von Heinz-Roger Dohms, 16. August 2021
Von Heinz Roger Dohms
Datenschutz-Vorfall bei Scalable Capital war offenbar doch die Folge eines Hacker-Angriffs: Im vergangenen Herbst – so viel wusste man – waren die Daten von rund 30.000 Kunden in die Hände von kriminellen Dritten gelangt. Bislang ging die Öffentlichkeit allerdings davon aus, dass ein Mitarbeiter (oder eine Mitarbeiterin) die Daten entwendet hätte. Laut „Business Insider“ (Paywall) stellt das Unternehmen die Sache vor Gericht nun anders dar. Demnach soll die Schuld bei einem Software-Dienstleister liegen, der damals für Scalable arbeitete. Dieser sei gehackt geworden, die Daten der Scalable-Kunden auf diese Weise abhandengekommen.
Ist das hier jetzt gut für N26, weil es das irrsinnige Potenzial der Challenger-Banken (zumindest aus Sicht der Investoren) zeigt? Oder schlecht, weil den Berlinern in ihrem einzigen relevanten nicht-europäischen Markt eine womöglich übermächtige einheimische Konkurrenz erwächst? Wie auch immer, die US-Neobank Chime jedenfalls hat in einer weiteren Finanzierungsrunde 750 Mio. Dollar erhalten, wird jetzt mit 25 Mrd. Dollar bewertet. Dazu passt eine weitere Meldung des Wochenendes: Die zuletzt auf exakt dieselbe Summe taxierte Nubank aus Brasilien (das ist der Markt, in dem N26 immer starten wollte, aber bis heute nicht gestartet ist) strebt laut „Bloomberg“ (Paywall) an die Nasdaq – und will sich über den IPO mehr als 2 Mrd. Dollar frisches Kapital (!) in die Kasse holen …
… Wenn N26 demnächst dann (hoffentlich) sein eigenes Mega-Funding verkündet, wird interessant zu beobachten sein, ob dann weiterhin (wie üblich) von Expansion die Rede sein wird – oder nicht eher von (voller) Konzentration. Nämlich auf jene kontinentaleuropäischen Märkte, in denen es zweifellos die Berliner sind, die das Tempo vorgeben, Deutschland und Österreich natürlich, aber beispielsweise auch Frankreich.
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