Podcast (#75)

Nach dem Crash. Wie es für die deutsche Fintech-Branche weitergeht

Die größten Fehler passieren nicht – und das haben Fintechs vermutlich mit Fußballvereinen und Lotto-Gewinnern gemein –, wenn das Geld knapp ist. Sondern: Wenn es im Überfluss da ist.

Sagt wer? Einer, der es wissen muss, nämlich Ramin Niroumand, der als CEO des einstigen Company-Builders Finleap zahlreiche Groß-Fintechs hierzulande mit aufgebaut hat (von der Solarisbank über Penta bis Clark) – der aber, Stichwort Joonko, auch weiß, wie es ist, wenn große Pläne scheitern.

Was Niroumand auch zu Zeiten des Fintech-Hypes bereits war: ein Mahner, der vor zu viel vagabundierendem Geld warnte und die Auswüchse des Booms (etwa: die ständig steigenden Gehälter) mit Unbehagen verfolgte. Und so ist der 34-Jährige genau der richtige Gast, um in der heutigen, inzwischen 75. Folge von „Finanz-Szene – Der Podcast“ die aktuelle Verfassung deutschen Fintech-Branche zu besprechen.

Rückblick: Im vergangenen Jahr hatte der Boom seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Gigantische Funding ergossen sich über die Branche, Fintechs wie Scalable Capital oder die Solarisbank stiegen zu Unicorns auf, andere wie N26, Trade Republic oder Wefox wurden plötzlich sogar mit mehreren Mrd. Euro bewertet. Dann jedoch drehte die Stimmung. Fundings wurden knapper, Expansionspläne gekappt, schon bald folgten die ersten Entlassungen und zuletzt (siehe Nuri) auch die ersten Pleiten.

Und nun? War’s das mit dem Fintech-Boom und bleiben am Ende nur die ganz großen Player übrig? Oder hat der Crash vielleicht sogar seine guten Seiten – und sei es nur, weil sich mit weniger Geld auch weniger Unsinn machen lässt?

Ramin Niroumand (der sich neben Finleap inzwischen auf seinen Frühphasen-Finanzierer „Embedded Capital“ fokussiert) hat zu alldem eine klare Meinung. Ja, die Lage ist vielerorts ernst, Besserung (noch) nicht in Sicht. Aber: Er glaubt auch so etwas wie eine Läuterung zu erkennen: Die Mitarbeiter würden wieder loyaler, die Geschäftspläne realistischer, die Investoren konstruktiver. Und: Großen Neobanken wie N26 oder Solarisbank würden momentan von den äußeren Rahmenbedingungen sogar profitieren.

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