Podcast (#104)

Mit 18 lernte sie Deutsch. Mit 45 führt sie eine der spannendsten deutschen Banken

Nein, das ist nicht die typische CEO-Biografie im deutschen Banking. Und übrigens auch nicht darüber hinaus. Zur Welt kommt Aysel Osmanoglu im Jahr 1977 als Angehörige der türkischen Minderheit in Bulgarien. Als sie 12 ist, flieht die Familie in die Türkei, sechs Jahre später geht es weiter nach Deutschland. Osmanoglu lernt die Sprache, holt das Abitur nach, studiert BWL und beginnt als Werkstudentin bei der Frankfurter Ökobank, die später in der ebenfalls ökologisch ausgerichteten Bochumer GLS Bank aufgeht.

Dort steigt Osmanoglu rasch auf, wird 2017 in den Vorstand und Anfang 2023 schließlich auf den Chefposten berufen, mit gerade einmal 45 Jahren. Somit führt Aysel Osmanoglu nun also eine der spannendsten Banken der Republik. Einen Player, der sich einerseits noch immer als alternativ versteht. Der andererseits aber mittlerweile auf eine Bilanzsumme von fast 10 Mrd. Euro kommt und dabei schneller wächst als die meisten etablierten Wettbewerber (2022 stieg zum Beispiel die Kundenzahl um 9% auf 350.000, das Kreditvolumen bei Erneuerbaren Energien um 29%).

Wo will Osmanoglu hin mit der führenden „grünen“ Bank hierzulande? Wie können sich die Bochumer differenzieren in einer Zeit, in der sich mehr oder weniger alle Kreditinstitute der Nachhaltigkeit verschreiben (oder wenigstens so tun). Und, sehr konventionelle Frage an die Chefin einer unkonventionellen Bank: Was macht die GLS im Zuge der Zinswende jetzt eigentlich mit ihrem Einlagenüberhang von gut 3 Mrd. Euro? Gewinne, Gewinne, Gewinne – oder die Zinsen erhöhen?

Wir freuen uns sehr, dass wir Aysel Osmanoglu für die heutige Ausgabe von „Finanz-Szene – Der Podcast“ als Gast haben gewinnen können. Auf geht’s: Finanz-Szene (frei zugänglich)).

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