von Heinz-Roger Dohms, 30. August 2017
Okay, es gab Interhyp (verkauft an die ING). Und 360T (verkauft an die Deutsche Börse). Und zuletzt gab es auch noch Fidor (verkauft nach Frankreich) und Sofortüberweisung (verkauft an Klarna). Aber: Wenn man als „Fintechs“ mal nur jene Firmen versteht, die sich bei ihrer Gründung selbst schon als Fintech verstanden (die also nicht älter als sagen wir fünf, sechs Jahre sind) – dann sieht es mit richtigen Exits im deutschen Markt noch sehr, sehr mau aus.
Insofern sei folgende These gestattet: Deutschland hat jetzt seinen ersten Fintech-Multimillionär. Denn was im Trubel um den Einstieg des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers bei Kredite vor wenigen Wochen ein bisschen unterging: Gründer Sebastian Diemer hat seine Anteile komplett verkauft. 2,5 Prozent besaß er am Ende noch. Gemessen an der kolportierten Pre-Money-Bewertung von rund knapp 300 Mio. Euro wären das 7,5 Millionen Euro, die er kassiert hat. Diemer selbst meint dazu: „Ganz so einfach lässt sich das nicht rechnen, aber ganz grob könnte die Größenordnung stimmen.“
Ob exakt, so ungefähr oder ganz grob – kein anderer der Fintech-Jungs dürfte annähernd so viel Geld auf dem Konto wie Diemer.
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