von Christian Kirchner, 22. Oktober 2021
Wie schaffen es kreditgebende Banken, am Point of Sale von den Klarnas dieser Welt nicht komplett verdrängt zu werden? Die Sparkassen haben sich diesbezüglich ein neues Produkt ausgedacht. Und gehen dabei interessanterweise über den Kunden, nicht über den Händler. Konkret: Das Produkt nennt sich “Expresskredit”. In der Pressemitteilung heißt es: “Privatkunden der teilnehmenden Sparkassen können damit spontan am Point of Sale höherpreisige Produkte erwerben und den Kauf gleich vor Ort digital, schnell und diskret finanzieren – ohne den Händler miteinzubeziehen.” Entwickelt wurde der Expresskredit von der S-Payment und der S-Kreditpartner, platziert werden soll es als Feature der hauseigenen, android-basierten “Mobiles Bezahlen”-App.
Der Online-Broker Degiro (seit 2020 Teil von flatexDegiro) schraubt per November an seinen Preisen. Wesentliche Änderungen sind die Verteuerung der Grundgebühr für eine Order an einem der wichtigsten Handelsplätze überhaupt – Xetra – von 2,00 Euro auf 3,90 Euro. Auch die zusätzlichen variablen Gebühren für eine Xetra-Abwicklung steigen, und zwar von 0,018% auf 0,02% des Kurswerts. Ferner verteuern sich Wertpapierkredite von 1,25% plus dem Eonia-Geldmarktzins (der aktuell negativ ist!) auf pauschal 3% p.a (dann gänzlich ohne Kopplung). Interessant ist auch ein uns vorliegendes Standard-Schreiben an einen Kunden, der aufgrund der Maßnahmen sein Depot umziehen wollte: Dort erklärt Degiro, ein Depotübertrag dauere “mindestens 6 bis 8 Wochen” und “in manchen Einzelfällen kann die Bearbeitung auch wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen”. Zudem sei der Depotübertrag wegen des Sitzes von Degiro in den Niederlanden “nicht kostenfrei”.