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Was das Beispiel Dänemark über den Zahlungsverkehr lehrt

Für 70% der Banken in Europa stellt der länderüberschreitende Zahlungsverkehr eine Kerndienstleistung dar, zeigt eine Banking-Circle-Studie. Dass die Nachfrage nach dieser Dienstleistung in den nächsten Jahren eher wachsen als schrumpfen wird, zeigt das Beispiel Dänemark.

Dort sind die Internetabdeckung und die Netzwerkleistung hoch, E-Commerce boomt und als kleines Land ist Dänemark stark abhängig von Importen. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von J.P. Morgan stellte fest, dass mehr als die Hälfte der dänischen Konsumenten (55%) im Jahr 2020 einen länderübergreifenden Einkauf getätigt haben. Das entsprach 22% des gesamten E-Commerce-Marktes in dem skandinavischen Land. Allerdings ist die Währungsumrechnung beim Senden und Empfangen der länderübergreifenden Zahlungen aus Händlersicht nicht unbedingt effizient und überdies teurer, als es der Fall sein müsste.

Die sogenannte P27-Initiative – ein Zusammenschluss von 27 nordeuropäischen Banken und sonstigen Finanzdienstleistern – verfolgt daher das Ziel, die fragmentierte Zahlungsinfrastruktur in der nordischen Region zu konsolidieren. Dabei sind Dänemark und Schweden die ersten Länder, die eine einheitliche Batch-Infrastruktur ermöglichen, welche sich schnell und sicher auf einer einzigen Plattform ausführen lässt. Damit werden die bestehenden Infrastrukturprobleme zwischen diesen beiden Ländern gelöst. Allerdings trägt die Initiative noch eher wenig dazu bei, die Situation für Händler aus anderen Ländern zu erleichtern.

Banken und Nicht-Bank-Finanzinstitute (NBFI) in der Region greifen daher weiterhin auf herkömmliche Korrespondenzbank-Netze zurück. Aus Sicht ausländischer Händler, die Dänemark als Absatzmarkt erschließen wollen, stellt dies ein Hemmnis dar. China, Großbritannien, Deutschland und die Niederlande beispielsweise haben einen sehr hohen Anteil an den Importen nach Dänemark. Daher ist es entscheidend, dass die in diesen und anderen Ländern ansässigen Banken und NBFIs eine Zahlungsinfrastruktur bereitstellen können, die ihre Kunden im E-Commerce zeitgemäß unterstützt.

Indem Banken ihren Geschäftskunden Zugang zu bezahlbaren, reibungslosen länderübergreifenden Zahlungen bieten, versetzen sie auch kleinere Händler in die Lage, Kunden in jedem beliebigen Land zu bedienen. Neue Technologien bauen die Barrieren im länderübergreifenden Zahlungsverkehr ab und machen den Weg frei für einen schnelleren und kostengünstigeren internationalen Handel.


* Anders la Cour ist Chief Executive Officer der Banking Circle Group, einem „Premium-Partnern“ von Finanz-Szene.de. Mehr zum Partner-Modell erfahren Sie hier

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