Personalien-Ticker

Upvest rüstet Top-Management auf. Und weitere rund 70 Personalien aus dem April

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den April 2024:

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Exklusiv: Upvest holt Führungskräfte von FNZ Bank und Facebook

Das Berliner Fintech Upvest rüstet in der Führungsebene auf: Wie Finanz-Szene exklusiv vorab erfahren hat, wechselt Jonathan Brander im Juni als COO in die Geschäftsleitung des „Investment as a Service“-Spezialisten. Brander fungierte im vergangenen Jahr kurzfristig als Geschäftsführer der Münchner FNZ Bank (also der früheren Ebase) – eine Tätigkeit, die er in Personalunion mit seinem Job als „COO Europe“ des britischen Mutterkonzerns, der FNZ Group, ausübte. Zudem holt Upvest eine neue Personalchefin an Bord, nämlich die Meta-Managerin Rebekah Fox, welche in den vergangenen neun Jahren beim Facebook-Mutterkonzern unter anderem für das europäische Personal-Management zuständig war.

Zwei Manager also, die von großen Playern kommen und somit die ambitionierte Wachstumsstrategie von Upvest untermauern: Erst letztes Jahr hatten die Berliner trotz allgemeiner Funding-Flaute weitere 30 Mio. Euro eingesammelt (siehe unsere damalige Analyse -> „Ist Upvest so gut wie die Solarisbank?“), seit diesem Jahr stellt das Unternehmen die Infrastruktur hinter der neuen Trading-App von N26. Weitere prominente Kunden sind Revolut und Raisin. Ob die künftige Führungsmannschaft Upvest in die Lage versetzt, sich zunehmend auch bei klassischen Banken als Partner für die Wertpapierabwicklung zu positionieren? Man darf gespannt sein.

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Exklusiv: L-Bank-Chefin übernimmt jetzt auch das Finanz-Ressort

Im Vorstand der L-Bank, also der baden-württembergischen Förderbank, kommt es zu einer thematischen Neuverteilung. Laut Informationen von Finanz-Szene gibt Vorstandschefin Edith Weymayr die Zuständigkeit für Governance und Compliance an Kollegin Iris Reinelt ab – diese wiederum überlässt im Gegenzug Weymayr die Zuständigkeit fürs Rechnungswesen und für Finanzen. Gelten soll die neue Struktur ab Anfang Mai. Begründet wird der neue Zuschnitt mit der jüngsten MaRisk-Novelle. Diese sieht eine klarere Funktionstrennung bei Banken mit einer Bilanzsumme ab 70 Mrd. Euro vor: Demnach darf das fürs Risiko-Controlling zuständige Vorstandsmitglied (und genau das ist Iris Reinelt) nicht zugleich auch fürs Rechnungswesen und Finanzen bzw. für Organisation und IT zuständig sein.

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Kurz getickert

  • Die Bundesbank sortiert ihren Vorstand um: Neu hinzu kommt Michael Theurer, bislang FDP-Staatssekretär im Verkehrsministerium – während das Gremiumsmitglied Sabine Mauderer zur Vizepräsidentin aufrücken soll.
  • Bei der Volksbank Oberberg verlängert der bisherige Vorstandschef Ingo Stockhausen seinen Vertrag noch einmal um zwei Jahre, nachdem der designierte Nachfolger Frank Dabringhaus Anfang April verstorben war.

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Interne Wechsel

WerWoSeitNeue Position
Oliver KlennerSparkasse Leverkusen2023Vorstandsmitglied
Thimm Blickensdorf & Jonas HaaseGrowney2020 bzw. 2015Geschäftsführer
Arina ZonnerUmweltbank2022Leiterin Personal & Prokuristin
Sebastian ElsnerDeutsche Bank2022Global Head Private Markets
Sebastian SchieleDWS2017
Global Head of Xtrackers Mandates & Solution Sales
Christian Scheper-StukeOrderbird2016
Head of Business Development & Product Management
Harriet DyerSolaris2021Head of Commercial Excellence

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Targobank holt ING-Diba-Veteranen für große Baufinanzierungs-Offensive

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Warum Flatex-Chef Niehage im internen Machtkampf den Kürzeren gezogen hat

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Exklusiv: Barzahlen-Gründer geben Geschäftsführung ab

Der Founder-Exodus in der Berliner Fintech-Szene setzt sich fort: Diesmal sind es die beiden Gründer des Payment-Unternehmens Viafintech („Barzahlen“), Sebastian Seifert und Achim Bönsch, die nach 13 Jahren an der Spitze ihres Unternehmens von Bord gehen, wie Seifert auf Anfrage von Finanz-Szene bestätigte. Die Demission erfolge „planmäßig und in gegenseitigem Einvernehmen“ mit dem Mutterkonzern, dem britisch-österreichischen Bezahldienstleister Paysafe, welcher Viafintech vor rund drei Jahren übernommen hatte (siehe dazu unseren Archiv-Artikel -> „Der 2. Exit von Barzahlen“).

Bei der Nachfolge setzt der Mutterkonzern komplett auf interne Besetzungen. Thomas Lewicki und Weina Wang sind Eigengewächse von Viafintech. Lewicki startete dort 2016 als Firmenjurist, Wang kam 2018 als „Head of Retail“. Georg Fikar wiederum kommt vom österreichischen Teil von Paysafe und firmiert dort seit letztem Jahr als Managing Director.

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Kurz getickert

  • Auch die Union Investment leistet sich neuerdings einen „Chief Sustainability Officer“ – nämlich Henrik Pontzen, der sich beim genossenschaftlichen Fondsanbieter schon seit 2019 um ESG-Themen kümmert (er war damals von HSBC Deutschland gekommen).
  • Köpfe zur News (I): Die im vorläufigen Insolvenzverfahren befindliche Renell Bank (siehe Newsletter vom 22. April) tauscht die Führung aus – statt des 2022 angeheuerten CEO Michael Puschmann und Marktfolgevorstand Andreas Leonhardt firmieren nun der frühere Risikochef der Baader Bank, Jürgen Mayser, sowie ein gewisser Georg Bergmann als Vorstände.
  • Köpfe zur News (II): Beim Geno-Dienstleister Awado sollen nach der Übernahme der Beraterfirma HmcS (siehe Newsletter vom 27.März) der bisherige COO der Volksbank Mittelhessen, Philipp Stein, sowie der bisherige zeb-Partner Thomas Stegmüller jetzt das Consulting-Geschäft ausbauen.
  • Köpfe zur News (III): Die neue „Private Markets“-Sparte bei der Asset-Management-Tochter der LBBW wird geleitet von Alexander Stern, bislang Hauck Aufhäuser Lampe.

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Zugänge

WerWohinPositionKommt von
Norman WahlLBBWLeiter AdvisoryEY (Beratung)
Alexander BühlerHyundai Capital Bank EuropeSales Director – KIA FinanceCreditplus Bank
Martin KulikAmberra (Genosektor)Head of Partnering & IntegrationZEB (Beratung)
Thorsten FreihubeBundesverband der WertpapierfirmenDirektor Marktpraxis & RegulierungspolitikBafin
Michael HeidingerBerenbergHead of Product Specialists Multi AssetAbrdn (Asset Management)

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Exklusiv: Qonto verliert seinen Deutschland-Chef Lukas Zörner

Bei den hiesigen „Country Managern“ großer ausländischer Fintechs handelt es sich oftmals um Leute, die selbst wir hier (obwohl wir grob veranschlagte 31% unserer redaktionellen Kapazitäten darauf verwenden, der Fintech-Branche beim Erwachsenwerden zuzuschauen) im Zweifel lieber noch mal googeln. Der Deutschland-Chef von Revolut zum Beispiel: Irgendwas mit Zappa? Oder Zola? Ach, nein, Wiktor Stopa, so war’s. Garantiert ein sehr, sehr fähiger Mann! Aber keiner, den wir ohne weiteres erkennen würden, wenn wir ihm demnächst bei der „Finance Forward“-Konferenz über den Weg laufen.

Ein bisschen anders liegen die Dinge bei Lukas Zörner. Der nämlich avancierte, da war gefühlt gerade volljährig, schon 2017 zum Produktchef bei der Konto-App Penta. Nach dem Abgang von CEO Marko Wenthin wurde Zörner sowas wie der Interimschef, machte dann nochmal Platz für den neuen Penta-Chef Markus Pertlwieser, übernahm nach der Übernahme durch Qonto dann aber endgültig das hiesige Regiment – und war seitdem Kopf sowie Gesicht und Stimme des französischen Fintechs in Deutschland. Nun jedoch: Ist Zörner, 31, eher unvermittelt ausgestiegen bei Qonto. „Auf eigenen Wunsch“ und um sich „neuen unternehmerischen Projekten zu widmen“, wie uns zugetragen wird. Mal sehen, was damit gemeint ist.

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Demissionierte Sparda-Vorständin hat was Neues – bei anderer Sparda

Fünf Monate nach ihrem vorzeitigen Abgang bei der Sparda München (siehe hier) schlägt die Ex-Vorständin Silke Schneider-Wild bei einem der Schwester-Institute auf – nämlich bei der in Mainz ansässigen Sparda Südwest. Wie deren Website zu entnehmen ist, wird Schneider-Wild dort Anfang Mai an in den Vorstand einziehen. Das Gremium wächst durch den Neuzugang auf künftig vier Mitglieder, die Aufgaben werden neu verteilt. So soll sich Schneider-Wild, wie die Bank mitteilt, künftig vor allem um die „Prozessoptimierung und digitale Transformation“ des Hauses kümmern.

Das alles ist insofern spannend, als Schneider-Wilds Name eng verbunden ist mit dem missglückten Kernbanken-Abenteuer der Sparda München und sechs weiterer Sparda-Banken (siehe unser Themen-Dossier hier). So war die heute 44-Jährige unter anderem einige Monate lang Geschäftsführerin des eigens für das Projekt gestarteten Joint Ventures „Sopra Financial Technology“. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Insider in Hintergrundgesprächen betonen, Schneider-Wild zähle nicht zu den Hauptverantwortlichen für das Desaster.

Ihr neuer Arbeitgeber jedenfalls, die Sparda Südwest, gehört zu jenen vier Banken der Gruppe, die an dem Sopra-Projekt nicht beteiligt waren, sondern bereits 2018/2019 zum genossenschaftlichen IT-Dienstleister Atruvia (damals noch Fiducia & GAD) gewechselt waren. Wobei dieser Wechsel auch nicht ganz reibungslos verlief, kostete er die Mainzer zwischenzeitlich doch 22% ihres Provisionsgeschäfts (siehe –> Provisionsgeschäft der Sparda Südwest kracht nach IT-Umzug um 22%).

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Kurz getickert

  • Die Sparkasse Nürnberg (Bilanzsumme 12,5 Mrd. Euro) regelt ihre Nachfolge: Wie das Institut mitteilt, rückt der amtierende Firmenkundenvorstand Matthias Wittmann 2026 zum Vorstandschef auf, der aktuelle Amtsinhaber Matthias Everding geht dann in Rente.
  • Bei der Asset-Management-Tochter der BayernLB, also bei der BayernInvest, kehrt der frühere Risikochef des Luxemburg-Geschäfts Philipp Plate zurück. Nach einem halbjährigen Intermezzo bei dem Asset Manager Golding Capital Partners wird er Generalbevollmächtigter der Landesbank-Tochter.
  • Helmut Schleweis wird wieder Präsident im Sparkassen-Lager: Vier Monate nach dem Ende seiner Amtszeit als DSGV-Chef übernimmt der 69-Jährige die Präsidenten-Rolle bei der Deutschen Sparkassenstiftung für internationale Kooperation.
  • Weiter geht’s (I): Die KfW verlängert den Vertrag des seit 2016 amtierenden Vorstandsmitglieds Stefan Peiß bis Ende 2029.
  • Weiter geht’s (II): Die OLB verlängert den Vertrag des seit 2022 amtierenden Vorstandsmitglieds Aytac Aydin bis Ende 2026.

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Zugänge

WerWohinPositionKommt von
Maurice LauberLBBWGeschäftsführer German Centre in PekingJEB Group (Inneneinrichtung)
Nils MochKreissparkasse VerdenVorstandSparkasse Lüneburg
Stephan LangmaackStadtsparkasse DüsseldorfBereichsleiter UnternehmensentwickungDWP Bank
Hermann PfeiferJ.P. Morgan DeutschlandCEO der Asset-Management-TochterAmundi
Robin AsseburgCitigroup DeutschlandLeiter Financial SponsorsDeutsche Bank
Selina PieningUBS DeutschlandLeiterin des Geschäfts mit FinanzintermediärenOddo BHF
Roger de MeloCredit Agricole DeutschlandHead of Flow & Derivatives SalesCommerzbank
Alexander MaierIDnowVP Sales Financial ServicesSolaris

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Kurz getickert

  • Der frühere Commerzbank-COO Jörg Hessenmüller hat was Neues – er heuert nämlich in gleicher Position bei der hiesigen Dependance von Standard Chartered an. Hessenmüller war Anfang 2022 bei der Coba ausgeschieden.
  • Laut dem weiter oben schon erwähnten „RP“-Artikel gehen bei der Santander Consumer Bank gleich zwei Topmanager – und zwar IT-Chef Fernando Burgos (wechselt zu Vodafone) und angeblich auch HR-Chefin Olivia Pita.
  • Die Triodos Bank bekommt einen neuen Deutschland-Chef, nämlich den früheren Coba-Manager Marc Kirchhoff, der von 2021 bis 2022 an der Spitze der hiesigen Akbank stand.

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Klösges raus, Ricken rein: Was vom CEO-Wechsel bei der Aareal zu halten ist

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Kurz getickert

  • Dorothee Blessing steigt bei J.P. Morgan zur Co-Chefin des globalen Investmentbankings auf – bislang bekleidete sie dieselbe Position im EMEA-Geschäft der US-Großbank (FAZ, Print)
  • Nicht nur bei den münsterländischen Sparkassen (siehe hier), auch bei den Genossen herrscht jetzt Aufregung: Die Volksbank Gronau-Ahaus (Bilanzsumme: 4,3 Mrd. Euro) muss den Ad-hoc-Abgang ihres Vorstandschefs Frank Overkamp verknusen, der sich „neuen Herausforderungen“ widmen will

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Lasse Schmid ist jetzt (auch offiziell) Chef der C24 Bank

Bei der C24 Bank firmiert Lasse Schmid satte 36 Monate nach seiner Verpflichtung nun nicht mehr als Generalbevollmächtigter – sondern als Geschäftsführer (was er gefühlt ja eh schon war). Der mutmaßliche Grund, dass es mit dem Bafin-Führerschein nicht flotter ging: Schmid entstammt nicht der Bankenbranche, sondern (wie gefühlt jeder Check24-Manager) der Beraterfirma Bain. Von 2017 bis 2021 führte er dann die Energievergleichs-Tochter der Münchner Gesellschaft, seitdem leitet er die Geschicke der Banktochter. Alles in allem hat die C24 Bank ihr Führungspersonal seit der Gründung 2020 damit gut durchrotiert: So ist der zum Launch verpflichtete frühere Targobank-Chef Franz-Josef Nick inzwischen ebenso raus wie Check24-Urgestein Matthias Orlopp (beides hatten wir ja schon vermeldet). Einzige Konstante in der Geschäftsführung ist der Marktfolge-Mann Robert Genz (ehemals Ikano Bank, Hyundai Capital Bank Europe).

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Kurz getickert

  • Bei der Helaba firmiert Stefan Weisser jetzt als „Head of Loan Syndication“. Weisser arbeitete dermaleinst für WestLB und IKB und schließlich bis Januar letzten Jahres als „Director Capital Markets and Origination“ für das strauchelnde Verbriefungs-Fintech Crosslend.
  • Jan Karrass, bei der DKB die vergangenen fünf Jahre als Kooperationsmanager für die Bankpartner zuständig, ist schon vor einigen Wochen bei der NordLB aufgeschlagen, wo er ausweislich seines Social-Media-Profils nun als Abteilungsdirektor die Konsortialfinanzierungen mit Sparkassen verantwortet.
  • Bei der Toyota Kreditbank GmbH übernimmt CEO Christian Ruben nun auch die Verantwortung für das Deutschland-Geschäft – der bislang zuständige Axel Nordieker übernimmt innerhalb des Konzerns eine neue Funktion.

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Interne Wechsel

WerWoSeitNeue Position
Jörg SchmiedehausenDZ Bank2006Geschäftsführer Genobroker
Sebastian TuschUnion Investment2017Chief Compliance Officer
Patrick HinrichsenBaader Bank2019Executive Director (im Bereich „Clients & Markets“)
Jonas Wesselmann MendesSolarisbank2020Head of Product – Identity & KYC

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Aus der Szene

Als der damals scheidende Bafin-Chef Felix Hufeld vor drei Jahren eine Abschieds-Mail in die Branche schickte, formulierte er darin das Ziel, nach der Cooling-Off-Phase „ein kleines aber feines Portfolio von Mandaten zu übernehmen“. Im Falle der „d.i.i. Deutsche Invest Immonbilien“ hat das nur so mittelgut geklappt. Die nämlich meldete vergangene Woche bekanntlich Insolvenz an. Einer der Aufsichtsräte: Hufeld.

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Exklusiv: Flatex und Derivate-Topshot Armbruster gehen getrennte Wege

Flatex Degiro verliert einen seiner profiliertesten Manager: Wie Finanz-Szene erfahren hat und das Unternehmen auf Anfrage bestätigt, hat der frühere „Head of Brokerage“ Stefan Armbruster den Frankfurter Online-Broker schon vor Wochen verlassen. Stattdessen wird der Bereich nun von einer Doppelspitze bestehend aus Moritz Karge (kam letztes Jahr von der Hyundai Capital Bank Europe) und Florian Kulla (ehemals Morgan Stanley, seit 2016 bei Flatex) geleitet.

Die Hintergründe der Trennung sind unklar – wobei der geräuschlose Abgang insofern bemerkenswert ist, als Armbrusters Verpflichtung im Jahr 2020 (er kam damals von Vontobel) noch als kleiner Coup gehandelt wurde. Dazu muss man wissen: Im Ertragsmix von Flatex spielt das Geschäft mit Retail-Zertifikaten eine wichtige Rolle. Und Armbruster gilt als Experte genau für dieses Feld. So hatte er noch in den Nuller-Jahren unter anderem das entsprechende Geschäft für ABN Amro und die Deutsche Bank mit aufgebaut und geleitet, bevor er dann in Frankfurt das europäische Zertifikate-Geschäfts von Vontobel führte.

Bei Flatex saß Armbruster bis 2021 sowohl im Executive Committee als auch im Vorstand des übernommenen Brokers Degiro – firmierte zuletzt jedoch nur noch als „Branch Manager“. Wo er als nächstes hingeht, ist noch nicht bekannt.

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Kurz getickert

  • Einer der dienstältesten (vielleicht ist er sogar der dienstälteste) Frankfurter Bank-CEOs tritt ab – nämlich Lutz Weiler. Der hatte 1999 die Investment-Boutique Equinet mitgegründet und 20 Jahre lang geführt, bevor Equinet vor fünf Jahren von der norwegischen Investmentbank Pareto geschluckt wurde. Seitdem firmierte Weiler als Chef der Pareto Securities Deutschland, gibt diese Position nun allerdings an den früheren IKB-Manager Christian Czaya ab, der seit 2021 bereits das hiesige Anleihen-Geschäft von Pareto verantwortet.
  • Als wir am Mittwoch den Abgang von RSGV-Geschäftsführer Thomas Pennartz notierten (siehe weiter unten), ging uns völlig durch, dass wir im Herbst bereits vermeldet hatten, wer sein neuer Arbeitgeber ist – nämlich die Kreissparkasse Köln, wo Pennartz zunächst als Generalbevollmächtigter firmieren wird. Einer der Leser-Reporter, die uns auf das Versäumnis aufmerksam machten, wies übrigens zugleich darauf hin, dass ein damals von uns verbreitetes Gerücht weiterhin akut sei. Demnach wechselt Pennartz nämlich nicht einfach nur so zur KSK Köln. Sondern mit der Aussicht, dort mittelfristig ganz vorn auf dem Rosenmontagswagen zu stehen (bildhaft ausgedrückt).
  • Der Vorstand der Gefa Bank (also des hiesigen Absatzfinanzierers der Société Générale) ist wieder komplett. Zur Erinnerung: Der mehrjährige Geschäftsführer Frederik Linthout war letzten Herbst demissioniert – seit dem 1. April wird er ersetzt durch den früheren HVB-Manager Winfried Schülken, der seit 2018 für die hiesige SocGen unterwegs ist.
  • Die Commerzbank verstärkt im Zuge ihrer Asset-Management-Offensive den Vertrieb – und hat dafür vier weitere Neuzugänge angeheuert, nämlich Katharina Fege (bislang Hauck Aufhäuser Lampe), Alexander Geng (früher mal Oddo BHF), Markus Weber (ehemals Wells Fargo) und Sebastian Thomas (zuletzt PGIM Investments). PBM

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Zugänge

WerWohinPositionKommt von
Iris KommritzSparkasse SüdpfalzVorstandsmitglied (ab Juli)Kreissparkasse Ravensburg
Sven FischerSparkasse Landsberg-DießenVorstandsvorsitzender (ab Oktober)Kreissparkasse Nordhorn
Alexander WilkeSparkasse Arnsberg-SundernVorstandsmitglied (ab April)Sparkasse Mitten im Sauerland
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Hamburger Private-Banking-Karussell dreht sich immer schneller

Das Privatbanker-Karussell am Standort Hamburg (siehe unseren Deep Dive aus dem Januar) dreht sich wieder auf Hochtouren. Nachdem neulich bereits die Quirin Bank (neuer Niederlassungsleiter) und die Deutsche Bank (neuer Marktgebietsleiter) ihre Nord-Niederlassungen aufgeforstet hatten, gibt’s zum Quartalswechsel gleich mehrere Personalien-News aus der Hansestadt zu vermelden (wobei wir uns, was die Quellenlage angeht, aufs „Private Banking Magazin“, Linkedin und die Institute selbst berufen):

  • Die Hypo-Vereinsbank vermeldet zum Quartalswechsel die Verpflichtung eines neuen „Leiters Wealth Management“. Er heißt Alexander Kintea, kommt von der Otto M. Schröder Bank und ersetzt Christian Redel, der zu Berenberg rübermacht. Darüber hinaus stellt die HVB in Hamburg noch einen weiteren Berater namens Maik Schönborn ein, bislang Deutsche Bank.
  • Rothschild & Co. bestückt seine frisch eröffnete Hamburger Niederlassung laut „PBM“ mit Lars Ellermeier, bislang Leiter Wealth Management der BNP Paribas in der Hansestadt.
  • Ebenfalls das „Private Banking Magazin“ berichtet, dass Berenberg an seinem Hamburger Hauptsitz gleich sieben Kündigungen zu verkraften habe. Konkret: vier „langjährige“ Beraterinnen bzw. Berater (Arne Gries, Sören Laß, Marit Falck, Thomas Kleff) und drei Assistenzen. Wohin es die bisherigen Berenberg-Leute zieht, sei unklar.
  • Wie leergefegt der hansestädtische Beratermarkt zu sein scheint, zeigt auch das Beispiel des langjährigen Julius-Bär-Abgesandten am Standort Hamburg, Knut Welzel. Der hatte sich eigentlich schon in den Ruhestand verabschiedet, dockt nun aber beim Family Office Qcoon an.

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Kurz getickert

  • Vergangene Woche hatten wir ja exklusiv den Wechsel der ING-Diba-Risikovorständin Sigrid Kozmiensky zur BayernLB vermeldet. Ihre Aufgaben bei der größten deutschen Direktbank übernimmt der frühere Hypo-Vereinsbank-Manager Nikolaus Maximilian Linaric, der die letzten zwei Jahre als „Head of Risk“ bei der ING Groep, also der niederländischen Mutter der deutschen ING, zugange war.
  • Die Investitionsbank Berlin erweitert ihren Vorstand: Neben CEO Hinrich Holm und IT-Chefin Angeliki Krisilion rückt der bisherige „Bereichsleiter Finanzen“ Stephan Brandt in das Gremium auf.
  • Bei der DKB ist der langjährige Leiter der Unternehmensentwicklung, Karsten Traum, per 1. April zur hauseigenen Dienstleistungs-Tochter „DKB Service GmbH“ gewechselt – wo er als neuer Geschäftsführer nun rund 1.500 Mitarbeitern vorsteht.
  • Am Finanzplatz Berlin kann sich der Payment-Manager Jörg Abrolat auch weiterhin nicht entscheiden, für wen er eigentlich arbeiten will. Im Herbst 2021 wechselte er von der LBB zur Solarisbank, von dort 18 Monate später zum DSGV – und nun firmiert er plötzlich wieder als Head of Sales bei Solaris.

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Abgänge

WerWoLetzte PositionGeht zu
Renato FavroPostbankCEO der Postbank Finanzberatung AGDVAG
Thomas PennartzRSGVGeschäftsführerKreissparkasse Köln
Frank FingerAareal BankHead of TreasuryDeutsche Börse
Artjom PetersenStarfinanzHead of MVP Development – IT & InnovationPPI AG (Beratung)
Carlos AndrioliTrade RepublicHead of EngineeringCirplus (Recycling-Plattform)
Julian GrigoSolarisManaging Director Digital AssetsSafe (Web3)

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ING-Diba-Risikochefin geht zur BayernLB. Und >70 weitere März-Personalien

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