Raisin fährt Kerngeschäft um >50% hoch – aber wird das Wachstumstempo gehalten?

Der Einlagenbroker Raisin, dessen Umsätze nach der Zinswende regelrecht explodiert waren, hat die Zinswelle auch im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter geritten. Laut dem gestern offengelegten Abschluss kam das Berliner Fintech in 2024 auf Gesamterträge in Höhe von 247 Mio. Euro – verglichen mit dem Vorjahr eine nochmalige Steigerung um 43%. Dabei brummte insbesondere das Kerngeschäft mit der Vermittlung von Fest- und Tagesgeldern. Hier generierte Raisin auf einer Asset-Basis von mehr als 70 Mrd. Euro eigene Umsatzerlöse in Höhe von 179 Mio. Euro (+54%).

Ähnlich wie zuletzt bei Trade Republic (siehe hier) oder Auxmoney (siehe hier) lassen auch die Zahlen von Raisin erahnen, was für ein Hebel den Geschäftsmodellen großer Fintechs innewohnt, wenn tatsächlich die Skalierung einsetzt. So stand den besagten Erträgen (also der Viertelmilliarde Euro) ein gerade mal halb so hoher Verwaltungsaufwand gegenüber. Dass die Berliner beim Ebit trotzdem nur mit plus/minus null rauskamen, lag an den weiterhin hohen Marketingkosten (77 Mio. Euro) sowie an einem kräftigen negativen Einmaleffekt (nämlich einer Abschreibung in Höhe von rund 20 Mio. Euro).

Die Gretchenfrage ist nun allerdings, auch im Hinblick auf einen etwaigen Börsengang, ob das Modell von Raisin wirklich dauerhaft skaliert – oder ob es hierfür womöglich zu abhängig von der Zinsentwicklung ist. Denn, in der Tat: Es finden sich Indizien dafür, dass sich das Wachstum, seit der Zins-Boost nachlässt, merklich abgeschwächt hat.

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