterwegs (siehe Ende Juli unser Stück –> Von Baader bis SWK Bank – überall scheiden die CFOs aus), hat seinen neuen Arbeitgeber enthüllt. Es handelt sich um den zur niederländischen Rabobank gehörenden Leasing-Riesen „De Lage Landen International B.V“. Dort heuert Groeneveld als „CFO DACH“ in der Düsseldorfer Niederlassung an.
  • Spannender Wechsel innerhalb Berlins: Die bisherige Marketing-Chefin der DKB, Jane de Vries, wechselt zum 1. November zur Quirin Bank und wird dort „Chief Development & Growth Officer“.
  • Bei der Bauspar-Tochter der DZ Bank, also bei Schwäbisch-Hall, rückt der einstige McKinsey-Mann Mario Thaten in den Vorstand auf.
  • Die LBBW macht Marco Binnig zum Geschäftsführer ihrer Immobilien-Vermittlungs-Tochter BW GmbH. Binnig kommt der Wüstenrot Immobilien GmbH, wo er Vertrieb und Marketing leitete.

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Interne Wechsel

Wer Wo Seit Neue Position
Markus Mayer Baader Bank 2014 Head of Capital Markets
Fabian Spitzer DFKP (KMU-Kreditvermittler) 2022 COO
Christian Georg Everts Deutsche Bank 2022 Global Head of Compliance Risk Framework
Felix Deutschen Commerzbank 2019 Head of Digital Solutions for Corporate Clients
Michael Kaiser Apobank 2017 Bereichsleiter Gesamtbanksteuerung
Katja Nieschulze Berliner Volksbank 1992 Bereichsleitung Private Kunden

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Sparda Baden-Württemberg verabschiedet nach IT-Desaster drei Vorstände

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Kurz getickert

  • Ein Mann namens Cord Bockhop soll neuer Präsident des einflussreichen Sparkassenverbands Niedersachsen (und somit Nachfolger Thomas Mangs) werden. Der CDU-Politiker ist aktuell noch Landrat des Landkreises Diepholz. In dieser Funktion sitzt der 56-Jährige auch den Verwaltungsräten der Kreissparkassen Syke und Grafschaft Diepholz vor, die momentan über eine Fusion sprechen. Zudem ist Bockhop seit März 2022 Vorsitzender der SVN-Verbandsversammlung.

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Deutsche Bank regelt Ilgner-Nachfolge intern

Die Deutsche Bank hat einen internen Nachfolger für ihren im Juni ausgeschiedenen Personalchef Michael Ilgner (siehe hier) gefunden, nämlich Volker Steuer, bislang Personalleiter für Deutschland und HR Business Partner für die frisch umgebaute Privatkundenbank. Der ist mit 30 Jahren bei den Blauen im Gegensatz zu Ilgner ein echtes Eigengewächs und hat sich zudem den vakanten Posten bereits seit Juni interimistisch mit Andrea Cozzi geteilt. Wie die Deutsche Bank auf Anfrage mitteilte, wird dieser nun Steuers Vize und bleibt zudem Ansprechpartner der Personalabteilung für die Investment Bank und die Unternehmensbank.

Nun ist die Berufung Steuers per se ja unspektakulär – wäre da nicht die Betonung des umfassenden Auswahlverfahrens seitens der Deutschen Bank: Schon bei der Bekanntgabe von Ilgners Abgang kündigte das Institut in der „FAZ“ einen „umfassenden Auswahlprozess mit internen und externen Kandidaten“ an. Und in der gestrigen Mitteilung wird nun Operations-Chefin Rebecca Short, in deren Ressort der Personalbereich fällt, mit den Worten zitiert, Steuer sei in einem „Feld mit starken internen wie externen Bewerber*innen“ hervorgestochen. Wie viele „Bewerber*innen“ das Feld beinhaltete, aus dem Steuer nun mühselig herausgepickt wurde, geht aus der Mitteilung indes nicht hervor…

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DKB wirbt Retail-Topshot Laura Wirtz von der ING Diba ab

Die DKB bedient sich für ihr Privatkundengeschäft beim Personalstamm der ING Deutschland: Wie gestern offiziell mitgeteilt wurde, hat die „Head of Daily Banking & Payments“ Laura Wirtz die Oranje-Bank Ende September verlassen, um im April bei der Berliner Direktbank-Tochter der BayernLB anzuheuern. Dort bildet Wirtz künftig gemeinsam mit Maren Heiß die Doppelspitze fürs Privatkundengeschäft. Ihr Vorgänger Sascha Dewald soll dann mit Markus Höhne die Leitung des Bereichs „Unternehmensentwicklung & Solutions“ übernehmen.

Der kleine Coup kommt für die DKB zu einer Zeit, in der die Bank zuletzt deutliche Depositenabflüsse verzeichnete*, während sich die Einlagen bei der Konkurrenz in Frankfurt dank Lockzinsen extrem positiv entwickelten (siehe dazu -> „Wie die ING Diba mit einem „Undercut“ die DKB abhängte“). Wirtz gilt als Expertin für Konto- und Zahlungsverkehrs-Aktivitäten und war überdies bis 2020 die Chef-Strategin bei der ING Diba. Eine langfristige Nachfolgeplanung für die Schlüsselposition im Beritt von Privatkundenvorstand Daniel Llano steht noch aus. Wie es bei ING Deutschland auf Anfrage heißt, springt zunächst der „Head of Customer Analytics“ Martin Schmidberger ein.

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Kurz getickert

  • Sandra Baumbach, bislang Personalchefin und stellvertretende Vorständin bei der Rheinhessen Sparkasse, hat zum Monatsanfang als Vorständin bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz angeheuert.
  • Scalable Capital verliert seinen Chefjuristen Alexis Daranyi. Der hat sich laut Angaben auf seinem Social-Media-Profil nach acht Jahren bei dem Münchner Neobroker als Rechtsanwalt selbstständig gemacht.
  • Der langjährige „Abteilungsdirektor Finanzmärkte“ des privaten Bankenverbands, Nikolai Lenarz, macht inzwischen auf Fintech. Nach seinem Ausscheiden beim BdB hatte es ihn im vergangenen Jahr zunächst zum Neobroker Trade Republic verschlagen – nun hat er als „Head of Compliance“ beim Berliner B2B-Brokerage-Startup Lemon Markets angeheuert.

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Zugänge

Wer Wo Position Kommt von
Oliver Heine Deutsche Bank (Hamburg) Direktor Wealth Management Hypo-Vereinsbank
Norbert Loeken National-Bank Essen Direktor (Corporate & Acquisition Finance) Oldenburgische Landesbank
Stephan Schneider Hauck Aufhäuser Lampe (Asset Management) Abteilungsdirektor (Sales) MSCI (zuvor u.a. Auxmoney, Creditshelf)
Alen Sacek DWS Senior Manager „Responsible Investing“ LBBW

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Sparda München zieht personellen Umbruch vor

Eigentlich sollte Joachim Gorny seinen Job zum 1. Januar antreten. Hieß es jedenfalls noch Ende August. Stattdessen ist der neue Finanz- und Risikovorstand nun schon per 1. Oktober bei der schlingernden Sparda München aufgeschlagen – weil er seine „laufenden Projekte“ (Gorny war zuletzt als selbständiger Strategie- und IT-Berater unterwegs) früher als geplant habe übergeben können, wie es offiziell heißt. In der Belegschaft verstärkt der vorzeitige Amtsantritt die Sorge, dass die personelle Neuausrichtung schon recht bald mit einem atmosphärischen Umbruch einhergehen könnte.

Schließlich war die Sparda München viele Jahre lang von ihrem eher esoterischen (und kürzlich ausgeschiedenen) Vorstandschef Helmut Lind geprägt. Der wollte das Institut zur „Gemeinwohl-Bank“ umbauen, ein bisschen wie die GLS Bank, allerdings ohne den in Bochum herrschenden vertrieblichen Ehrgeiz. Gorny dagegen? Verbrachte die zurückliegenden Jahre, genau wie der künftige Vertriebsvorstand Peer Teske, bei der Augsburger Aktienbank, die letztlich filetiert und aufgelöst wurde. In seinem Social-Media-Profil gibt Gorny bei der Auflistung seiner Expertisen an dritter Stelle „M&A“, an vierter Stelle „Restrukturierung“ sowie an fünfter Stelle „Abwicklung“ an. Muss nichts heißen. Lässt sich in der gegenwärtigen Gemengelage aber auch kaum ignorieren.

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Kurz getickert

  • Die Deka rüstet in ihrem Private Banking & Wealth Management abermals auf – und verstärkt sich mit dem in der Frankfurter Szene weithin bekannten Lars Brandau. Dieser war Ende 2022 überraschend und ohne weitere Mitteilung beim Deutschen Derivateverband ausgeschieden, dessen Geschäfte er jahrelang geführt hatte (siehe unseren Personalien-Ticker aus dem letzten Dezember).
  • Der bisherige CFO der Fidor Bank und vormalige HCOB-Treasurer Mark Bußmann ist neuer Co-Geschäftsführer der Hamburger PEAC Solutions – also der einstigen Leasing-Tochter der IKB (zur PEAC Solutions gehört übrigens auch die PEAC Bank). Der bisherige CEO Thomas Söhlke hat den Finanzdienstleister hingegen nach eigenen Angaben verlassen und wechselt als Geschäftsführer zur LBBW-Tochter MMV Bank GmbH
  • Und noch eine weitere C-Level-Personalie an der Schnittstelle von Banking und Leasing: Bei der Grenke Bank firmiert seit kurzem der frühere Sberbank-Europe-Manager Arndt Röchling als Vorstand. Dagegen scheint Helge Kramer (Ex-Taunus-Sparkasse, Ex-Frankfurter-Bankgesellschaft und seit August 2021 bei der Grenke Bank) dem Gremium nicht mehr anzugehören – zumindest wird sein Name nicht mehr auf der Website geführt.
  • Eher ungewöhnlicher Management-Move bei Hauck Aufhäuser Lampe: Der langjährige Operations- und Risikovorstand Robert Sprogies tritt zurück ins zweite Glied und firmiert künftig nur noch als „Bereichsleiter für Risiko und Kredit“. Nachfolger wird Gordon Torbica, der der Frankfurter Privatbank seit 2011 angehört. In der Mitteilung des Instituts ist von einer „langfristig vorbereiteten Nachfolgeplanung“ die Rede.
  • Die Hamburger Bilthouse Group, also die letztes Jahr geformte neue Baufi-Vermittlungs-Holding, hat einen weiteren früheren Interhyp-Manager verpflichtet – nämlich Angelo End, der ebendort zuletzt als Managing Director für das Privatkundengeschäft firmierte und bei Bilthouse nun in den Vorstand der Tochter „Hüttig & Rompf“ einzieht. Der bisherige „Hüttig & Rompf“-IT-Vorstand Dominic Rompf wiederum steigt zum IT- und Operations-Leiter der gesamten Gruppe auf.
  • Der Vorstandschef der Commerzbank, Manfred Knof, hat einen neuen Chief of Staff – nämlich Volker Gerth, der 2009 im Zuge der Dresdner-Bank-Übernahme bei der zweitgrößten deutschen Privatbank angedockt hatte und zuletzt „Divisional Head Capital & Risk Analytics“ firmierte.

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Kurz

Bei der Aareal-Bank-Tochter Aareon steigt der Ex-CEO des aufgekauften Tech-Spezialisten Locoia, Richard Hector, zum Produktchef auf +++ Die US-Großbank J.P. Morgan Chase treibt die personellen Vorbereitungen für den Launch einer deutschen Retailbank weiter voran – und hat N26 den „Anti Financial Crime“-Experten Philipp von Stackelberg abgejagt +++ Der frühere KfW-Mann Christian Wolff hat nach vier Jahren bei Aquila Capital als „Director Energy Origination“ bei der NordLB angedockt +++

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*Die Formulierung war ursprünglich im Präsens gehalten. Tatsächlich bezieht sich der Abfluss allerdings lediglich auf das erste Halbjahr, als die DKB saldiert rund 5 Mrd. Euro an Einlagen verloren hat. Aktuellere Daten sind noch nicht publiziert, allerdings weist die Bank darauf hin, dass man die Abflüsse mittlerweile überkompensiert habe.

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Ex-Sparkassen-Chefin bei neuem Fintech. Und rund 100 weitere Personalien

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