Von Heinz-Roger Dohms
Wer “European Payments Initiative” sagt, der muss bislang korrekterweise auch “Interim” sagen. Denn die EPI-Gesellschaft ist bis dato ja lediglich eine “Interims-Gesellschaft” und die EPI-Chefin dementsprechend nur eine “Interims-CEO”. Indes: In dieser Woche sind die Chancen, dass das “Interim” demnächst verschwindet, deutlich gestiegen – und zwar ohne dass die ganze European Payments Initiative gleich mit verschwindet (wie es die Defätisten zuletzt bereits geunkt hatten).
Konkret: Wie gestern als erstes das “Handelsblatt” (Paywall) berichtete, hat der deutsche Sparkassen-Verband in seiner Vorstandssitzung am Montag beschlossen, sich an der Finanzierung des künftigen europäischen Payment-Schemes mit 148 Mio. Euro zu beteiligen – eine Information, die in unterrichteten Kreisen bestätigt wird. Das Gesamtfunding soll sich auf knapp 1,5 Mrd. Euro belaufen. Die Sparkassen kämen somit also auf einen Anteil von 10% an dem Prestige-Projekt, bei dem hierzulande auch die Deutsche Bank, die Commerzbank und für den genossenschaftlichen Sektor die DZ Bank mitmachen sollen.
Aufmerksamen Lesern wird nun aufgefallen sein, dass die genannte Summe (also die 1,5 Mrd. Euro) von den bislang kursierenden Beträgen merklich abweicht. So war bislang von Summen im eher mittleren einstelligen Milliardenbereich die Rede (siehe bzw. höre hierzu auch unseren Podcast mit EPI-Interims-Chefin Martina Weimert). Kommt die European Payments Initiative (sofern sich neben den Sparkassen auch die übrigen Projektpartner committen
Nein, nein, beschwichtigen Insider. Denn: 1.) Anderthalb Milliarden seien ja “schon mal richtig viel Geld”, wie es einer ausdrückt, der nah dran ist, aber nicht zu den Beteiligten zählt; 2.) Das Funding könne, falls sich die Dinge gut entwickeln, auf Strecke ja durchaus aufgestockt werden; und 3.) Die ganz große Hoffnung aller Beteiligten ist weiterhin, dass sich neben Banken und Payment Service Providern auch die öffentliche Hand (und zwar in Gestalt der EU) an dem Großprojekt beteiligt.
NEWSLETTER