von Christian Kirchner, 7. Oktober 2025
Das vielleicht Beste an der Position von Stephan Schrameier ist, dass er eigentlich nur gewinnen kann. Während der Rest der Branche von Rekordgewinn zu Rekordgewinn eilt, schlitterte die M.M. Warburg – also die Hamburger Privatbank, der Schrameier seit Ende 2022 vorsteht – in den vergangenen Jahren von einer Verlegenheit in die nächste. Den Cum-Ex-Skandal glaubt das Institut zwar mittlerweile abgeschüttelt zu haben. Die GuV indessen knarzt wie eh und je, im vergangenen Jahr betrug die Aufwandsquote mal wieder adipöse 112%.
Der Ausweg? Radikal restrukturieren! Das zumindest ist die Medikation, die Schrameier seiner Bank verordnet hat. Das Kapitalmarktgeschäft wird mehr oder weniger komplett abgewickelt, insgesamt stehen mehr als 150 Vollzeitstellen zur Disposition. Und als wäre all das noch nicht genug, muss auch noch das Kernbankensystem gewechselt werden, ein Manöver, das ein anderer Podcast-Gast (er hier) mal als „Herztransplantation“ beschrieben hat, „während man auf dem Laufband joggt“. Kurz gesagt: Schrameier befindet sich also gerade auf fast unmöglicher Mission.
Wird das also überhaupt noch mal was mit M.M. Warburg? Und wie will der Manager das Traditionshaus positionieren in einer Zeit, in welcher der Konkurrenzdruck im Private Banking von wirklich allen Seiten (die Großbanken, die US-Banken, die Liechtensteiner, die Verbünde, die Fintechs …) zunimmt? Unser Podcast mit Warburg-Chef Stephan Schrameier, auf geht’s:
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