Fintech-Ticker

Vom Fidor-Ende bis zum Interhyp-Hammer: Alle Fintech-News aus dem November

In unserem Fintech-Ticker halten wir Sie über die (vor allem deutschen) Finanz-Startups auf dem Laufenden.

Hier unser Ticker mit sämtlichen Meldungen aus dem November:

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Exklusiv: Baufi-Marktführer Interhyp trennt sich von rund 100 Mitarbeitern

„Herr Utecht, erleben wir gerade das Ende des Baufi-Booms?“ – so lautete Mitte August die Überschrift unseres Podcasts mit Interhyp-Chef Jörg Utecht. Dazu muss man in Erinnerung rufen: Das Fragezeichen hatte zum damaligen Zeitpunkt durchaus noch seine Berechtigung. Denn: Die Zinsen waren zwar kräftig gestiegen, während mancherorts die Preise zu bröckeln begannen und die Konjunktur bereits spürbar schwächelte. Allerdings: Nicht nur Utecht, sondern auch etliche andere Marktteilnehmer gingen seinerzeit noch fest davon aus, dass es in der privaten Baufinanzierung lediglich zu einer Eintrübung kommen würde – nicht aber zu einem Einbruch. Wie die Geschichte weiterging, das ist bekannt. Irgendwann in der zweiten Septemberhälfte knickte das Geschäft in der Wohnimmobilien-Finanzierung regelrecht ein. Und nach allem, was man weiß, hat es sich bis heute nicht wieder stabilisiert. Utecht selber drückte es vor einigen Tagen wie folgt aus: „Käuferinnen und Käufer sind nicht mehr bereit, jeden Preis zu zahlen. Gleichzeitig wollen Verkäuferinnen und Verkäufer ihre Immobilie häufig nicht unter dem gewünschten Preis verkaufen. Eine neue Balance zwischen Angebot und Nachfrage muss sich erst noch einspielen.“ Und nun? Zieht Interhyp – bekanntlich eine Tochter der ING Deutschland und noch vor Hypoport der größte Baufinanzierungs-Vermittler hierzulande – harte Konsequenzen. Hier unsere exklusiven Informationen: FS Premium

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Exklusiv: Verimi und Yes fusionieren – Sparkassen klinken sich aus

Angedeutet hatte sich der Zusammenschluss bereits im Sommer – nun ist die Fusion der beiden hiesigen Identitäts-Dienste Verimi und Yes perfekt, wie Finanz-Szene und Finance Forward gestern Nachmittag zunächst exklusiv berichteten. Die bisherigen Verimi-Gesellschafter (darunter die Deutsche Bank, die Finanzsparte von Volkswagen sowie verschiedene deutsche Versicherungen) sollen rund drei Viertel an dem Joint-Venture halten – die bisherigen Yes-Eigentümer (darunter aus der genossenschaftlichen Bankengruppe die Atruvia und die DZ Bank) die übrigen rund 25%. Wer dagegen unseren Informationen zufolge ausgestiegen ist, das sind interessanterweise die Sparkassen. Diese hatten vor Jahren parallel zu den Genobanken bei Yes investiert, zuletzt aber zunehmend die Lust an der Beteiligung verloren. Wie aus Kreisen der deutschen Kreditwirtschaft verlautet, haben die Sparkassen ihre Anteile kürzlich abgestoßen. Sie sollen jedoch angeblich eine Option besitzen, dem neuen Verimi/Yes-Konsortium nachträglich beizutreten. Führen wird das Joint-Venture der bisherige Verimi-Chef Roland Adrian; der Yes-Gründer Daniel Goldscheider hingegen zieht sich zurück. Wie Adrian dem „Handelsblatt“ sagte, sollen die Gesellschafter im Zuge der Fusion einen zweistelligen Millionenbetrag in das neue Unternehmen investieren. Was die Hintergründe des Zusammenschlusses angeht, verweisen wir auf unser Stück -> „Deutsche Kreditwirtschaft sondiert eine Fusion von Verimi und Yes“ (Paywall) aus dem August.

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Erste Volksbank vermittelt Hochrisiko-Geschäftskredite von Iwoca

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Kurz getickert

  • Und noch das gefühlt erste nennenswerte Funding bei einer europäischen Neobank seit etlichen Monaten: Die Londoner Atom Bank erhält von BBVA und weiteren Investoren umgerechnet rund 35 Mio. Euro (Altfi)

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Exklusiv: Billie entlässt Mitarbeiter – will aber von Problemen nichts wissen

Ist’s die „Buy now, pay later“-Krise? Oder nur eine Frage der „Teamstruktur“? Was jedenfalls feststeht: Das hochgewettete Berliner Finanzierungs-Fintech Billie hat nach Informationen von „Finance Forward“ und „Finanz-Szene“ Anfang dieser Woche zwölf Mitarbeiter entlassen, wie CEO Christian Grobe auf Anfrage bestätigt. Nach Angaben eines Insiders kam der Schritt „aus heiterem Himmel“. Noch am Montag habe es beim obligatorischen wöchentlichen All-Hands-Meeting keine Zeichen auf Probleme gegeben – am Dienstag seien die Betroffenen dann informiert worden.

Billie hatte während des Fintech-Booms im vergangenen Jahr eine  Finanzierungsrunde über 100 Mio. Dollar zu einer Bewertung von 640 Mio. Dollar hingelegt. Als Ertrags-Booster galt die seinerzeit verkündete Kooperation mit dem „Buy Now, Pay Later“-Riesen Klarna – der zwischenzeitlich allerdings in eine tiefe Krise gerutscht ist. Von einem möglichen Zusammenhang will Grobe nichts wissen. Entgegen der schwierigen Marktlage entwickele sich das Geschäft weiterhin gut, betont der Gründer. So habe Billie den Umsatz im vergangenen Jahr von rund 5 Mio. Euro auf rund 9 Mio. Euro steigern können; zu aktuellen Ertragszahlen wollte Grobe nichts sagen.

Die Entlassung begründete der Billie-Chef wie folgt: „Wir haben unser Leadership-Team in den vergangenen Monaten erweitert und umgebaut. Die neuen Manager haben ihre Teamsstruktur überprüft und sind zum Entschluss gekommen, dass Billie für das, was wir planen erwachsener werden muss.“ Die betroffenen Mitarbeiter sollen durch Branchenexperten mit mehr Erfahrung ersetzt werden; aktuell seien deswegen 37 Stellen ausgeschrieben. Was dafür spricht, dass Grobes Darstellung stimmt: Nach Linkedin-Daten hat Billie die Belegschaft in den letzten 1-2 Jahren tatsächlich sukzessive ausgebaut, und zwar allein über die zurückliegenden sechs Monate um 11%.

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Kurz getickert

  • Das Berliner Semi-Fintech Taktile, das eine KI-Software für Unternehmen aus der Finanzbranche entwickelt, hat von VC-Investoren 20 Mio. Euro erhalten. Zu den Kunden von Taktile gehört zum Beispiel das Kreditkarten-Startup Moss. Business Insider

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Bitpanda-Chef malt schwarz für hiesigen Fintech-Markt

Einer der wichtigsten Fintech-Protagonisten im deutschsprachigen Raum schlägt Alarm: „Da muss man sich keine Illusion machen: Kein Fintech wird in diesem Jahr an die Ergebnisse von 2021 herankommen“, sagt Bitpanda-Chef Eric Demuth im aktuellen Podcast unserer Kollegen von Finance Forward. Nun sollte man die Aussage zwar nicht wortwörtlich nehmen – schließlich machen manche B2B-Fintechs ebenso wie beispielsweise die Zinswenden-Profiteure von Raisin („Weltsparen“) durchaus gute Geschäfte momentan. Gleichwohl wirft die Äußerung ein Schlaglicht auf die aktuelle Verfassung vieler B2C-Fintechs – insbesondere, wenn sie wie Bitpanda stark auf Krypto gesetzt haben. Das bei einer Funding-Runde vor einem Jahr mit 4 Mrd. Dollar bewertete Wiener Finanz-Startup hatte 2021 ein schwindelerregendes Wachstum von fast 800% hingelegt und basierend auf 478 Mio. Euro Umsatz einen Überschuss von 38 Mio. Euro erwirtschaftet. Demuth lässt keinen Zweifel, dass es heuer (um als kleine Ehrerweisung mal unsere austriakische Lieblingsvokabel zu verwenden) nicht ganz so gut laufen wird: „In diesem Jahr werden wir eher keine Gewinne machen.“

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Kurz getickert

  • Und nochmal Bitpanda: Die hiesige Tochtergesellschaft des Austro-Fintechs, nämlich die Bitpanda Asset Management GmbH, hat eine Bafin-Lizenz für Krypto-Verwahrung und Krypto-Eigenhandel. Damit dürfen die Österreicher erstens ihre Produkte hierzulande endlich aktiv vermarkten. Und zweitens kann die Berliner Neobank N26 ihr neues Krypto-Trading-Feature (das auf der Infrastruktur von Bitpanda beruht) nun auch hierzulande einsetzen. Bislang war das N26 nur im österreichischen Markt möglich. Finance Fwd
  • Der Finleap-Gründer und Solarisbank-AR-Chef Ramin Niroumand hat eine neue Heimstätte für sein Venture-Capital-Vehikel „Embedded Capital“ gefunden. Wie gestern verlautete, verschmelzen die Berliner Gesellschaft auf einen US-Wagniskapitalgeber namens Motive Partners. Gemeinsam will man demnächst an die 300 Mio. Euro verwalten.
  • Das Bankhaus Scheich (zur Erinnerung: Das sind die, denen die hessische Justiz ihre beschlagnahmten Bitcoins zwecks Liquidierung anvertraut …) gehört zu den Leitragenden der FTX-Pleite. Laut „Bloomberg“ (Paywall) hat die Frankfurter Spezialbank bei der Krypto-Börse umgerechnet 2,3 Mio. Euro im Feuer. Wie der Handelschef von Scheich bestätigte, wurde FTX beim Hedging für Spotgeschäfte genutzt. Kundengelder seien dagegen nicht betroffen.
  • Lang & Schwarz – also der Börsenbetreiber, über den das Berliner Fintech-Unicorn Trade Republic seinen Handel abwickelt – vermeldet für die erste Hälfte des vierten Quartals einen weiteren „leichten Rückgang der Handelsaktivitäten unserer Kunden“. Immerhin – die Q3-Zahlen der Düsseldorfer lesen sich ganz okay: Das Ergebnis der Handelstätigkeit betrug 8,3 Mio. Euro, der operative Gewinn 2,2 Mio. Euro
  • Zwei vermeldenswerte Datenpunkte aus der weiten Fintech-Welt: Nubank – also das brasilianische N26 – hat von Juli bis September Erträge von rund 1,3 Mrd. Dollar (+171% zum Vorjahr) erwirtschaftet und zählt jetzt rund 70 Mio. Kunden (Bloomberg, Reuters)

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Exklusiv: Deutsche Handelsbank will nach Kredit-Debakel die Banklizenz aufgeben

Kann es sein, dass auf dem Finanzplatz München ein kleiner Fluch liegt? Nun wollen wir nicht schon wieder von der Wirecard Bank anfangen (oder gar von Wirecard selber). Aber fällt Ihnen jenseits der Hypo-Vereinsbank irgendein Münchener Geldinstitut ein, dem es so richtig, richtig gut geht dieser Tage? Der BayernLB – nur bedingt. Merck Finck? Hat nicht ohne Grund seine Eigenständigkeit verloren. Donner & Reuschel? Okay, ist streng genommen eine Hamburger Bank, was es ja aber auch nicht besser macht. Und Baader??? Nach fulminantem Zwischenhoch wieder im alten Trott. Wer sonst noch? Ach ja, das fluffige Bankhaus von der Heydt, das dieser Tage nach einem neuen Käufer sucht, weil der alte abgesprungen ist. Und natürlich: die Fidor Bank, einst ein Hoffnungsträger, nun vor der Abwicklung, wie wir letzte Woche exklusiv berichtet haben. War’s das? Nein, leider noch nicht ganz. Denn in München gibt es ja auch noch die Deutsche Handelsbank, die trotz ihres bismarckreichartigen Namens demselben 2009er-Jahrgang entstammt wie die Fidor Bank – und der jetzt aus sehr ähnlichen Gründen ein sehr ähnliches Schicksal droht. Unsere Recherche: FS Premium

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Linktipp

  • Das Frankfurter Fintech Clark hat dank seiner Neuanschaffung Finanzen.de (siehe zum Hintergrund: -> Der 100-Mio.-Euro-Deal von Clark) mächtig Ärger mit Anlegern. Die entsprechenden Recherchen von „Wirtschaftswoche“ und „Versicherungsmonitor“ gibt es hier zusammengefasst: Versicherungsbote

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Haben oder nicht haben: Die Lehren aus dem Crowdfunding von Tomorrow

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Linktipps

… von unserem Partner-Medium Finance Forward:

  • Wie Binance den einstigen Krypto-Superstar FTX zu Fall brachte. Finance Fwd
  • Die Folgen des Falls Binance/FTX für die weltweite Krypto-Branche. Finance Fwd
  • Krypto-Skandal um Börse FTX: Kaufinteressenten für Europageschäft. Finance Fwd
  • Deutschland-Chef geht, App-Downloads brechen ein – die Probleme bei Etoro. Finance Fwd

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Wie’s dem Baufi-Markt geht, weiß man ja jetzt. Aber wie geht es Hypoport?

„Da für den Vorstand nicht prognostizierbar ist, ob die Zurückhaltung der Verbraucher in der privaten Immobilienfinanzierung bereits im weiteren Jahresverlauf beendet sein wird, setzt der Hypoport-Vorstand die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 aus.“ So stand es in der berühmt-berüchtigten Ad-hoc, die der Berliner Baufi-Vermittler am Abend des 22. September veröffentlichte. Im Grunde war in diesem Satz alles angelegt, was seitdem passiert ist. Das Wehklagen der Sparkassen-Funktionäre („Baufinanzierung fast zum Stillstand gekommen“). Die Schock-Zahlen der baden-württembergischen Sparkassen (56% weniger Baufi-Neugeschäft im September gemessen am März-Hoch). Die nur unwesentlich besseren Bundesbank-Daten für den Gesamtmarkt (50% weniger Baufi-Neugeschäft im September gemessen am März-Hoch).

Gestern Morgen nun hat Hypoport seine endgültigen Zahlen fürs dritte Quartal vorgelegt, und auf den ersten Blick bestätigt das Zahlenwerk nur das, was man eh schon wusste: Das erfolgsverwöhnte Berliner Ur-Fintech wächst nicht mehr (Umsatz -6% auf 105 Mio. Euro) und ist nur noch hauchdünn profitabel (0,8 Mio. Euro Ebit). Zwei interessante Erkenntnisse lassen sich aus dem gestrigen Tage dennoch ziehen: 1.) Hypoport traut sich auch weiterhin keine Vorhersage fürs Gesamtjahr zu („Da der deutsche Wohnimmobilienmarkt in den letzten 25 Jahren eine solche Entschleunigung noch nicht erlebt hat, ist die Geschwindigkeit der Marktnormalisierung jedoch schwer prognostizierbar“) – ein klares Indiz, dass sich die Lage am Baufi-Markt seit Ende September kaum gebessert haben dürfte; und 2.) trotzdem hat sich die Hypoport-Aktie seit ihrem September-Tief (77 Euro) auf mittlerweile 145 Euro erholt.

Das entspricht dann doch wieder einer Marktkapitalisierung von 945 Mio. Euro bzw. dem grob 20-fachen des 2021er-Ebits. Wie kommt’s? Nun, dass Hypoport-Chef Ronald Slabke dieser Tage gegenüber der „Wirtschaftswoche“ den Wegfall von bis zu 10% der rund 2.300 Stellen annoncierte, hat dem Kurs nicht geschadet – ebenso wenig wie die Ankündigung, dass ein Teil der Belegschaft, um weiteres Geld zu sparen, nur noch 80% arbeiten soll. Was aber sicherlich auch eine Rolle spielt: Die Investoren billigen Hypoport, anders als manchem anderen Fintech, eine gewisse Substanz zu.

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Kurz getickert

  • Die Hamburger Neobank Tomorrow hat am ersten Tag ihre neuen Crowdfunding-Kampagne binnen weniger Stunden bereits 2 Mio. Euro bei Kleinanlegern eingesammelt
  • Nach dem Zusammenbrach der Krypto-Börse FTX sind die hiesigen Spieler um Schadenbegrenzung bemüht. So lässt das Wiener Krypto-Unicorn Bitpanda seine Assets nun einer Sonderprüfung durch KPMG unterziehen, um Vertrauen zurückzugewinnen (Bloomberg)
  • Ähem, ist der Friedman eigentlich Banker, oder heißt er nur so? The collapse of crypto firm FTX and its superstar founder Sam Bankman-Fried explained for those who know nothing about crypto. Business Insider
  • Das Berliner Groß-Fintech WebID erweitert sein Management um einen „Chief Financial Officer“ (Name: Christian Senitz) – und teilt mit, dass der Fokus der neuen Position auf „wachstums-beschleunigenden M&A-Transaktionen“ liegen soll. Sprich: Das bislang vor allem organisch wachsende Identifizierung-Fintech (Umsatz >20 Mio. Euro) will es strategisch offenbar dem Münchner Erzrivalen IDNow nachtun, der in den letzten Jahren aggressiv auf Zukäufe gesetzt hatte

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Was uns die Creditshelf-Zahlen über den deutschen Kreditmarkt sagen

Zugegeben, gemessen an seiner Relevanz widmen wir dem KMU-Finanzierungsportal Creditshelf viel zu viel Sendezeit. Das, allerdings, tun wir nicht aus Jux und Dollerei (oder jedenfalls nicht nur). Sondern: Creditshelf ist nun mal das einzige börsennotierte und also unterjährig berichtende Banking-Fintech hierzulande. Plus: Das Marktsegment, in dem die Frankfurter unterwegs sind (Kredite für kleine und mittelständische Unternehmen), ist eines, in dem man auch von den Banken nicht wirklich mit Datenpunkten zugeschüttet wird. Drum: Creditshelf ist zwar, anders als der ungleich größere Berliner Baufi-Spezialist Hypoport, kein Branchen-Seismograf. Sich die Zahlen alle drei Monate ein bisschen genauer anzuschauen, kann allerdings nicht schaden …

… Also, auf gehts:

  1. Auf neun Monate gesehen hat Creditshelf in diesem Jahr nun Kredite im Umfang von 94,3 Mio. Euro arrangiert. Verglichen mit dem Vorjahreswert entspricht das einem Rückgang von 15%. Das Geschäft floriert also nicht wirklich (siehe auch den französisches Konkurrenten October, der sein deutsches Neugeschäft vorerst eingefroren hat).
  2. Schwer zu sagen, was der wesentliche Grund für das Minus ist. Vielleicht haben Creditshelf nach der Pleite des Refi-Partner Amsterdam Trade Bank zuletzt schlicht die Mittel gefehlt. Plausibel ist aber auch die Annahme, dass die Frankfurter angesichts der konjunkturellen Großwetterlage zuletzt sehr restriktiv in der Kreditvergabe sein mussten und das wesentliche Produktversprechen (Plattformen bedienen auch KMUs, die bei Banken durchs Raster fallen) nicht wirklich einlösen konnten.

Ob die Anfang dieser Woche vermeldete Gewinnung von Goldman Sachs als neuem Refi-Partner wirklich den Durchbruch bringt – das steht abzuwarten. Interessanter erscheint uns die strategische Neuausrichtung, die das Frankfurter Fintech erwägt. Creditshelf will nämlich prüfen, „selbst als Investor in arrangierten Krediten“ aufzutreten. Das wäre nach unserem Verständnis das „Modell Auxmoney“. Und vielleicht liegt ja hier die Wahrheit: Wer als Kreditplattform im konjunkturellen Abschwung reüssieren will, der muss die riskantesten Tranchen selbst nehmen, um für den Rest ausreichend Funding zu finden. Der entscheidende Schlüssel wäre mithin: Eigenkapital.

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Exklusiv: Fidor Bank soll bis spätestens 2024 abgewickelt werden

Eine Überraschung ist es nicht mehr – aber bitter natürlich trotzdem: Die Fidor Bank soll laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene bis Mitte 2024 liquidiert werden. Damit zieht die hinter Fidor stehende französische Großbank BPCE sechs Jahre nach der Übernahme einen Schlussstrich unter eine jahrelange strategische Irrfahrt mit kumulierten Verlusten im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Das Neukundengeschäft soll den Informationen zufolge eingestellt werden, den Bestandskunden dürfte ab Anfang 2023 gekündigt werden. Die Mitarbeiter wurden am Mittwoch bei einem Townhall Meeting informiert. BPCE hatte die Fidor Bank 2016 für einen kolportierten Kaufpreis von rund 100 Mio. Euro erworben. Das Engagement entwickelte sich bald zu einer Investitionsruine. Um Verluste unter anderem aus verunglückten Kredit-Engagements zu kompensieren, mussten die Franzosen bis 2021 Eigenkapital im Umfang von aggregiert 281 Mio. Euro nachschießen. Operativ kam die Fidor Bank, die einst als Wegbereiter für Fintech-Banken wie N26 oder Solaris galt, nie wirklich in Schwung. Im 2020er-Geschäftsbericht wies die 2009 gegründete Challenger-Bank 166.000 Kunden, eine Bilanzsumme von 1,4 Mrd. Euro sowie einen kumulierten Zins- und Provisionsüberschuss von gerade mal noch 16 Mio. Euro aus – bei Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 53 Mio. Euro. Unseren Informationen zufolge soll die Fidor Bank bei ihrer Abwicklung von KPMG begleitet werden.

  • Niedergang eines Hoffnungsträgers – unser großes Fidor-Bank-Dossier: FS Premium

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Bafin vs. Krypto – Beziehungsstatus: Kompliziert

Als die Coinbase Germany GmbH im Juni letzten Jahres als erster Anbieter hierzulande eine Bafin-Erlaubnis zur Erbringung von Krypto-Verwahrgeschäft erhielt – da deutete sich eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten an. Die Bonner Aufseher hatten demonstriert, dass die mit der Zeit gehen; die weltgrößte Krypto-Börse hatte nachgewiesen, dass sie sich brav dem hiesigen Regelwerk unterwirft; und alle miteinander – also Banken wie Fintechs – hatten irgendwie das Gefühl, auch Deutschland sei nun reif für den Krypto-Boom …

… Eineinhalb Jahre später ist von der damaligen Euphorie kaum noch etwas übrig. Man muss zwar nicht zu hoch hängen, dass die Coinbase Germany GmbH von der Bafin gestern öffentlich zurechtgewiesen worden ist (wegen „organisatorischer Mängel bei einer Jahresabschlussprüfung“) – schließlich haben etliche alteingesessene Banken zuletzt ähnliche Rüffel kassiert. Trotzdem passt der Vorfall ins Bild. Vor drei Wochen wurde bekannt, dass N26 sein neues Krypto-Feature aufgrund von Bafin-Bedenken hierzulande erst einmal nicht anbieten darf; vergangene Woche wurde aus selbigen Gründen der Deutschland-Start des hochgewetteten Berliner Krypto-Startups Unstoppable Finance verschoben. Und nun also Bafin vs. Coinbase …

… Addiert man hierzu noch den gescheiterten Verkauf der Von-der-Heydt-Bank an Bitmex zu Beginn dieses Jahres und das „Der Austausch mit der Bafin war schlecht“-Gemoppere des Binance-Gründers neulich (siehe hier), ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. In Zahlen: 2020 wollten angeblich mehr als 50 Anbieter (Banken wie Fintechs gleichermaßen) einen Erlaubnisantrag für Krypto-Verwahrgeschäfte stellen. Tatsächlich hat die Bafin die Erlaubnis bis heute in gerade mal vier Fällen (Coinbase, HAL/Kapilendo, Tangany, Upvest) final erteilt.

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Exklusiv: Smava stellt Baufinanzierungs-Beratung vorerst ein

Kaum ein Finanz-Startup geht derart mit der Konjunktur wie Smava. Noch vor wenigen Monaten strotzte das Berliner Kreditvergleichs-Portal vor Kraft, vermeldete für 2021 stolze Umsatzerlöse von 162 Mio. Euro (das war nicht ganz, aber fast das Niveau von N26) – und kündigte an, neben dem Vergleich von Ratenkrediten nun auch die Vermittlung von Baufinanzierungen zu forcieren [in unserem Artikel aus dem Mai las sich das so: „Dieses Geschäft lief zuletzt bereits nebenher, nun wollen die Berliner die private Wohnimmobilienfinanzierung offenbar perspektivisch zur zweiten Säule neben der Konsumentenfinanzierung ausbauen (…) Zuletzt sei man monatlich in diesem Bereich bereits „auf gut 10.000 Kreditanfragen“ gekommen, sagt Smava-Chef Alexander Artopé und wähnt sich damit – ein Einschätzung, die wir uns nicht zwingend zu eigen machen – schon jetzt „unter den fünf größten Plattformen“].

Rückblickend betrachtet hat Smava bei seiner Baufi-Offensive indes einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt erwischt. Über den Sommer brach das Neugeschäft mit privaten Wohnimmobilien-Krediten branchenweit ein (siehe unser Themen-Dossier hier), auch die Vermittlungs-Plattformen gerieten unter Druck, wie das Beispiel von Hypoport zeigt.

Nun macht die Baufinanzierung bei Smava zwar nur extrem geringen Anteil des Umsatzes aus (auf die Probleme im Stammgeschäft mit Ratenkrediten reagierten die Berliner zuletzt ja bereits mit Entlassungen, siehe hier und siehe weiter unten). Trotzdem zog Artopé die Notbremse: Nach Informationen von Finanz-Szene wurde das rund zehnköpfige Team für die Baufinanzierungs-Beratung erst einmal aufgelöst. Alle Konzentration gilt jetzt den Konsumentenkrediten.qonto

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Linktipps

  • Wie Binance den einstigen Krypto-Superstar FTX zu Fall brachte. Finance Fwd
  • Die Folgen des Falls Binance/FTX für die weltweite Krypto-Branche. Finance Fwd

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Personalien

  • Fintech-Wechsel aus der zweiten Reihe: Felix Glahn, bislang Produktmanager beim Berliner Kreditkarten-Fintech Moss, wechselt nach Paris zur neuen Penta-Mutter Qonto (für Penta übrigens war Glahn auch schon mal tätig).
  • Die LBBW-Managerin Isabella Domann-Härning, die für die Landesbank zuletzt im Firmenkundengeschäft in Singapur tätig war, hat bei dem Münchner Fintech iBanFirst als „Head of Desk“ angeheuert.
  • Der ehemalige Deutschlandchef des niederländischen Payment-Fintechs Mollie, Frank Bertele, wirkt (nach Zwischenstation Grillherstellers Mercklinger) nun wieder bei einem Finanz-Startup. Er soll dem spanischen Finanzierungs-Fintech Capchase als „DACH Country Manager“ den Weg in den hiesigen Markt ebnen. (Ffwd)
  • Das Berliner Groß-Fintech WebID erweitert sein Management mit Christian Senitz um einen „Chief Financial Officer“ – und teilt mit, dass der Fokus der neuen Position auf „wachstums-beschleunigenden M&A-Transaktionen“ liegen soll.

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Creditshelf partnert mit Goldman – und schockt mit Umsatzwarnung

Der KMU-Kreditvermittler Creditshelf hat gestern Abend nach Börsenschluss von drastisch unter den Erwartungen liegenden Umsätzen gewarnt. Anstatt bei 10 Mio. bis 12 Mio. Euro wie bislang prognostiziert würden die Einnahmen im laufenden Jahr auf voraussichtlich 7 Mio. bis 8 Mio. Euro hinauslaufen – mithin also grob das Vorjahresniveau (7,3 Mio. Euro). Als Grund verweist das Frankfurter Fintech auf das „für die Restwochen des Geschäftsjahres 2022 zu erwartende Neugeschäft“. Die Ebit-Prognose von 0 Mio. bis 1 Mio. Euro behielt Creditshelf zwar bei. Hier hilft indes (siehe unsere Aufarbeitung hier) nicht zuletzt eine Einmalzahlung des Insolvenzverwalters des einstigen Refinanzierungs-Partners Amsterdam Trade Bank geschuldet.

In puncto Refinanzierung präsentierte Creditshelf derweil einen neuen Partner – nämlich Goldman Sachs. Die US-Bank will laut der Mitteilung von gestern Abend bis zu 100 Mio. Euro an besicherter Refinanzierung für Kredite bereitstellen, die Creditshelf über seine Plattform für deutsche KMUs arrangiert. Zugleich will Creditshelf auch prüfen, das Geschäftsmodell zu verändern einschließlich der Möglichkeit, selbst als Investor in arrangierten Krediten aufzutreten (also ähnlich wie Auxmoney) – was indessen die Aktionäre gesondert beschließen müssten.

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Kurz getickert

  • Mastercard steigt mit einer Minderheitsbeteiligung (deren Höhe das Kreditkarteninstitut auf Anfrage nicht beziffert) bei dem französischen „Banking as a Service“-Fintech Treezor ein. Der Solarisbank-Herausforderer, der mehrheitlich der französischen Großbank Société Général gehört, läuft hierzulande bislang eher unter dem Radar, will mithilfe von Mastercard aber u.a. in Deutschland wachsen.
  • A propos Solaris: Der Berliner „Banking as a Service“-Spezialist  hat einen neuen Fintech-Kunden – und zwar die Finanz-App Paycell, ein Tochter-Unternehmen des türkischen Mobilfunkanbieters Turkcell. Paycell expandiert gerade in Europa und hat sich dafür als ersten Standort Stuttgart ausgesucht. (Ffwd)
  • Mal ein Datenpunkt für zwischendurch: Das auf Wealth-Tech-Lösungen spezialisierte Frankfurter B2B-Fintech Fincite, von dem wir bislang dachten, es würde Amerika nur von der Landkarte kennen, hat nach eigenen Angaben im US-Geschäft „kontrahierte Umsätze“ von mehr als 3 Mio. Euro sicher.
  • Der britische N26-Herausforderer Revolut ist nach Aussage von CEO Nick Storonsky bereits seit vergangenem Jahr profitabel – Geschäftszahlen, die das belegen könnten, will die Neobank allerdings erst im Dezember veröffentlichen. (Sifted)
  • Das Münchner Working-Capital-Fintech CRX Markets verliert einen seiner Schlüsselmanager, nämlich den „Vice President Finance“ Bernhard Roth, der sich einem Social-Media-Post zufolge einer „neuen Herausforderung“ hingeben will, welche auch immer das sein mag.
  • Apropos Abschied: Die deutsche Banking&Fintech-Community nimmt fürs Erste Abschied von …
    1. Dominik Steinkühler (Ex-Lendico, Ex-Commerzbank, Ex-Friday), den es zur VC-Tochter von Vorwerk verschlagen hat,
    2. Florian Müller (Ex-DKB und zuletzt schlanke sechs Monate „Head of Product“ bei Penta), der neuerdings wieder als „Head of Product“ eines Software-Dienstleisters namens Proliance firmiert, sowie von
    3. Dirk Rudolf (Ex-Sofortüberweisung, Ex-FintecSystems), der beim FintecSystems-Schlucker Tink jetzt auch offiziell raus ist und von nun an, äääähh, was eigentlich? Das Leben genießt? Keine Ahnung.

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Von 2 auf 10 Mio. Euro: Tomorrow will Erträge massiv gesteigert haben

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Exklusiv: Zörner wird Deutschland-Chef von Qonto/Penta

Bei der Berliner KMU-Neobank Penta sortiert die Neu-Mutter Qonto nach der Übernahme das Management neu: Der bisherige Penta-CEO Markus Pertlwieser hat seinen Platz im Management bereits im September geräumt und lediglich noch eine beratende Funktion (was ja ohnehin der Plan war, unklar war der Zeitpunkt). Was allerdings nicht bedeutet, dass Qonto den freien Posten nun mit eigenen Zöglingen besetzt – im Gegenteil. Neuer starker Mann im Deutschlandgeschäft des französischen Fintechs ist Lukas Zörner, bislang Produktchef bei Penta. Wie Qonto auf Anfrage bestätigte, übernimmt 29-Jährige nicht nur die Leitung des operativen Geschäfts auf dem deutschen Markt, sondern bekommt darüber hinaus noch einen Sitz in globalen Geschäftsleitung von Qonto. Torben Rabe, der bislang Deutschlandchef bei Qonto war, bleibt demnach offenbar Teil der Geschäftsführung, Zörner ist ihm allerdings vorgesetzt.

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Kurz getickert

  • Die kurioseste Fintech-Personalie des Jahres ist allem Anschein nach rückabgewickelt worden. Wie exklusiv berichtet, war der Technologie-Berater Holger Friedrich (der als Herausgeber der „Berliner Zeitung“ weit über die Finanzbranche hinaus bekannt wurde) in diesem Sommer laut Handelsregister zum Prokuristen bei der N26 Bank aufgestiegen, Inzwischen ist, was als erstes „Gründerszene“ aufgefallen war, der entsprechende Registereintrag verschwunden. Eine N26-Sprecherin wollte sich am Wochenende nicht äußern. Im Umfeld der Berliner Neobank wird die Berufung des eigenwilligen Multi-Managers rückblickend als spleenige Idee beschrieben, die schlichtweg nicht durchdacht gewesen sei
  • Finom führt Inaktivitätsgebühr ein: Die niederländische Neobank Finom (die auf die Banking-Infrastruktur der Solarisbank setzt) führt ab 21. November eine Inaktivitätsgebühr ein. Wer seine Karte nicht mindestens einmal pro Monat für eine Transaktion jenseits eines Bargeldbezugs nutzt, zahlt dann 1 Euro pro Monat fürphysische Karten und 0,50 Euro für virtuelle Karten
  • Das Berliner Kreditvergleichsportal Smava, das bereits im August rund 100 Beschäftigte entlassen hatte, trennt sich aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage nochmal von ungefähr derselben Zahlen an Mitarbeitern – dies besagen Informationen von Finanz-Szene und so berichtet es auch „Gründerszene“
  • Die Baader Bank steigt in den Handel mit Krypto-Assets ein – und greift dabei aufdie Technologie des Schweizer Anbieters Wyden zurück (FAZ/Paywall)
  • Das hochgewettete Berliner Krypto-Startup Unstoppable Finance schickt seine „Decentralized Finance“-App Ultimate an den Start – allerdings aus regulatorischen Gründen erst einmal nicht hierzulande, was an den Allerdings-nicht-in-Deutschland-Launch des Krypto-Trading-Tools von N26 kürzlich erinnert (Finance Fwd, HB/Paywall)
  • Das milliardenschwere amerikanische Payment-Fintech Stripe entlässt rund 1.100 Mitarbeiter, beim französischen Kreditkarten-Startup Pleo sind es rund 150 Beschäftigte. Entspricht jeweils rund 15% der Belegschaft

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Linktipp

  • Ein „Februar“ mitten im Herbst: Das neue Fintech des Lemon-Markets-Gründers Marcel Katenhusen. Finance Fwd

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N26 wird zur Aktiengesellschaft und präsentiert diese fünf Aufsichtsräte

Ohne Ironie ist’s natürlich nicht: Da haben unsere Groß-Fintechs die letzten ein, zwei Jahre schön brav an ihrer „IPO-Readiness“ gearbeitet – und jetzt wären sie (mehr oder weniger) so weit, doch der IPO-Markt ist tot. Nun denn. Jedenfalls hat N26-CEO Valentin Stalf gestern vor ausgewählten Journalisten den Governance-Umbau der Berliner Neobank in eine Aktiengesellschaft angekündigt (um im gleichen Atemzug zu erklären, dass es „bis zum Börsengang noch einige Jahre dauern wird und der IPO auch nur eine Option ist“). Aus der bisherigen GmbH soll als Zwischenschritt eine AG werden und laut Stalf „innerhalb der nächsten zwölf Monate“ eine europäische SE. Auf dem Weg dorthin tut’s der startup-übliche Beirat, besetzt mit Abgesandten der VC-Investoren, freilich nicht mehr. Stattdessen braucht es als AG (auch als noch nicht börsennotierte) einen unabhängigen, haftenden und von der Bafin abgesegneten Aufsichtsrat. Hier die Gründungs-Mitglieder des neuen N26-Gremiums im Überblick:

  • Marcus W. Mosen wird N26-Aufsichtsratschef. War von 2015 bis 2018 CEO des Zahlungsdienstleisters Concardis und gilt mit Stationen bei Ingenico, Ogone, Easycash und First Data als Payment-Urgestein. Investierte 2013 in den N26-Vorläufer Papaya, ist darum auch heute noch Gesellschafter (und falls jemand fragt und weil es die Transparenz ja auch gebietet: Genau, es handelt sich um denselben Marcus Mosen, der ab und an als Gastautor auch für Finanz-Szene schreibt. Die Headline „Unser Gästeblogger wird zum Paul Achleitner von N26“ haben wir uns schweren Herzens verkniffen)
  • Jörg Gerbig wird stellvertretender AR-Chef. Gründete  einst die Lieferdienst-App Lieferando
  • Barbara Roth wird Vorsitzende des Regulatorik-Ausschusses. War früher Chief Compliance Officer bei der HVB-Mutter Unicredit und wechselte Anfang des Jahres als „Group Head Internal Audit“ zur Deutschen Börse.
  • Julian Deutz bekommt den Vorsitz über den Audit- & Risikoausschuss. Ist Finanzchef beim Medienkonzern Axel Springer, dessen VC-Arm dereinst zu den ersten Investoren bei N26 gehörte.
  • Robert Kilian sitzt den Ausschüssen zur Nominierung und Vergütung vor. Der Rechtsanwalt war bis 2020 Generalbevollmächtigter bei N26, gründete zwischenzeitlich ein Software-Startup und doziert an der Berliner Humboldt Universität zu Regulatorik und Unternehmertum.

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Sämtliche Fintech-Meldungen aus dem Oktober in der Übersicht

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