von Clemens Behr und Christian Kirchner, 19. November 2025
Der 6. August 2025 ist der Tag, an dem die Aktie der Commerzbank endgültig verrückt zu spielen beginnt. Am Morgen hat das Institut seine Zahlen fürs zweite Quartal vorgelegt, und je länger die Investoren auf die Ergebnisse blicken (1,2 Mrd. Euro Gewinn vor Steuern, fast 500 Mio. Euro netto), desto bullisher werden sie. Obwohl die Anteile erst kurz zuvor die 30-Euro-Schwelle geknackt haben, legen sie in den Tagen danach einen Galopp hin, als gälte es jetzt auch noch, die 40-Euro-Marke zu überspringen. Gut zwei Wochen dauert die verrückte Rally. Auf ihrem Höhepunkt, am 21. August, wird die Coba-Aktie fast 38 Euro wert sein, so viel wie seit 14 Jahren nicht mehr.
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Dabei gibt es solche an jenem 6. August durchaus. Und die Commerzbank macht sich nicht einmal die Mühe, sie zu verbergen. Völlig transparent ist in der Mitteilung zu den Q2-Zahlen von einer „Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 65 Mio. Euro bei der ACI“ die Rede.
Gemessen am Ergebnis (und gemessen an den Summen, um die es im Falle einer Übernahmeofferte durch die Unicredit gehen würde) mutet der Betrag zwar bescheiden an. Indes – in Relation zu dem Asset, auf das die Abschreibung vorgenommen wird, sind die 65 Mio. Euro dann doch erstaunlich viel Geld. Denn: „ACI“ ist das Kürzel für Aquila Capital Investmentgesellschaft – also für den mittelständischen Asset Manager, an dem die Commerzbank im vergangenen Jahr für 200 Mio. Euro rund drei Viertel der Anteile erworben hat.
Und so steht der 6. August 2025 nicht nur für die hohen Gewinne und die surreale Aktien-Hausse der letzten Monate. Sondern er steht symbolisch auch für einige markante Umbauten im Asset Management – und für ein Abbremsen der Expansionspläne, wie jüngst bei einer ebenso prominent besetzten wie kontrovers geführten internen Sitzung beschlossen worden sein soll.
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