So, nachdem sich auch die NordLB und die KfW bequemt haben, ihre 2018er-Zahlen vorzulegen, würden wir sagen: Lassen Sie uns ’nen Strich druntermachen! Denn: Abgesehen von ein, zwei notorischen Publizitäts-Prokrastinierern (hallo, liebe Targobank) haben wir jetzt die Ergebnisse der wichtigen deutschen Banken schön akkurat (und hoffentlich auch korrekt) in unsere kleine Excel-Tabelle eingetragen. Was sieht man dort? Dass aus einem aggregierten Vorsteuergewinn von 29,8 Mrd. Euro in 2017 ein aggregierter Vorsteuergewinn von nur noch 25,4 Mrd. Euro in 2018 wurde, ein Minus von 15%. Das heißt aber nicht, dass die Gewinne auf breiter Front weggeschmolzen wären. Eher waren es Sondereffekte wie bei der NordLB (Ursache bekannt) oder der HVB (Ursache hier), die den Gesamteindruck vermasselten. Hinzu kamen die wieder wieder höheren Bewertungsergebnisse (also Risikovorsorge etc.pp.) bei Sparkassen und Genos. Und sonst? Voilà:
in Mio. € | vor Steuern | nach Steuern | ||
2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
Sparkassen | 7.700 | 9.700 | 6.800 | 4.467 |
Genobanken | 6.380 | 7.283 | 4.467 | 5.084 |
VWFS | 2.600 | 2.299 | k.A. | k.A |
KfW | 1.636 | 1.426 | k.A. | k.A |
DZ Bank | 1.370 | 1.810 | 918 | 1.098 |
Dt. Bank | 1.330 | 1.228 | 341 | -735 |
ING Deutschl. | 1.322 | 1.272 | 886 | 876 |
Commerzbank | 1.230 | 459 | 865 | 128 |
BayernLB | 869 | 652 | 828 | 679 |
LBBW | 558 | 515 | 420 | 419 |
Deka | 517 | 481 | 286 | 264 |
Santander | 463 | 392 | k.A. | k.A |
Helaba | 443 | 447 | 278 | 256 |
HVB | 392 | 1.597 | 238 | 1.336 |
Aareal | 316 | 328 | 226 | 213 |
PBB | 215 | 204 | 179 | 182 |
HSH/HCOB | 97 | -453 | 77 | -528 |
NordLB | -2.057 | 195 | -2.354 | 135 |
Summe | 25.381 | 29.835 | 14.455 | 13.874 |
Anmerkungen:
- Wir sind per se sehr freihändig vorgegangen, d.h. ohne methodisches Gesamtkonzept
- Dass der Unterschied zwischen Vor- und Nachsteuergewinn bei den aggregierten Zahlen so immens ist, hat folgenden Grund: Für die KfW, die VW Financial Services und die Santander gibt es aus jeweils leicht unterschiedlichen Gründen keine Nachsteuerergebnisse
- Bei den Sparkassen und Genos (HGB …) haben wir die frisch eingestellten Reserven in den Fonds für allgemeine Bankrisiken dem Gewinn zugeschlagen; macht die Buba ja genauso
- Trotzdem sind die Sparkassen- und Genozahlen mit den übrigen Ergebnissen nur sehr bedingt vergleichbar, weil die anderen Ergebnisse (wir meinen: allesamt) IFRS sind
- Die Förderbanken haben wir, abgesehen von der KfW, außen vor gelassen
- Bei den Autobanken war es bis auf VWFS dasselbe
- Und warum nicht mehr Bemühen um Vollständigkeit? Weil es uns darum ging, Ihnen einen Eindruck zu verschaffen – nicht darum, eine methodisch bis in die Haarspitzen kohärente Gewinnstudie zu erstellen