von Georgia Hädicke, 19. Februar 2023
Unsere Fintechs funden wieder. Den Anfang machte im Januar der „Buy now, pay later“-Spezialist Mondu mit 13 Mio. Euro. Es folgten das AML-Startup HawkAI mit gut 15 Mio. Euro, das Investment-Fintech Moonfare mit 14 Mio. Euro sowie das Insurtech-Unicorn Wefox mit rund 50 Mio. Euro.
Ungefähr die gleiche Summe will laut „Handelsblatt“ auch der Einlagenbroker Raisin einwerben (siehe auch unser Fintech-Ticker). Und am Freitag gab schließlich das Kreditkarten-Fintech Pliant ein 26 Mio.-Euro-Funding bekannt, an dem sich u.a. Carsten Maschmeyer, das Commerzbank-Vehikel Neosfer und Finleap-Chef Ramin Niroumand beteiligt haben. Macht alles in allem sechs nennenswerte Finanzierung seit Jahresbeginn – was deutlich mehr ist, als man nach dem Krisenjahr 2022 erwarten durfte.
Ist jetzt also alles wieder gut?
Kurzer Rückblick: Natürlich war auch letztes Jahr nicht alles schlecht an der Funding-Front. Einige der ganz großen Player (Trade Republic, SumUp) bekamen ebenso Geld wie einige der aufstrebenden Spieler (Moss, Upvest). Zugleich tat sich die breite Masse der hiesigen Fintechs allerdings merklich schwerer als im Boom-Jahr 2021. Due-Diligence-Prozesse dauerten wieder länger. Investoren stellten wieder kritische Fragen (tssss!). Und gerade viele angelsächsische VC-Fonds zeigten sich maximal zurückhaltend.
Die Folge: Alles in allem spuckt unsere Datensammlung trotz Krise zwar immer noch 33 Fundings für deutsche Finanz-Startups seit Anfang 2022 aus – bei einigen Fintechs lassen die entsprechenden Bewertungen aber doch zu wünschen übrig, wie unsere Berechnungen zeigen.
Die Analyse (zunächst in Form einer Tabelle, den Text finden Sie weiter unten):
Quelle: Eigene Recherche auf Basis von Handelsregister & Unternehmensangaben; *laut Medienberichten
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Wir haben die Höhe des Fundings in Relation zur Veränderung des Stammkapitals gesetzt, das sich bei den meisten Finanzierungsrunden dem Handelsregister entnehmen lässt. Damit sind wir auf eine Schätzung der sogenannten „Post-Money“-Bewertung gekommen, also der Bewertung nach Abschluss der Finanzierungsrunde. Die Rechnung ist natürlich etwas vereinfacht, denn nicht in jedem Fall spiegelt die Entwicklung des Stammkapitals eins zu eins die Vertragsgestaltung zwischen Fintechs und Investoren wider.
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