Podcast (#87)

Der Banker, der die Zentrale abschafft – aber auf die Filiale schwört

Wer glaubt, Stefan Hoops sei der social-media-affinste deutsche Finanz-CEO ist – der kennt Frank Kohler nicht! Kaum ein Tag, an dem der Vorstandschef der Sparda Berlin nicht bei Linkedin in den Lauf der Zeiten eingreift. Diese Woche etwa: 1.) Ein Text zu einer Versicherung, in deren Aufsichtsrat er sitzt; 2.) Ein 2.995-Zeichen-Post, in dem er die Eigenkapitalvorgaben der Bafin hinterfragt; 3.) Ein paar Gedanken über den „Modellcharakter“ seines eigenen Instituts; und 4.) Ein Hinweis auf eine „Abriss-Party“.

Nanu, Abriss-Party??? Ja, genau!!! Frank Kohler ist nämlich nicht nur der Linkedin-Banker. Sondern auch derjenige Banker, der jüngst Schlagzeilen schrieb, weil seine Bank die Zentrale abschafft. Stattdessen sollen die knapp 400 Beschäftigten künftig dezentral untergebracht werden.

Kohler nun aber als Mischung aus Sonderling und Revoluzzer zu beschreiben, wäre zu kurz gegriffen. Denn: Ein klassischer Banker ist er schon auch! Dazu muss man wissen: Als Kohler vor ziemlich genau zehn Jahren zum Vorstandschef aufstieg, hatte sich bei der Sparda Berlin soeben ein beträchtlicher Teil des Eigenkapitals aufgelöst (griechische Staatsanleihen …). Was den neuen CEO in der Konsequenz dazu veranlasste, das gesamte Geschäftsmodell einmal komplett auf links zu drehen.

Wie ist er dabei vorgegangen? Warum sein Institut seitdem ein Fünftel der Kunden verloren hat. Wieso sind für Frank Kohler ausgerechnet die Filialen sakrosankt? Und warum hat er sich neulich (natürlich bei Linkedin) so geärgert, als wir schrieben, der Gewinn der Sparda Berlin sei eher „dünn“? Das alles erzählt der Manager in der heutigen Ausgabe von „Finanz-Szene – Der Podcast“.

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