Exklusiv: Plant die Solarisbank schon das nächstes Riesen-Funding?

Die Solarisbank zündet die nächste Wachstumsstufe. Wie Recherchen von „Finanz-Szene.de“ zeigen, bereitet sich die Berliner Banking-Plattform ein halbes Jahre nach der Serie-A-Finanzierung über 26,3 Mio. Euro (bis heute Rekord für B2B-Fintechs) schon auf die nächste Funding-Runde vor. Konkret haben die Aktionäre den Vorstand jüngst ermächtigt, das Grundkapital bis Ende 2018 nochmals um satte 50 Prozent zu erhöhen. Selbst wenn das Management diesen Rahmen nur teilweise ausschöpfen sollte, könnte die „Serie B“ damit ähnliche Dimensionen erreichen wie die „Serie A“.

Welches Expansionstempo die Solarisbank allem Anschein nach anschlägt, zeigt sich auch an der rasant wachsenden Zahl der Kooperationspartner. Als das 2016 vom Berliner „Company Builder“ Finleap aufgesetzte Startup im Frühjahr seine Finanzierung bekanntgab, war von knapp 20 Unternehmenskunden die Rede. Inzwischen sei man bei fast 40 angelangt, bis Jahresende sollen es rund 50 sein, teilt Solaris nun auf Anfrage von „Finanz-Szene.de“ mit. Ein Beispiel hierfür ist der Frankfurter Inkasso-Spezialist Universum Group. Der will mithilfe der Solarisbank künftig digitale Factoring-Lösungen sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereiche anbieten. Die Zusammenarbeit soll in den nächsten Tagen offiziell verkündet werden.

Solaris hatte im vergangenen Jahr als erstes Fintech überhaupt eine Vollbanklizenz der Bafin erhalten. Das Geschäftsmodell  beruht darauf, diese Lizenz nun zu Geld zu machen – nämlich indem die Berliner ihre Dienstleistungen in erster Linie solchen Firmen anbieten, die zwar bankähnliche Geschäfte betreiben, selber aber keine Lizenz besitzen. Ein Beispiel hierfür ist das Fintech Kontist, das Geschäftskonten für Freiberufler anbietet. Für Kontist organisiert die Solarisbank nun den Zahlungsverkehr und die Kontenverwaltung. Erhält der Freelancer also eine Überweisung seines Auftraggebers, landet das Geld nicht bei Kontist, sondern bei Solaris.

Ein anderer Bereich, in dem die Berliner sehr umtriebig zu seinen scheinen, sind sogenannte Gutscheinkarten, wie sie von immer mehr Unternehmen angeboten werden. Der Knackpunkt in diesem Geschäft lautet: Wo wird das Geld, das die Kunden auf ihre Karten laden, aufbewahrt? Und wer wickelt den dahinterstehenden Zahlungsfluss ab?  Dies erledigt Solaris unter anderem für die Imbissketten Nordsee und Backwerk.

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