von Christian Kirchner, 22. Januar 2020
Ein Blick nach Darmstadt. Dort nämlich hat sich dieser Tage (was wir ehrlich gesagt aber erst gestern mitbekommen haben) eine kleine Sensation ereignet – auch wenn man das nicht mehr so empfindet, weil sich dieselbe Sensation zuletzt bereits 30 Kilometer nördlich zugetragen hatte. Weniger verschwurbelt ausgedrückt: Nachdem die Volksbank Frankfurt und die Taunus Sparkasse verkündet haben, künftig 50 Standorte gemeinsam betreiben zu wollen, werden die Sparkasse Darmstadt und die Volksbank Darmstadt-Südhessen das Modell nun kopieren. Zunächst geht es um vier SB-Stellen und drei normale Filialen, weitere Standorte könnten folgen. Unsere (nicht allzu gewagte) Prognose: In den nächsten Jahren werden weitere Sparkassen bzw. Volksbanken den Beispielen Frankfurt/Taunus und Darmstadt/Darmstadt folgen. Echo-Online
Ausländische Fintechs nehmen mit frischen Fundings den deutschen Markt ins Visier: Während sich unsere Finanz-Startups anno 2020 mit Finanzierungen noch zurückhalten, brummt jenseits der Grenzen bereits wieder das Geschäft. Nachdem zu Wochenbeginn der schwedische API-Spezialist Tink eine 90-Mio.-Euro-Runde vermeldet hatte, folgte gestern die französische KMU-Neobank Qonto mit 104 Mio. Euro. Nun brauchen sich die hiesigen Finanz-Startups nicht gleich ins Hemd zu machen. Schließlich gibt es bislang kaum Beispiele, dass ausländische Normal-Fintechs (Paypal lassen wir mal außen vor …) den deutschen Markt aufrollen. Indes: Dass Tink und Qonto ihre Zukunft auch hierzulande sehen – das ist kein Geheimnis.
Nachtrag: Wir hatten das Geschäftsmodell von Tink gestern irrtümlicherweise mit dem von NDGIT verglichen. Um es mal laienhaft (also für uns selber) auszudrücken: NDGIT beliefert Banken mit einer Plattform, über die Drittdienste angedockt werden. Tink dagegen ist eher vergleichbar mit FintecSystems, BANKSapi, finAPI oder Ex-Figo. Also einer der Player, die die eigentliche Schnittstelle liefern, die es für das Andocken braucht.
Für rund 360 (!) Mio. Euro erwirbt die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream eine 51%-Mehrheit an der „UBS Fondcenter“ genannten Fondsplattform der Schweizer Großbank (Handelszeitung) +++ Und nochmal UBS: Die nämlich hat ihre Renditeziele für 2020 bis 2022 gekappt. Statt 17% werden jetzt nur noch 12% bis 15% angestrebt, bei der Cost-Income-Ratio lautet das Ziel nun 75% bis 78% statt 72%. (Manager Magazin) +++ Bei Twint, dem Paypal-Rivalen der Schweizer Banken, funktionieren seit Tagen keine Überweisungen mehr (Inside Paradeplatz) +++ Die liechtensteinische Merck-Finck-Mutter KBL hat sich umbenannt in Quintet. Der Name taucht auch schon im (neuen) Logo von Merck Finck auf. (Merck Finck) +++ Sechs der größten Notenbanken weltweit (einschließlich der EZB) sowie die Superzentralbank BIS haben eine Arbeitsgruppe für die Prüfung einer digitalen Zentralbankwährung gegründet (EZB-Mitteilung)
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