Podcast (#108)

Warum der Retail-Chef der ING Diba wie verrückt um Einlagen buhlt

Ein Jahr ist es nun her, dass die ING Diba als erste große Bank das Verwahrentgelt abgeschafft hat. Damals hielten das manche für eine reine Marketing-Nummer – tatsächlich aber war es der Beginn einer grundlegenden strategischen Neuausrichtung. Rückblick: Bei der ING Diba gehörte das Buhlen um Kunden (um mehr Geschäft zu generieren) und Einlagen (um dieses Geschäft zu refinanzieren) fast zwei Jahrzehnte lang zur DNA.

Je tiefer allerdings die Zinsen sanken, desto weiter entfernte sich die größte deutsche Direktbank von ihren Wurzeln. Der Fokus galt jetzt dem Provisionsgeschäft – die Abhängigkeit von den Einlagen sollte reduziert werden. Und so tat irgendwann also auch die ING Diba, was die meisten anderen eh schon taten: Sie erhob ein Verwahrentgelt. Strich das Tagesgeldkonto. Bepreiste das Girokonto. Begrub ihre Kundenziele. Und stimmte ein in den Chor all derer, die das Lied von der profitablen Kundenbeziehung sangen.

Bis, wie gesagt, Mai 2022. Denn seitdem: Ist die ING Diba wieder die Dibadibadu-Diba. Tempomacher im Zinswettlauf (erst mit 1,0%, später mit 2,0% und schließlich mit 3,0%). Grellorange im Marketing. Auf der Jagd nach Kunden, als gäbe es kein Morgen mehr. Fragt sich nur: Ist diese Neuausrichtung wirklich durchdacht – oder nicht eher von gestern? Denn: Gewinnt die ING Diba die Kunden, die sie haben will – oder die, die bei erstbester Gelegenheit wieder weg sind?

Die (durchaus originellen) Antworten gibt in der heutigen Folge von „Finanz-Szene – Der Podcast“ jener Manager, der die neue Einlagen-Strategie der ING Diba ersonnen hat – nämlich Retailvorstand Daniel Llano Manibardo. Der übrigens nebenbei auch verrät, wie es 1.) im hauseigenen Baufi-Geschäft aussieht, dass 2.) inzwischen 95% (!!!) aller Kundenkontakte mobil erfolgen und warum er 3.) glaubt, dass in der Zinsschlacht bald der erste Anbieter mit „4,0%“ ums Eck kommt.

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