Von Heinz-Roger Dohms
So, hier kommen endlich mal belastbare Zahlen, wie stark die Corona-Krise das Bezahlverhalten der Deutschen tatsächlich verändert hat. Denn …
- Der Urheber der gestern vorgestellten Daten ist kein primär interessengetriebener, sondern ein einigermaßen neutraler (die Bundesbank)
- Die Datenbasis scheint auskömmlich, die Methode verlässlich („[Für die Analyse] wurden 5.022 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger im August bis Oktober 2020 […] per Telefon oder Online-Fragebogen befragt“)
- Es gibt geeignete Vergleichszahlen (weil die Bundesbank diese Art von Umfrage nämlich schon seit 2008 regelmäßig durchführt)
- Die Ergebnisse klingen plausibel
Auf geht’s (wobei wir aus Zeitgründen lediglich die wichtigsten Resultate kurz wiedergeben):
- „Von allen erfassten Zahlungen an der Ladenkasse, in der Freizeit, im Onlinehandel und bei weiteren Zahlungsanlässen wurden […] 30% mit einer Karte getätigt. In der Zahlungsverhaltensstudie von 2017 lag der Wert noch 9 Prozentpunkte niedriger. Gleichzeitig lag der Anteil der Barzahlungen bei 60%, nach 74% vor drei Jahren.“
- „Im stationären Handel einschließlich der Tankstellen und Apotheken wurden […] 30% der Zahlungen mit der Girocard erledigt. Bezogen auf den Umsatz fällt der Anteil der Girocard mit 48% noch größer aus. Während kleinere Beträge zumeist noch mit Geldscheinen und Münzen gezahlt wurden, setzen die Befragten ab 20 Euro stärker die Karte ein.“
- „Das Bezahlen per kontaktloser Karte prägte diese Entwicklung wesentlich und wird immer mehr zur Normalität. 78% der Befragten, die eine kontaktlose Girocard besaßen, nutzten sie zum Bezahlen.“
- „Im Gegensatz zu kontaktlosen Kartenzahlungen sind Zahlungen mit dem Smartphone noch nicht in der Breite der Bevölkerung angekommen. Im Durchschnitt gaben nur 13% der befragten Smartphone-Besitzer an, schon mobil an der Kasse bezahlt zu haben.“
Wer’s genauer wissen, für den haben wir hier die Studie im Original (PDF).
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