Von Heinz-Roger Dohms
Der Deutsche Sparkassenverlag (DSV), der innerhalb der S-Finanzgruppe die zukunftsträchtigen Payment-Themen verantwortet, steht vor einem grundlegenden Umbau. Nach Informationen von Finanz-Szene.de soll der Verlag zu einer reinen Holding degradiert werden, unter deren Dach in Zukunft drei eigenständige Tochter-Unternehmen stärker zur Geltung kommen sollen. In der wichtigsten dieser drei Gesellschaften wollen die Sparkassen den Planungen zufolge das gesamte Payment-Geschäft bündeln. Ein DSV-Sprecher bestätigte das Vorhaben gestern Nachmittag auf Anfrage.
Hintergrund: Der DSV verwaltet den 48%-igen Sparkassen-Anteil an Payone, einem gemeinsam mit dem französischen Ingenico-Konzern betriebenen Acquiring-Joint-Venture. Darüber hinaus gehört zum Sparkassenverlag aber auch die S-Payment, die seit 2016 einen großen Teil des Zahlungsverkehrs-und Kartengeschäfts innerhalb der Sparkassen-Gruppe managt. Zuletzt war der S-Payment eine Schlüsselrolle bei der erfolgreichen und reibungslosen Einführung von Apple Pay zugekommen. Weitere DSV-Töchter aus dem Payment-Bereich sind der Zahlungslogistiker Girosolution, der Kreditkarten-Dienstleister Pluscard sowie die GIZS. Letzteres ist die Gesellschaft, über die die Sparkassen ihren Anteil am Online-Zahlungsdienstleister Paydirekt verwalten.
Mit der Zusammenlegung dieser Aktivitäten wird die künftige Payment-Gesellschaft ohne Zweifel das neue Gravitationszentrum innerhalb des Sparkassenverlags. Die anderen anderen Unternehmen unter dem künftigen Holding-Dach soll aus den heutigen Kompetenzzentren „Management“ und „Communication“, hieß es in der schriftlichen Antwort des DSV-Sprechers. Unserem Verständnis nach dürfte unter „Communication“ vor allem das in Berlin ansässige Sparkassen-Finanzportal fallen. Dieses bezeichnet sich selbst als „Inhouse-Agentur der S-Finanzgruppe“ und ist unter anderem für den Internetauftritt und für Werbekampagnen des Sparkassen zuständig. Zur künftigen „Management“-Gesellschaft dürften vermutlich Einheiten wir die zentrale Einkaufsabteilung gehören (wobei wir uns hier nicht zu 100% sicher sind).
Hier noch das Statement des DSV im Original:
Um sich strategisch optimal auf die Marktherausforderungen der Zukunft auszurichten, plant der DSV, sich eine neue Unternehmensstruktur zu geben. Die Neuaufstellung erfolgt in Abstimmung mit unseren Gremien, dem DSV-Aufsichtsrat und der DSV-Gesellschafterversammlung.
„Das Zielbild ist eine moderne Konzernorganisation. In der Konzernmutter DSV wird die Strategie, die Administration und der Vertrieb der DSV-Gruppe gebündelt. Im Sinne einer klaren Aufstellung in Richtung Markt sowie transparenter und logischer Zuständigkeiten wandeln wir die drei operativen Geschäftsbereiche des DSV mit den jeweils zugehörigen Tochtergesellschaften zu drei Kompetenzcentern um. Es ist geplant, dass diese künftig unter ihren jeweiligen Kompetenzmarken Payment, Management und Communication auftreten.“
https://finanz-szene.de/digital-banking/pleiten-pech-pannen-die-schwere-krise-der-sparkassen-it/
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