19/12/19: Deutsche Bank, Fiducia-GAD, Filialabbau, Moonfare, Sparkassen, Volksbanken

Die Deutsche Bank geht offenbar nochmal ans Filialnetz – und zwar so richtig. Wie das  „Manager Magazin“ (Paywall) berichtet, droht 200 bis 300 Standorten – inklusive Postbank – die Schließung. Zur Einordnung: Gemessen an den noch rund 1300 Zweigstellen wäre das eine Reduzierung um grob gerechnet ein Fünftel. Was wir in diesem Zusammenhang erwähnenswert finden: Ausgerechnet das Deutsche-Bank-Research hatte neulich noch in einer Studie betont, gerade mal 13% der Bankkunden beträten „nie“ oder „sehr selten“ eine Filiale – eine Quote, die überdies seit Jahren nicht mehr steige (hier geht’s zum entsprechenden PDF). Diese Diagnose passt zu einer Studie der UBS, die den Sinn weiterer Filial-Schließungen bei deutschen Großbanken ebenfalls anzweifelt (siehe unseren Artikel aus dem Juni). Macht das größte Geldhaus der Republik die Standorte also sozusagen wider besseres Wissen dicht? Mag sein. Vielleicht kann die Deutsche Bank ja auch einfach nicht anders. Schließlich hat Privatkunden-Chef Knof gerade erst die Devise ausgegeben, bis 2022 nicht 600 Mio. Euro einzusparen (wie bislang vorgesehen), sondern 1 Mrd. Euro.

Wo wir beim Thema sind: Das „Handelsblatt“ berichtet heute Früh, die Deutsche Bank wolle im Privatkundengeschäft insgesamt 6000 Stellen streichen. Auch diese Zahl ist neu. Auch diese Zahl ist nicht unspannend. Auch diese Zahl ist plausibel. Gleichwohl fällt uns die Einordnung ein bisschen schwer, weil aus unserer Sicht unklar bleibt: Wie viel davon entfällt auf die eigentliche Sparte? Und wie viel auf die dahinterliegenden Zentralbereiche? Jedenfalls: Dass im Zuge der im Sommer verkündeten Restrukturierung insgesamt 18.000 Stellen wegfallen sollen, ist ja bekannt – ebenso, dass hiervon ein großer Teil auf Deutschland entfallen wird („Bloomberg“ schrieb neulich von 9000 Jobs). Insofern, die Richtung ist klar, und so ganz grob passen die kursierenden Zahlen auch alle zueinander. HB (Paywall)

Was genau ist eigentlich Sache bei dem Streit zwischen der Bafin und der Fiducia-GAD, über den der „Platow-Brief“ zuletzt wiederholt berichtet hatte (siehe hier, hier und hier,  jeweils hinter Paywall)? Also, das „Handelsblatt“ zitiert nun ebenfalls aus dem „geharnischten Report“, den die Finanzaufseher erstellt hätten, nachdem sie sich im Zuge einer Sonderprüfung den IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken vergangenes Jahr mal etwas konkreter vorgeknöpft hätten. Insgesamt liste der Report 15 sogenannte „Feststellungen“ auf, von denen gleich drei in die Kategorie „F4“ („schwerwiegende Mängel“) fielen. Nun weiß man, dass Prüfberichte der Bafin gern mal ein bisschen defätistisch klingen. Indes, so urteilt das „HB“: Die Zahl der „schwerwiegenden Mängel“ sei dann doch überdurchschnittlich hoch. Die Bafin habe Volks- und Raiffeisenbanken wegen der Fiducia-GAD-Sache darum sogar mit Kapitalaufschlägen gedroht. Handelsblatt (Paywall)

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