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Identity-Dienste Verimi und Yes fusionieren – Sparkassen klinken sich aus

Der Zusammenschluss der beiden hiesigen Identitäts-Dienste Verimi und Yes ist perfekt. Nach Informationen von Finanz-Szene und Finance Forward ist für den heutigen Montag der entsprechende Notartermin anberaumt, bereits in den nächsten Stunden könnte die Fusionen offiziell verkündet werden, heißt es aus der deutschen Kreditwirtschaft. Zu den maßgeblichen Verimi-Investoren gehört die Deutsche Bank (neben weiteren Finanzkonzernen wie der Allianz und VW Financial Services). Bei Yes wiederum hatten sich vor ein paar Jahren die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen eingekauft.

Bereits im August hatten Finanz-Szene und Finance Forward exklusiv berichtet, dass die deutsche Kreditwirtschaft einen Zusammenschluss von Verimi und Yes sondiert. Allerdings lagen die Vorstellungen beider Seiten zu dieser Zeit noch ein gutes Stück auseinander. So beharrte man bei Verimi auf eine klare Führungsrolle innerhalb des geplanten Joint-Ventures – was implizierte, dass die Deutsche Bank und weitere Verimi-Gesellschafter eine deutliche Mehrheit der Anteile an dem Gemeinschafts-Unternehmen erhalten sollten.

Dem Vernehmen wurde diesbezüglich zuletzt Einigung erzielt. Diffus bleibt gleichwohl die Rolle der Sparkassen (siehe unsere Berichterstattung aus dem August). Nach Finanz-Szene-Informationen gab es innerhalb der S-Finanzgruppe bis zuletzt gewichtige Stimmen, die sich für einen kompletten Ausstieg aus Yes aussprachen. Tatsächlich sollen die Sparkassen – so hören wir jedenfalls – bei dem neuen Joint-Venture zunächst nicht dabei sein (im Gegensatz zur Deutschen Bank und den Genobanken). Allerdings: Angeblich gibt es für die „Roten“ die Option, dem Gesellschafterkreis später doch noch beizutreten. Diese Information ließ sich am Nachmittag zunächst nicht verifizieren.

Verimi war 2018 als sogenannter „Single Sign-on“-Dienst gestartet und sollte die deutsche Antwort auf die Identifizierungs-Features globaler Tech-Konzerne wie Google oder Facebook werden. Die großen Erwartungen konnte das Projekt allerdings nicht erfüllen. Das Startup tut sich schwer, auf die notwendige Reichweite zu kommen. Das Grundproblem: Während die Verbraucher mit Diensten wie „Facebook Connect“,  „Login with Google“ oder „Sign-In with Apple“ fast automatisch in Berührung kommen, mangelt es Verimi bis heute an Sichtbarkeit.

Das bisherige Konkurrenzprodukt Yes wiederum bietet aus Bankensicht die Möglichkeit, dass sich Kunden über den Girokonto-Zugang auch anderweitig identifizieren können. Als mögliche Partner zielt der Dienst beispielsweise auf Kommunen. So bietet die Stadt Marburg ihren Bürgern in Kooperation mit örtlichen Sparkassen die Funktion „Digitale Unterschrift per Online-Banking“.

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