Personalien-Ticker

Giromatch wechselt CEO aus – sowie 46 (!) weitere Bank- und Fintech-Personalien

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den Mai 2023:

–––

Exklusiv: Frankfurter Fintech Giromatch wechselt CEO aus

Nächster Wechsel an der Spitze von Giromatch: Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene hat sich CEO Klaus Zimmermann bereits per Ende März aus der Geschäftsführung des Kredit-Startups zurückgezogen. Stattdessen lenken seine beiden bisherigen Mitgeschäftsführer Daniel Conradt (der 2014 zu den Gründern von Giromatch gehörte) und Sascha Wolf (der 2016 dazugestoßen war) das Fintech nun allein – und wollen sich dabei offenbar auch finanziell stärker engagieren. So geht aus einem Protokoll der jüngsten Gesellschafterversammlung hervor, dass Conradt und Wolf sich das Recht haben einräumen lassen, bis Ende 2025 zusammen gut 13% der Giromatch-Anteile zu erwerben. Der entsprechende Stake gehört momentan noch dem Unternehmen selber und würde „zu einem Kaufpreis in Höhe des Verkehrswerts“ an die beiden Geschäftsführer übergehen. Conradt und Wolf halten schon jetzt jeweils etwas mehr als 13% an dem Fintech – und kämen dann zusammen auf fast 40%.

Um Giromatch war es die letzten Jahre still geworden. Gestartet waren die Frankfurter Mitte der 2010er-Jahre als Marktplatz, der Privatanleger auf der einen Seite und Kreditnehmer auf der anderen Seite zusammenbringen wollte (ähnlich wie Auxmoney in seinen früheren Jahren). Unter Führung eines der drei Co-Gründer, nämlich Ex-Deutschbanker Robin Buschmann, vollzog das Startup bald einen ersten Pivot – und versuchte sich stärker als Technologieanbieter für etablierte Finanzdienstleister zu etablieren. Dann aber übernahm 2019 der frühere Commerzbanker Zimmermann das Ruder (der sich vorher schon als Investor bei Giromatch eingekauft hatte und laut letzten Registereinträgen immer noch 18% hält) und positionierte das Startup nach unserem Verständnis wieder näher an der Schnittstelle zum Endkunden. Am Telefon sagte uns Zimmermann gestern, die von ihm initiierte Neuausrichtung sei „erfolgreich abgeschlossen“, daher habe er die Führung nun an Wolf und Conradt übergeben. Bei Giromatch selber war am späten Nachmittag zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

–––––––––––––––––––

Kurz getickert

  • Der frühere Raisin-Manager Stephan Simon schlägt nach gut anderthalbjähriger Tätigkeit für das Krypto-Fintech Immutable Insights nun als Chief Financial Officer beim hochgewetteten Berliner Kreditkarten-Startup Pliant auf.
  • Die Erweiterung des Donner-Reuschel-Vorstands um den früheren PSD-Mann Dominic Rosowitsch hatten wir kürzlich ja exklusiv vermeldet (siehe unten). Der Umbau in der Chefetage der Hamburger Privatbank geht allerdings noch weiter. So kommen zum 1. Juli auch zwei neue Generalbevollmächtigte, nämlich Philip Marx (derzeit noch Head of Corporate Banking bei M.M. Warburg) und Felix Miederer (zuletzt Bereichsleiter für digitale Transformation bei der Commerzbank).
  • Ein halbes Jahr nach der Implementierung des N26-Aufsichtsrats (siehe unseren Personalien-Ticker aus dem November) kommt es in dem Gremium schon zu einer ersten Veränderung: Robert Kilian, der den Ausschüssen für Nominierung und Vergütung vorsitzen sollte, scheidet aus – und wird ersetzt durch die Compliance-Expertin Déborah Carlson-Burkart, die im Januar bereits in den Aufsichtsrat der Banktochter eingezogen war.
  • Deutsche Bank (I): Der bisherige M&A-Chef für die EMEA-Region bei Credit Suisse, William Mansfield, wird künftig in vergleichbarer Position für den hiesigen Marktführer tätig sein.
  • Deutsche Bank (II): Eigengewächs Ramona Fahnemann steigt zur „Head of Sustainable Solutions“ im heimischen Wealth Management auf.
  • Die Volksbank Mittelhessen holt die BDO-Wirtschaftsprüferin Sabine Curt als neue Generalbevollmächtigte.
  • Die frühere Finleap-Managerin Carolin Gabor tut es ihrem Ex-Kollegen Ramin Niroumand gleich – und geht mit einem eigenen VC-Fonds ins Rennen. 30 Mio. Euro seien im „First Closing“ schon zusammengekommen, 80 Mio. Euro sollen es werden. Finance Forward (Podcast)
  • Es ist tatsächlich so gekommen, wie in unserem „Aus der Szene“ dieser Tages schon vermutet (siehe weiter unten): Der frühere BayernLB-Vorstand Jan-Christian Dreesen wird Vorstandschefs des FC Bayern – und der deutsche Fußball-Rekordmeister damit künftig von zwei Ex-Bankern geführt.

–––––––––––––––––––

Die Bafin baut um – und setzt Frauke Menke auf die großen Auslandsbanken an

–––––––––––––––––––

Castellbanker Hille kündigt fünf Monaten im Vorstand seinen Abgang an

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass die Fürstlich Castell’schen Bank den vormaligen DWS-Manager Christian Hille als künftigen Vorstand vorstellte. Danach dauerte es rund 24 Monate, bis Hille das nötige Plazet der Bafin hatte – und nun, weitere fünf Monate später: ist Hille auch schon bald wieder weg. Der Aufsichtsrat habe seinem Wunsch entsprochen, “im Verlaufe des Jahres aus persönlichen Gründen aus dem Vorstand der Bank auszuscheiden”, teilte die Privatbank gestern mit. Dabei hatte das in Würzburg ansässige Institut eigentlich große Pläne mit Hille gehabt – er sollte die Vermögensverwaltung der kleinen Privatbank neu ausrichten.

Hilles Aufgaben im vierköpfigen Führungsgremium um Vorstandssprecher Ingo Mandt übernimmt nun Privatkundenvorstand Thomas Rosenfeld. Der war im April 2021 zunächst als designierter Vorstandssprecher vorgestellt worden, bevor sich der vormalige Aufsichtsratschef und ursprünglich als Interims-Vorstandssprecher präsentierte Mandt dann doch als Dauerlösung entpuppte. Auch im Aufsichtsrat des Instituts werden Stühle gerückt. An der Spitze des Kontrollgremiums folgt Christoph Schücking, früherer* Aufsichtsratschef von Metzler, auf den früheren Berlin-Hyp-Vorstand Jan Bettink. Zudem tritt die Fintech-Gründerin Jessica Holzbach (Penta, Pile) in das Gremium ein.

–––––––––––––––––––

Kurz getickert

  • Das Private-Equity-Fintech Moonfare sparte einen Geschäftsführer ein. Wie eine Sprecherin auf Anfrage von Finanz-Szene bestätigte, hat Frederik Meheus das Unternehmen im April verlassen. Er werde Moonfare aber weiterhin beraten.
  • Der Commerzbanker Christian Kastens (der bei den Frankfurtern bislang Risikovorstand der Ungarn-Tochter war) wechselt als Marktfolge-Vorstand zur Bank Bistum Essen.
  • Die BayernLB hat ja dieser Tage angekündigt, mit ihrer Immobiliensparte künftig auch in den Niederlanden präsent sein zu wollen – dortiger Standortleiter wird Christoph Schmitz-Wenz, der für die Landesbank auch schon in London und Tokio unterwegs war. Am Standort Mailand wird derweil die heutige Leiterin Paola Rote per Oktober von Martina Mühlhofer abgelöst, wie die „BÖZ“ vermeldet.
  • Die japanische Investmentbank Nomura hat Alex Bleck (bislang Deutsche Bank) als Leiter des deutschen Investmentbankings berufen.
  • Bei der VR Bank Kitzingen rückt die bisherige Prokuristin Selina Gruß in den Vorstand auf. Ihr Vorgänger Thomas Hemrich werde die Bank zur Jahresmitte „auf eigenen Wunsch“ verlassen, heißt es.
  • Die VR-Bank Taufkirchen-Dorfen regelt ihre Vorstandsnachfolge und reduziert das Gremium: Künftig sollen die neuen Vorstände Robert Pyrkosch und Markus Aigner das Institut zu zweit führen, die drei aktuellen Mitglieder Heinrich Oberreitmeier, Gerhard Hilger  und Josef Schmid werden in den kommenden anderthalb Jahren in Rente gehen.

–––––––––––––––––––

Am Beispiel von Klarna Deutschland: Wo landen die gefeuerten Fintech-Leute?

–––––––––––––––––––

Finanzchefin der DWS tritt ab

Die DWS verliert ihre Finanzchefin Claire Peel, die den Asset Manager der Deutschen Bank „im späteren Verlauf des dritten Quartals“ (originelle Formulierung) verlassen wird, um sich einer „attraktiven externen“ Herausforderung zu stellen, wie es gestern hieß. Peel war 2018 von der Deutschen Bank zur DWS gekommen, begleitete damals den Börsengang des Fondsdienstleisters – und genoss einen exzellenten fachlichen Ruf. Die Aktie der DWS verlor gestern 4,4% an Wert, wobei sie den größte Teil des Verlusts schon vor der Pflichtmitteilung zum Peel-Rücktritt erlitten hatte.

–––––––––––––––––––

Aus der Szene

Stehen künftig gleich zwei Ex-Banker an der Spitze des FC Bayern? Bekanntermaßen hat der frühere Hypo-Vereinsbank-Chef Michael Diederich kürzlich als Finanzchef beim deutschen Fußball-Rekordmeister angefangen – und wird dort jetzt von seinem Vorgänger eingearbeitet, dem einstigen BayernLB-Vorstand Jan-Christian Dreesen. Der wollte den Verein eigentlich im Sommer verlassen, wird nun indes von Münchner Lokalmedien (siehe hier die „tz“) als möglicher Nachfolger von Vorstandschef Oliver Kahn gehandelt. Darüber hinaus galt Dreesen zuletzt auch als möglicher künftiger Chef der Deutschen Fußball-Liga DFL.

–––––––––––––––––––

Kurz getickert

  • Die SWK Bank verliert zum Jahresende ihren Finanzchef Richard Groeneveld. Er wolle sich einer neuen beruflichen Herausforderung widmen, teilte der frühere N26-Manager gestern Abend mit.
  • Der frühere Wirecard-Bank-Vorstand Jörg Brand, der Mitte 2022 beim französischen Payment-Riesen Worldline angeheuert hatte, steigt ebendort nun zum Vorstand der Tochter Equens Wordline auf – also jenes „Issuing Processing“-Spezialisten, der im deutschen Markt zuletzt an Boden verloren zu haben scheint (siehe aus dem November unsere Analyse -> Wie die Commerzbank und Nexi das deutsche Karten-Processing aufwirbeln)
  • Bei der DZ Hyp zieht zum 1. November der bisherige NordLB-Manager Stefan Schrader in den Vorstand ein. Schrader übernimmt die Aufgaben von Sabine Barthauer, die bekanntlich (siehe unsere November-Personalien) an die Vorstandsspitze rückt .

–––––––––––––––––––

HSBC Deutschland verliert Vorstandschef Salsano an Standard Chartered

Stühlerücken bei den Auslandsbanken: Die HSBC Deutschland verliert ihren Chef Nicolo Salsano – der wiederum künftig die hiesigen Geschäfte einer anderen angelsächsischen Großbank führen soll, nämlich die der Standard Chartered Bank AG in Frankfurt. Dort tritt er voraussichtlich ab September die Nachfolge von Heinz Hilger an (über dessen Abgang wir vor einer Woche ja schon berichtet hatten, siehe weiter unten). Ein Sprecher der HSBC Deutschland wollte eine entsprechende „Bloomberg“-Meldung, die sich mit Informationen von Finanz-Szene deckt, auf Anfrage nicht kommentieren.

Salsano war im Mai 2021 zum Vorstandssprecher der HSBC Deutschland aufgerückt – wenige Monate bevor die britische Mutter beschloss, ihre Deutschland-Tochter zur Niederlassung mit Berichtslinie nach Paris zu degradieren. In Salsano geht nun schon der zweite hochrangige Manager in Düsseldorf: Wie im März bereits berichtet, wird der langjährige Private-Banking-Vorstand Rudolf Apenbrink die Bank im Juni nach 30 Jahren verlassen.

–––––––––––––––––––

Kurz getickert

  • Joachim Schorlemer, der nach seinem Ausscheiden als ING-Diba-Vorstand zunächst als Berater für selbige fungierte, macht nun endgültig in Consulting – als „Senior Advisor“ bei der New Yorker CEO-Beratung Teneo.
  • Thom Rasser, der sich im Februar als Finanzchef bei Solaris verabschiedet hatte (siehe hier), hat als „Chief Banking Officer“ bei dem Berliner Solarenergie-Startup Enpal angeheuert.
  • Die Hamburger Baufi-Gruppe Bilthouse holt die Henkel-Managerin Alexandra Hiebler als neue Finanzchefin in die Geschäftsführung.
  • Nächster Zugang in der Private-Banking-Offensive der Deka (siehe auch weiter unten): Birgit Elsinghorst, derzeit bei der DZ Privatbank für die Region Nord verantwortlich, übernimmt spätestens ab November die Leitung des Wealth Managements beim Fondsdienstleister der Sparkassen.
  • Wechsel innerhalb der DZ Bank: Katharina Thomas, bislang bei der R+V-Versicherung für das Risikomanagement verantwortlich, wird Generalbevollmächtigte bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall.
  • Die CDU-Politikerin Martina Schweinsfurt löst beim Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen Claus Kaminsky an der Vorstandsspitze ab.
  • Die SPD-Politikerin und Bundesministerin a.D. Brigitte Zypries übernimmt bei der Schufa das Amt der unabhängigen Ombudsfrau.
  • Im Vorstand der Sparkasse Minden-Lübbecke löst Thomas Beuchel zum Jahresende den in Rente gehenden Volker Böttcher ab. Beuchel kommt von der Neu-Ulm-Illertissen, wo er aktuell den Firmenkunden-Bereich leitet.
  • Die Sparkasse Duderstadt regelt ebenfalls ihre Vorstandsnachfolge und macht Markus Teichert zum neuen Chef – er soll auf Uwe Hacke folgen, der kommendes Jahr in den Ruhestand geht.
  • Bei der Bafin leitet der Christoph Blumenthal – dermaleinst Kommunikator bei der Deutschen Bank und hernach Berater bei Fintechs wie Penta oder Dwins –  ab Juli den Bereich „Presse und Social Media“.
  • Hauck Aufhäuser Lampe verstärkt seinen Kölner Standort mit einem siebenköpfigen Team von Merck Finck. Angeführt wird das Septett von Frank Hoppe, der zum Co-Niederlassungsleiter avanciert

–––––––––––––––––––

Vom Deuba/Moss-Deal bis zum Partner-Revival bei Qonto: Die Fintech-News aus dem Mai

–––––––––––––––––––

Kurz getickert

  • Ein halbes Jahr nach dem Rückzug von Vorstandschef Stefan Ermisch kündigt die Hamburg Commercial Bank bereits den nächsten CEO-Wechsel an. Laut einer gestern versandten Mitteilung wird Nachfolger Ian Banwell seinen Posten spätestens per Ende März nächsten Jahres aufgeben. „Persönlich kann ich mir keinen besseren Zeitpunkt vorstellen, um die Führung der Bank in neue Hände zu legen und mich neuen Aufgaben zu widmen“, wird der Manager zitiert. Banwell war 2019 zunächst als Chief Operating Officer in den HCOB-Vorstand eingezogen und im letzten Herbst dann auf den Chefposten gerückt.
  • Bei der Privatbank Donner & Reuschel avanciert der bisherige Bereichsleiter Dominic Rosowitsch laut Angaben in seinem Linkedin-Profil zum Vorstand. Der bislang für die Marktfolge Kredit zuständige Rosowitsch war vor zwei Jahren von einer der PSD Banken nach Hamburg gewechselt.

–––––––––––––––––––

Die alten Banker gehen jetzt zum Fintech. Und die Fintech-Jungs flüchten zur Bank

–––––––––––––––––––

Exklusiv: Einer der bekanntesten Frankfurter Auslandsbanken-CEOs zieht sich zurück

Der britische Finanzkonzern Standard Chartered sucht eine neue Deutschland-Spitze: Heinz Hilger, Vorstandsvorsitzender der hiesigen Standard Chartered Bank AG, verlässt das Amt nach nunmehr zehn Jahren, wie Finanz-Szene exklusiv erfuhr und eine Sprecherin auf Anfrage bestätigte. Hilger werde seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern, hieß es. Wer das Institut mit rund 11 Mrd. Euro Bilanzsumme, 250 Beschäftigten und einem operativen Ergebnis von 13 Mio. Euro künftig führen soll, steht indes noch nicht fest.
Zu den Gründen für Hilgers Abgang macht die Bank keine Angaben. Die Ergebnisse des Konzerns hatten im vergangenen Jahr die Erwartungen der Analysten enttäuscht – möglich also, dass der gestiegene Druck auf Standard-Chartered-CEO Bill Winters die Ursache für den Führungsumbau im Deutschlandgeschäft ist. Zudem ist auffällig, dass der Rückzug nur wenige Monate nach dem Bafin-Rüffel gegen die deutsche Einheit der Standard Chartered eingeleitet wird. Im September hatte die Finanzaufsicht das Institut nach einer Sonderprüfung dazu verdonnert, Mängel zu beseitigen, die “einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung” entgegenstanden. Im November folgten deshalb höhere Eigenkapitalanforderungen (siehe hier).

–––––––––––––––––––

Exklusiv: Ex-PwC-Partner wird Aufsichtsrat der Solarisbank

Die Solarisbank beruft nach Informationen von Finanz-Szene erstmals einen unabhängigen Aufsichtsrat (unabhängig in dem Sinne, dass er keinen der Solaris-Gesellschafter vertritt) – nämlich den früheren PwC-Partner Burkhard Eckes, der dort zuletzt als „Leader Banking & Capital Markets EMEA“ firmierte und nach Solaris-Angaben kürzlich ausgeschieden ist. Wie aus Registerunterlagen hervorgeht, hat Eckes den Posten bei Solaris zum 1. April angetreten und wird im ersten Jahr mit 95.000 Euro und fortan mit 60.000 Euro pro Jahr vergütet (aus unserer Sicht insofern zwei interessante Datenpunkte, als über Vergütungsstrukturen in der Fintech-Branche normalerweise eher wenig publik wird).

Solarisbank-Aufsichtsratschef Chef Ramin Niroumand konkretisierte auf unsere Nachfrage hin, dass Eckes eine hervorgehobene Rolle innerhalb des Kontrollgremiums zugedacht sei. So soll der Ex-PwC-Mann vom Start weg den Risiko- und Compliance-Ausschuss leiten. Wie Niroumand darüber hinaus betonte, war Eckes nicht Teil jenes PwC-Teams, das die Bafin Anfang letzten Jahres als „Sonderprüfer“ in die Solarisbank entsandt hatte. „Burkhard Eckes wird den Aufsichtsrat mit seiner langjährigen Expertise hervorragend ergänzen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, so Niroumand.

–––––––––––––––––––

Raisin versucht es mit dem nächsten US-Chef

Das Berliner Groß-Fintech Raisin besetzt die Führungsspitze seines US-Geschäfts neu – und zwar mit dem ehemaligen Visa-Manager Cetin Duransoy, der zuletzt beim kalifornischen Factoring-Startup Fundbox das operative Geschäft leitete. Die Fluktuation auf dem Posten scheint uns im Übrigen erwähnenswert: Nach der Fusion mit Deposit Solutions hatte Raisin zunächst zwei US-Chefs, nämlich Paul Knodel und Philipp von Girsewald. Ersterer verließ das Unternehmen vor rund einem Jahr, letzterer vor etwa einem halben Jahr – und was aus dem zwischenzeitlich ebenfalls als US-CEO firmierende Marcel Bock wird oder geworden ist, das ist nicht ganz klar (jedenfalls uns nicht).

–––––––––––––––––––

Kurz getickert

  • Dominik Schütz, bislang bei der Börse Stuttgart für deren Finanzplatz-Initiative „Stuttgart Financial“ verantwortlich, leitet seit Monatsbeginn den Startup-Inkubator der LBBW.
  • Und nochmal die LBBW: Der Investmentbanker Martin Steidle steigt zum „Head of M&A“ bei der baden-württembergischen Landesbank auf.
  • J.P. Morgan baut sein Team in Frankfurt weiter aus und holt dafür den Unicredit-Banker Max Hauer als neuen „Head of Innovation Economy Banking“ sowie den JPM-Alumnus Julian Schmidt (der zuletzt beim Liefer-Startup Delivery Hero das europäische M&A-Team leitete) als „Relationship Executive“.
  • Merck Finck Quintet verzeichnet den nächsten Abgang: Der Leiter des hiesigen Wealth Managements, Daniel Sauerzapf, macht rüber zu Hauck Aufhäuser Lampe, wo er ab Oktober als „Co-Chef“ ebenfalls die Vermögensverwaltung verantworten wird. Wer das andere „Co“ wird, steht noch nicht fest.
  • Der zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende IT-Dienstleister SIZ hat einen neuen Geschäftsführer – nämlich Jan Meyer im Hagen, zuletzt in gleicher Funktion beim Finanz Colloquium in Heidelberg tätig.
  • Nach knapp einem Jahr als Managing Director bei der Onvista Bank verabschiedet sich Peter Dietz wieder von der Commerzbank-Tochter. Wohin er geht, ist noch nicht bekannt.
  • Neuer Job für Asoka Wöhrmann: Der frühere DWS-Chef hat als „designierter CEO“ beim Augsburger Immobilien-Konzern Patrizia angeheuert und soll dort zeitnah den Firmengründer an der Unternehmensspitze ablösen.
  • Die Deka treibt ihre Private-Banking-Offensive voran und hat also regionale Vertriebsleiter Britt Grüner (bislang UBS) und Holger Seyfried (Ex-Apobank) verpflichtet.

–––––––––––––––––––

* In der ursprünglichen Version der Meldung hieß es, Christoph Schücking sei „derzeitiger“ Aufsichtsratschef von Metzler. Das stimmt aber nicht – seit Jahresanfang ist er nur noch stellvertretender Vorsitzender des Gremiums.

–––––––––––––––––––

Ex-WestLB-Banker zieht Jackpot – und weitere rund 80 Personalien aus dem April

Rechtehinweis

Die Artikel von Finanz-Szene sind urheberrechtlich geschützt und nur für den jeweiligen Premium-Abonnenten persönlich bestimmt. Die Weitergabe – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Wie Sie Inhalte rechtssicher teilen können (z.B. via Pressespiegel), erfahren Sie hier.

Danke für Ihr Verständnis. Durch Ihr Abonnement sichern Sie ein Stück Journalismus!

To top