Exklusiv: Deutschlands bestbezahlter Banker hat 7,6 Mio. Euro verdient

Deutschlands bestbezahlter Banker im Jahr 2016 hat exakt 7.611.574 Euro verdient – so steht es zumindest im gestern veröffentlichten Gehaltsreport der europäischen Aufsichtsbehörde EBA. Falls Sie jetzt fragen, um welchen Banker es sich handelt: Das wüssten wir auch gern, allerdings fehlte uns gestern Abend die Zeit zum Recherchieren und so ganz einfach sind die Vergütungsberichte nicht zu lesen (jedenfalls nicht für einen Journalisten, bei Experten in WP-Firmen sieht das anders aus).

Also, belassen wir es heute bei den anonymisierten Zahlen (in der Hoffnung, dass sich nachher ein Headhunter meldet und uns steckt, wer das mit den 7,6 Mio. Euro denn war, redaktion@finanz-szene.de):

  • Insgesamt listet die Tabelle 253 Einkommensmillionäre auf
  • Das ist ein Rückgang im Vergleich zu 2016, als es 279 waren (unsere Vermutung lautet, dass dies nicht unwesentlich auf die Deutsche Bank und auf die Hypo-Vereinsbank zurückzuführen ist, wo die Zahl der Einkommensmillionäre nach früheren Recherchen von „Finanz-Szene.de“ 2016 jeweils deutlich gesunken war)
  • Wie Sie unserer Tabelle weiter unten (noch etwas detaillierter) entnehmen können, verdienten 205 Banker 1-2 Millionen Euro, 34 Banker verdienten 2-3 Millionen Euro und 14 Banker verdienten 3-8 Millionen Euro
  • Und anders gewendet: 148 Einkommensmillionäre waren Vorstände, 71 arbeiteten im Investmentbanking, sieben im Retail usw. (Details ebenfalls siehe Tabelle)
  • Sehr aufmerksame Leser werden jetzt vielleicht fragen, warum der „große Gehaltsreport“ von „Finanz-Szene.de“ vor einigen Wochen zu dem Schluss kam, dass bei deutschen Banken 2016 mindestens 400 Einkommensmillionäre gearbeitet hätten. Hierzu ist zu sagen: Im Zweifel vertrauen wir unseren eigenen Recherchen in diesem Fall mehr als denen der EBA, allerdings gibt es vermutlich einen ganz banalen Grund, nämlich dass die EBA womöglich nur die Banker in Deutschland gezählt hat, während wir auf Basis der Geschäftsberichte die Beschäftigten bei deutschen Banken  gezählt hatten (allein bei der Deutschen Bank waren das 316 Einkommensmillionär, von denen sehr viele, wenn nicht sogar die Mehrheit in London arbeiten dürften)
  • Sehr, sehr spannend (und aus unsere Sicht ein großes Rätsel): Während die meisten Einkommensmillionäre von der EBA den Stempel „Identified Staff“ aufgedrückt bekommen (Definition siehe ganz unten, also noch unter der Tabelle), zählt ausgerechnet der Banker mit den 7,6 Millionen nicht zu den „Identified Staff“-Leuten. Vermutlich  gibt es auch hierfür eine ganz simple Erklärung. Wir wollten allerdings nichts mitten in der Nacht bei der EBA anrufen, um zu fragen, wie diese lautet.
GehaltAnzahl der Empfänger
1-2 Mio. Euro205
2-3 Mio. Euro34
3-4 Mio. Euro7
4-5 Mio. Euro3
5-6 Mio. Euro2
6-7 Mio. Euro1
7-8 Mio. Euro1
Summe253
FunktionAnzahl der Empfänger
Vorstand148
Investmentbanking71
Retailbanking7
Asset Management12
Corporate Functions8
All Other7
Summe253

Quelle: EBA

Definition „Identified Staff“: „Eine Kategorie von Mitarbeitern, einschließlich der Geschäftsleitung, der Risikoträger, der Kontrollfunktionen und aller anderen Mitarbeiter, die in die Vergütungsspanne der Geschäftsleitung und der Risikoträger fallen und deren berufliche Handlungen einen wesentlichen Einfluss auf das Risikoprofil der OGAWKapitalverwaltungsgesellschaft oder der durch sie verwalteten OGAW sowie eine Kategorie von Mitarbeitern, auf die Aufgaben der Vermögensverwaltung durch die OGAWKapitalverwaltungsgesellschaft übertragen worden sind und deren Handlungen einen wesentlichen Einfluss auf das Risikoprofil des OGAW haben, den die Kapitalverwaltungsgesellschaft verwaltet“ (vgl. S. 4 der UCITS Remuneration Guidelines)

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