von Hermann Kohlhaus und Heinz-Roger Dohms, 27. Oktober 2025
Es gibt hierzulande Banken, die sind riesig – aber sie kommunizieren so gut wie nichts. Wie die Sparkasse Pforzheim Calw, mit fast 18 Mrd. Euro Bilanzsumme das fünftgrößte Kommunalinstitut überhaupt hierzulande (wenn man die Haspa als freie Sparkasse und die Fraspa als Helaba-Tochter mal außen vorlässt, sonst wär’s die Nummer sieben).
Nun muss man den Pforzheimern und den Calwern – Calw ist ein 25.000-Einwohner-Städtchen im nördlichen Schwarzwald – zugutehalten, dass sie immerhin einmal im Jahr eine Bilanzpressekonferenz abhalten, meist Ende Januar. Ans Eingemachte geht’s bei diesen Veranstaltungen aber kaum. Wie hoch der Zinsüberschuss ausgefallen ist? Wie sich der Provisionsüberschuss entwickelt? Ob das Institut seine Kosten im Griff hat? Solche Themen werden in den stets seitenlangen Verlautbarungen zur Bilanz-PK gern ausgespart. Der Tenor, stattdessen: „Die Sparkasse blickt erneut auf ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurück.“ Und: „Es konnten Reserven in angemessener Höhe gebildet werden.“
Jedenfalls: So ist’s nun mal. Aber so soll es nicht bleiben! Darum haben wir von Finanz-Szene ein (nicht ganz unkomplexes) Bewertungsverfahren entwickelt, mit dem wir Sparkassen, Volksbanken und sonstige Regionalbanken künftig einem standardisierten Screening unterziehen wollen. Am Ende gibt’s dann immer: ein Vermögens-Rating (ausgedrückt in bis zu 100 Punkten). Ein Ertrags-Rating (ausgedrückt in bis zu 100 Punkten). Sowie ein analytisches „Override“. Wobei wir noch überlegen, ob wir das „Override“ in Anlehnung an unseren Analysten nicht einfach „Kohlhaus-Daumen“ nennen sollten, das klänge bodenständiger.
Wichtig: Bei der Auswahl der Institute, die wir durchleuchten wollen, folgen wir keinem fixen Kriterien-Katalog, sie müssen also nicht besonders groß, klein, gut oder schlecht sein. Im Grunde kann es jeden treffen. Und los geht’s halt mit der Sparkasse Pforzheim Calw, auch, weil das die mit der Goldkante ist.
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