Kommentar: Die Karikatur einer Banken-Lobby

„Cool“ sei er ja, der Georg Fahrenschon – so kommentierte die „Börsenzeitung“ am Wochenende die Tatsache, dass der Sparkassen-Präsident trotz seiner jüngsten Steueraffäre am Freitag bei einer Veranstaltung in Frankfurt als Redner auftrat. Cool? Vielleicht. Aber auch klug? Bezeichnend jedenfalls war, welchen (unfreiwillig?) witzigen nachrichtlichen Kern ebenfalls die „Börsenzeitung“ aus Fahrenschons Auftritt extrahierte: „Sparkassen drohen neuem Bundestag.“

Sparkassen drohten Bundestag? Hihi. Ebenjene Sparkassen, deren höchster Repräsentant jahrelang seine Steuern nur unzureichend abführte? Jene Sparkassen, deren Landesbanken bei Cum-Cum/Cum-Ex munter mitmischten? Und apropos Cum-Ex: Auch das war ja am Freitag wieder mal ein großes Thema, diesmal allerdings im Zusammenhang mit einer der großen Privatbanken (siehe oben). Dazu passte dann wiederum, dass ebenfalls am Freitag im „Handelsblatt“ noch mal schön durchgekaut wurde, wie sich der der private Bankenverband BdB derzeit selbst zerlegt.

So viel also zum Zustand der deutschen Bankenlobby im Herbst 2017. Und nun die Preisfrage: Welches Drohpotenzial, bitteschön, hat auf einer Skala von 1 bis 10 die einst mächtige Bankenlobby momentan gegenüber den  Volksvertretern?

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