Fintech-Ticker

Von Trade Republic bis Solaris: Alle Fintech-Meldungen aus dem Januar

In unserem Fintech-Ticker halten wir Sie über die (vor allem deutschen) Finanz-Startups auf dem Laufenden.

Hier unser Ticker mit sämtlichen Meldungen aus dem Januar 2023:

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Exklusiv: Liqid verdoppelt den Umsatz – gibt zugleich aber Rätsel auf

Der Berliner Robo Advisor Liqid hat seine Provisionserträge im Geschäftsjahr 2021 grob verdoppelt – nämlich von 3,5 Mio. Euro auf 7,1 Mio. Euro. Hiervon entfielen rund 5,5 Mio. Euro auf die Finanzportfolio-Verwaltung, gut 900.000 Euro auf die Anlageberatung und gut 600.000 Euro auf „sonstige Serviceleistungen“, wie aus dem dieser Tage veröffentlichten Geschäftsbericht der Liqid Asset Management GmbH hervorgeht. Gleichwohl arbeitete das Investment-Fintech offenbar weiterhin defizitär.

So weist die Muttergesellschaft Liqid Investments GmbH für 2021 einen weiteren achtstelligen Jahresfehlbetrag aus, diesmal grob 12,3 Mio. Euro. Das dazu führte, dass bei einer nahezu unveränderten Kapitalrücklage von 39,5 Mio. Euro ein nicht gedeckter Fehlbetrag von 5,4 Mio. Euro zu Buche stand. Die Mitte 2021 verkündete Finanzierungsrunde in Höhe von 88 Mio. Euro spiegelt sich in den Abschlüssen nicht so ganz. Allerdings wird auf eine im März 2022 durchgeführte Kapitalerhöhung verwiesen. Dabei seien den Rücklagen rund 25 Mio. Euro zugeführt worden. In derselben Textpassage ist von einer „Umwidmung“ in Höhe von 10 Mio. Euro sowie von einer Bareinzahlung über 15 Mio. Euro die Rede. Sollte das alles additiv zu verstehen sein, wären es zusammen rund 50 Mio. Euro.

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Wo ist die Ratio? Sieben Gedanken zum 2,3%-Zins von Scalable Capital

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Kurz getickert

  • Die neuen Beschränkungen für die Solarisbank sind nun offiziell. So veröffentlichte die Bafin gestern eine Anordnung, wonach der „Banking as a Service“-Anbieter aufgefordert wird, Mängel „insbesondere im Risikomanagement auf Gruppenebene und im aufsichtlichen Meldewesen“ zu beseitigen. Bis die Probleme gelöst sind, dass das Berliner Fintech ohne Zustimmung der Aufsicht keine neuen Partner mehr aufnehmen. Zudem schickt die Bafin der Solarisbank einen weiteren Sonderbeauftragten ins Haus.
  • Der Smartbroker hat seine 2022er-Prognose abermals gesenkt. Der Umsatz soll nur bei bei 52 Mio. Euro (bislang: 54-57 Mio. Euro), das operative Ebitda bei 9 Mio. Euro (Prognose: 10-12 Mio. Euro) liegen.

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Podcast (frei zugänglich)

War’s das mit der Fintech-Konsolidierung – oder geht sie erst richtig los?

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Exklusiv: Fidor-Bank bleibt ein operatives Desaster

Der dieser Tage veröffentlichte 2021er-Geschäftsbericht der Fidor Bank liefert reichlich Erklärungen für die (siehe unseren Scoop hier) kürzlich vom französischen Mutterkonzern BPCE verfügte Abwicklung des Instituts. So standen einem aggregierten Zins- und Provisionsergebnis von 15,3 Mio. Euro mehr als dreimal so hohe Personal- und Sachaufwendungen (48,0 Mio. Euro) gegenüber – ein operatives Desaster. Der Jahresfehlbetrag belief sich auf 28 Mio. Euro. Dadurch wuchs der Bilanzverlust (also der aggregierten Cashburn seit Gründung) auf 273 Mio. Euro. BPCE schoss weitere fast 30 Mio. Euro an Eigenkapital nach.

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Bafin-Antrag ist gestellt! Trade Republic will Vollbank werden

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Hawk AI bekommt 15 Mio. € – das höchste Fintech-Funding seit Monaten

Man muss die positiven Fintech-Nachrichten so ein bisschen suchen dieser Tage. Was aber nicht heißt, dass es sie nicht gäbe. Die starken Umsatzzahlen von Trade Republic waren so ein Mutmacher; die Verdopplung der Zahl der Sparpläne bei Scalable Capital ebenfalls; und nun – gibt es also auch mal wieder eine nennenswerte Finanzierungsrunde zu vermelden. So hat der Münchner Anti-Geldwäsche-Spezialist Hawk AI nach eigenen Angaben rund 15 Mio. Euro bei Investoren eingeworben …

Es handelt sich (was ja schon zeigt, wie trostlos die allgemeine Lage ist) um das höchste Funding für ein bankennahes deutsches Fintech seit etwa einem halben Jahr. Zur Bewertung machte Hawk AI keine Angaben. Allerdings findet sich in Registerauszügen ein Hinweis, wonach die Gesellschafter bereits Mitte Dezember eine Erhöhung des Stammkapitals um knapp 16.000 Euro auf gut 58.000 Euro beschlossen haben. Wenn dieser Vorgang das nun verkündete Funding spiegelt (wovon wir einfach mal ausgehen), dann hätten wir es mit einer Taxierung von 55 Mio. Euro zu tun. Sehr ordentlich.

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Viel Burn, wenig Cash: Neue Zahlen zum Kontist-Verkauf

Dass die auf Freelancer spezialisierte Berliner „Frontend-Bank“ Kontist zum Zeitpunkt ihrer Übernahme durch die dänische Ageras A/S letzten Sommer finanziell unter Druck stand – das haben die Kollegen von „Finance Forward“ damals ja überzeugend aufgedeckt (siehe den Artikel hier). Der inzwischen einsehbare Geschäftsbericht der Kontist GmbH (also der operativen Einheit des Fintechs) liefert nun weitere Details. Demnach summierten sich per Ende 2021 der Verlustvortrag (20,0 Mio. Euro) und der Jahresfehlbetrag (10,7 Mio. Euro) auf zusammen mehr als 30 Mio. Euro. Demgegenüber stand eine Kapitalrücklage von lediglich rund 15 Mio. Euro. Der Rest des Geschäfts wurde aus Verbindlichkeiten finanziert, die zum Stichtag 19,3 Mio. Euro ausmachten. Der Kassenbestand zu diesem Zeitpunkt? Weniger als 1 Mio. Euro.

Mit Blick auf das weitere Geschäft hielt der auf den 7. Juli 2022 datierte Abschluss fest: „Die Geschäftsführung plant für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 weiter mit Mittelabflüssen aus der operativen Geschäftstätigkeit. Die Gesellschaft benötigt […] in den folgenden 12 Monaten liquide Mittel von insgesamt TEUR 7.000, um ihre operative Geschäftstätigkeit aufrecht zu halten und ihrer vertraglichen finanziellen Verpflichtungen nachgehen zu können. Im Juli 2022 hat die Gesellschaft ein Angebot der Ageras A/S, Kopenhagen/Dänemark, erhalten, welche sich verpflichtet, die gesamten Anteile der Kontist GmbH zu übernehmen, Mittel in Höhe von TEUR 7.000 in die Gesellschaft in Form von Eigenkapital zu transferieren sowie existierende Drittverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.800 zu übernehmen.“

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Kurz getickert

  • Die Bafin nimmt die Solarisbank nicht nur an die Kandare (siehe weiter unten) – sondern sie tut das dem „Handelsblatt“ zufolge auch mit einem neuen Sonderprüfer. Bislang lag das Mandat bei PwC, nun werde die Bafin eine neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragen, so das „HB“.
  • Und nochmal Solarisbank: Aus einem dieser Tage veröffentlichten Geschäftsbericht der Krypto-Tochter „Solaris Digital Assets“ geht hervor, dass deren Geschäft zumindest 2021 noch wesentlich vom inzwischen in Abwicklung befindlichen Partner Nuri (ehem. Bitwala) abhing. Wörtlich heißt es in dem Abschluss: „Die Solaris Digital Assets GmbH […] erzielte […] 2021 Provisionserträge von TEUR 1.726. Davon [entfiel] ein wesentlicher Anteil auf Provisionserträge von Kunden, die durch den Partner Nuri GmbH, Berlin, an die Solaris Digital Assets GmbH herangetragen werden bzw. wurden.“
  • Als eines von nur wenigen Finanz-Startups traute sich CRX Markets im vergangenen Jahr, für unsere „Fintech unplugged“-Serie das 2021er-Zahlenwerk offenzulegen (siehe -> CRX Markets zieht blank: 50% mehr Umsatz – und ein neues Funding). Nun teilt der Münchner Trade-Finance-Marktplatz mit, das Finanzierungsvolumen über seine Plattform habe sich 2022 auf „über 19 Mrd. Euro“ verdoppelt. Zu den Erträge machte CRX keine Angaben.
  • Die „Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank“ aus Reinheim (für Insider: die „Magerkurth-Volksbank“) reicht die nächste auffallend hohe Kreditlinie an ein Finanz-Startup aus. Profiteur diesmal: der Steuer-App-Anbieter Zasta. Die Summe diesmal: 60 Mio. Euro. Der Zweck diesmal: Zasta bietet seinen Kunden eine sogenannte „Steuersofort-Auszahlung“ von 75% der geschätzten Steuererstattung – dieses Angebot wird über die Volksbank-Millionen refinanziert. Finance Fwd
  • Das Leipziger Investment-Fintech Evergreen hat in einer Finanzierungsrunde einen einstelligen Millionenbetrag eingesammelt – angeblich ging es um 1,3 Mio. Euro.

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Kaum Umsatz, viel Cashburn: Vivid Money und der weite Weg zur Profitabilität

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Kurz getickert

  • N26 rollt sein zunächst nur in Österreich gelaunchtes Krypto-Angebot nun auch auf dem deutschen Markt aus. Hintergrund der Verspätung: Der Whitelabel-Partner Bitpanda verfügt erst seit wenigen Wochen über die hierzulande nötige Bafin-Lizenz.
  • Das auch hierzulande aktive schwedische Fintech Anyfin (Spezialgebiet: Konsumkredite) bekommt 30 Mio. Euro frisches Kapital.
  • Die Helaba wagt sich (siehe z.B. auch hier und hier) Schritt für Schritt gen Fintech – und investiert nun 5 Mio. Euro in einen Proptech-Fonds, also ein Vehikel, das in Technologie-Startups aus dem Immobilienbereich investiert (Mitteilung).

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Fast 100 Mio. € Umsatz! Hier kommen frische Zahlen von Trade Republic

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Bafin nimmt Solarisbank an die Kandare

Die Bafin verschärft die Gangart gegenüber der Solarisbank – und zwar massiv. Wie der künftige Vorstandschef Carsten Höltkemeyer gegenüber dem „Handelsblatt“ (Paywall) eingestand, gilt für den „Banking as a Service“-Spezialisten vorerst „ein Erlaubnisvorbehalt hinsichtlich neuer Partnerschaften“. Sprich: Die Solarisbank darf neue B2B-Kunden nur noch dann annehmen, wenn die Finanzaufsicht explizit zustimmt – eine zwar nicht identische, aber doch vergleichbare Beschränkung, wie sie seit gut einem Jahr auch für N26 gilt (die B2C-Neobank darf höchstens 50.000 Neukunden pro Monat gewinnen). Noch kurz zum Hintergrund: Die Bafin hatte schon 2020 teils schwerwiegende Mängel bei Solaris festgestellt und einen Sonderprüfer entsandt. Offenbar sind die Probleme aus Sicht der Aufseher immer noch nicht wirklich behoben.

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Diese 41 Fintechs wurden seit 2020 verkauft, gingen pleite – oder sind ganz weg

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Linktipp

Wussten Sie schon, dass die „2% auf alles“-Zinsaktion von Trade Republic (siehe unsere große Analyse weiter unten( binnen rund zwei Wochen zu einem Mittelzufluss von mehr als 1 Mrd. Euro geführt hat? Dies berichten unsere Kollegen von „Finance Forward“

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Wie Vanguard unseren Banken (und Fintechs) die Endkunden abjagen will

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Exklusiv: Paukenschlag bei digitalen KMU-Krediten – Compeon wird übernommen

Die Konsolidierung im Markt für digitale KMU-Kredite schreitet voran. So wird nach exklusiven Informationen von Finanz-Szene nun auch die Düsseldorfer Finanzierungs-Plattform Compeon verkauft – also jenes Fintech, das mit einem vermittelten Kreditvolumen von zuletzt 700 Mio. Euro als Marktführer hierzulande gilt. Der Schritt als solcher kommt nicht überraschend, schließlich hat in dem Geschäftsfeld bislang noch kein Startup eine wirklich kritische Größe erreicht (Lendico verkaufte sich 2018 an die ING Diba, 2020 gab die hiesige Funding-Circle-Tochter auf, Anfang letzten Jahres wurde Fincompare von den Volksbanken geschluckt, Creditshelf verpasste seine Ziele zuletzt deutlich – und der französische Anbieter October hat kürzlich sein deutsche Neugeschäft einstellt…). Was aber sehr wohl überrascht, das ist der Name des Käufers. Bei dem nämlich handelt es sich weder um eine Bank noch um einen Konkurrenten noch um einen Finanzinvestor. Sondern: Käuferin ist die Münchner „Banking as a Service“-Plattform Dock Financial, die beispielsweise Kreditkarten für Unternehmen anbietet. Schon im August stieg Dock Financial mit gut 10% bei Compeon ein, damals war eine Vertriebskooperation geplant, weil beide Unternehmen dieselbe Klientel ansprechen.

Dass hieraus nun eine Vollübernahme wird, deutet darauf hin, dass das schwierige Konjunktur- und Zinsumfeld (manche Mittelständler dürften bei der Aufnahme von Investitionskrediten zuletzt eher vorsichtig gewesen sein) auch an Compeon nicht spurlos vorbeigeht. Tatsächlich bestätigte Dock-Financial-CEO Marko Wenthin gegenüber Finanz-Szene einen Abschwung im zweiten Halbjahr. Der allerdings sei nur „vorübergehender Natur“, das Kerngeschäft mit der automatisierten Vermittlung etwa von Betriebsmittelkrediten weiterhin intakt. Er gehe daher davon aus, dass Compeon „binnen einiger Monate profitabel sein wird“, so Wenthin. Zum Kaufpreis machte der frühere Penta-Chef keine Angaben. Dass die verkaufenden VC-Investoren (darunter Tengelmann Ventures und DvH Ventures) die 50-Mio.-Euro-Bewertung aus 2020 verteidigt haben, muss allerdings bezweifelt werden. Die drei Compeon-Gründer Nico Peters, Kai Böringschulte und Frank Wüller bleiben als Manager an Bord.

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Achtung, liebe Banker! Die Konsolidierung unter Ihren IT-Beratern nimmt Fahrt auf

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Trotz Funding-Flaute: BNPL-Spezialist Mondu erhält 13 Mio. Euro

Als Gründer dürfe man sich nie zu wohl in seiner Haut fühlen, sagte Mondu-Gründer Philipp Povel vor wenigen Wochen im Podcast unseres Partner-Mediums „Finance Forward“. Schon damals war die Finanzierungssituation angespannt, die Investoren hielten ihr Geld zusammen. Wirklich verbessert haben sich die Rahmenbedingungen seitdem nicht. Trotzdem ist es Povel und seinem Startup Mondu nun gelungen, neues Geld zu bekommen. Insgesamt 13 Mio. Dollar hat das Berliner Team eingesammelt, angeführt wird die Finanzierungsrunde von Peter Thiels Fonds Valar Ventures und Fintech Collective. Alle Details gibt es heute Morgen bei „Finance Fwd“.

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2% auf alles!!! Welche Ratio steckt hinter der Irrsinns-Nummer von Trade Republic?

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Kurz getickert

  • Die Teambank (also die Ratenkredit-Tochter der DZ Bank) und der Berliner Plattform-Betreiber Hypoport wollen nach überstandener Pilotphase ihren gemeinsamen Ratenkredit-Marktplatz „Genoflex“ sektorweit ausrollen. Die Idee dahinter, nach unserem Verständnis: Volksbank-Kunden, denen mangels Bonität der hauseigene „Easycredit“ verwehrt bleibt, sollen über Genoflex ein alternatives Angebot von einem Drittanbieter erhalten.
  • Die neue Penta-Mutter Qonto vermeldet nun auch offiziell, alle Bestandskunden der Berliner KMU-Neobank bis Ende 2023 auf ihre Plattform migrieren zu wollen (was wir ja schon gemutmaßt hatten)
  • Das Münchner Investment-Fintech Scalable Capital hat sein Geschäft mit Sparplänen im vergangenen Jahr trotz Börsen-Flaute signifikant ausgebaut. Auf 12-Monats-Sicht habe sich die Zahl der laufenden Sparpläne von rund 500.000 auf etwa 1 Mio. Stück verdoppelt, sagte Gründer Erik Podzuweit der „FAZ“ (einfach mal zur Einordnung: Im gesamten Sparkassen-Sektor erhöhte sich die Anzahl der Sparpläne im Boom-Jahr 2021 um 1,1 Mio. Stück).  Die Gesamtzahl der Kunden bezifferte Podzuweit auf rund 600.000. Der letzte diesbezügliche Datenpunkt stammt aus dem vergangenen März; da waren es 500.000 gewesen.
  • Der Frankfurter Software-Entwickler Fintus – den sich letztes Jahr der hierzulande stets umtriebige „Buy & Build“-Finanzinvestor Anacap einverleibt hatte – übernimmt für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag den Münsteraner Konkurrenten Finstreet (Finance Forward).
  • Als eines der ersten Fintechs hierzulande hat Dwins („Finanzguru“) einen Geschäftsbericht für 2021 veröffentlicht. Die Provisionserträge und sonstigen betrieblichen Erträge summierten sich demnach auf gut 1,8 Mio. Euro; für 2022 strebte der Frankfurter Kontenaggregator dem Prognosebericht zufolge Gesamterlöse zwischen 3,4 Mio. und 3,9 Mio. Euro an
  • Fintechs können ihre Belegschaft künftig (womöglich) leichter am Unternehmen beteiligen: Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ (Paywall) will Finanzminister Lindner die Steuervorteile für Start-ups deutlich ausweiten. Wie die Kollegen unter Verweis auf ein Eckpunktepapier des Ministeriums berichten, soll der steuerliche Freibetrag von 1.440 Euro auf 5.000 Euro steigen; zudem sollen die Beteiligungen statt nach zwölf Jahren künftig erst nach 20 Jahren besteuert werden. Profitieren würden dem Artikel zufolge Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern und (oder?) maximal 100 Mio. Euro Umsatz.
  • Solarisbank vollzieht Umwandlung in eine Societas Europaea: Der Berliner „Banking as a Service“-Spezialist hat die angekündigte Änderung seiner Rechtsform perfekt gemacht – und firmiert jetzt nicht mehr als „Solarisbank AG“, sondern als „Solaris SE“.
  • Ein Gradmesser für den „deutschen“ Krypto-Crash: An der Börse Stuttgart (über die auch einige hiesige Banken ihre Krypto-Angebote abbilden …) ist der Handel mit digitalen Währungen im vergangenen Jahr um fast 60% auf ein Volumen von nur mehr 3,3 Mrd. Euro eingebrochen, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Mitteilung, HB (Paywall)

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Beschert die Zinswende der C24 Bank ein Geschäftsmodell?

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Creditshelf irritiert mit weiterer Umsatzwarnung

Als das Frankfurter KMU-Finanzierungsportal im November die Umsatzprognose einigermaßen drastisch von 10-12 Mio. Euro auf 7-8 Mio. Euro senkte – da dachte man eigentlich, dass es dabei nun aber auch bliebe. Schließlich war der allergrößte Teil des Jahres zu diesem Zeitpunkt bereits um. Zwischen den Jahren hat Creditshelf nun aber etwas verschämt eine weitere Ad-hoc verschickt – in der nur noch von 6-7 Mio. Euro Umsatz die Rede ist (zugleich wurde die Ebit-Prognose von bis zu plus 1 Mio. Euro auf bis zu minus 1 Mio. Euro angepasst …). Interessant auch, dass die Warnung mit „Verzögerungen“ bei einer „abgeschlossenen Refinanzierungsfazilität“ begründet wird. Unserer Vermutung, dass damit der ebenfalls erst im November verkündete Goldman-Sachs-Deal gemeint ist, wurde auf Nachfrage zumindest nicht widersprochen (siehe zu den Hintergründungen unseren Fintech-Ticker aus dem November)

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Fintech-Pleiten: Wenn auf 3 Mio. „Kunden“ nur 3,2 Mio. Erträge kommen

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Linktipp

Wie das milliardenschwere Berliner Insurtech Wefox mit einem fragwürdigen Deal sein Wachstum ankurbelte. Finance Fwd

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Alle Fintech-Neuigkeiten aus dem Dezember

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