von Heinz-Roger Dohms, 19. Oktober 2017
Der Verkauf der Münchner Fintech-Bank Fidor an die französische Großbank BPCE wurde im vergangenen Sommer zwar stolz verkündet – um den Kaufpreis machten die Protagonisten jedoch ein großes Geheimnis. Recherchen von „Finanz-Szene.de“ zeigen nun, wie viel Geld für das 2003 zunächst als Kölsch Kröner & Co. AG gegründete Startup-Institut geflossen ist, nämlich insgesamt rund 100 Mio. Euro. Damit gehört Fidor zu den bislang größten Exits deutscher Fintechs überhaupt.
Der Kaufpreis ergibt sich zum einen aus dem Goodwill, den die BPCE auf Fidor gebildet hat. Das waren laut Geschäftsbericht exakt 80 Mio. Euro. Hinzu kommt das Eigenkapital der Fidor Bank, das sich per Ende 2015 auf Konzernebene auf ziemlich genau 25 Millionen Euro belief. Hier wird es nun zwar kompliziert, weil sich bis zum Verkauf noch Veränderungen an dieser Position ergeben haben dürften und BPCE zunächst „nur“ 96,5 Prozent der Anteile übernahm. Dennoch dürfte man unter dem Strich auf einen Kaufpreis von ganz grob 100 Mio. Euro (bzw. vermutlich etwas mehr als 100 Mio. Euro) kommen. Fidor-Chef Matthias Kröner wollte sich zu den Berechnungen nicht äußern.
Bei der Großvolksbank BPCE handelt es sich – nach Kunden gemessen – um das zweitgrößte französische Geldhaus. Die im vergangenen Juli verkündete Übernahme wurde laut Geschäftsbericht kurz vor Jahresfrist finalisiert. Den Fidor-Anteil von insgesamt 96,5 Prozent hält die BPCE laut deutschem Handelsregister über eine hiesige Tochtergesellschaft namens 3F Holding.
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